Arbeitsgruppe Brenner

AG Brenner (Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit)

In vitro-Kultur der Mundschleimhaut als autologes Transplantat zur Urethra-Rekonstruktion

Zur Wundabdeckung nach Cervix-Konisierung oder nach Operationen im Mund-Kiefer-Gesichts-Bereich sowie zur Rekonstruktion der Harnröhre hat sich die Verwendung von Mundschleimhaut bewährt. Die Gewinnung eines ausreichend langen und breiten Mundschleimhautstreifens ist mit einer hohen Morbidität (großer bukkaler Defekt) verbunden bzw. technisch unter Umständen nicht möglich. Aus diesem Grund wird derzeit nach Alternativen für die autologe native Mundschleimhaut gesucht.

Ziel unseres Projektes ist es, einen adäquaten Mundschleimhautersatz für die Urethrarekonstruktion herzustellen, der mithilfe einer nur kleinen Biopsie gewonnen werden soll. Das Äquivalent soll epitheliale und mesenchymale zelluläre Komponenten sowie ein Biomaterial für die Handhabung umfassen. Dieses muss innerhalb einiger Monate abbaubar und darf nicht immunogen sein

Bisher konnten bereits Mundschleimhautäquivalente aus humanen primären Epithelzellen und Fibroblasten der Mundschleimhaut als Kokultur auf verschiedenen Kollagen-Biomaterialien hergestellt werden. Bei der Untersuchung auf ihre physiologische Entwicklung in vitro zeigten die Kokulturen einen mehrschichtigen Aufbau und die Zellen wiesen eine gewebespezifische Differenzierung auf. Weiterhin wurde gezeigt, dass verschiedene kommerzielle Kollagenmatrices als Trägermaterial mit unterschiedlichen Problemen (z.B. beim Handling, der Zellanhaftung, dem Aufbau typischer Schichtstrukturen, etc.) behaftet sind. Neue oder modifizierte Materialien sind notwendig um die Konstruktion und Handhabung zu verbessern und langfristig die Herstellung funktioneller in-vitro Transplantate zu ermöglichen.