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Die Spinalanästhesie

Vorbereitungen zur Anlage der Spinalanästhesie
Da Sie bei der Anlage der Spinalanästhesie wach sind, wird Ihr Anästhesist sie stets über das aktuelle Geschehen unterrichten. Zunächst müssen Sie eine sitzende Haltung einnehmen und wir werden Ihren Rücken im Bereich der Lendenwirbelsäule ausgiebig desinfizieren. Im weiteren Verlauf decken wir die Einstichstelle steril ab und applizieren eine kleine Menge örtliche Betäubung unter die Haut. Dies ist in aller Regel der einzige kurze Pieks den Sie bei der Anlage der Spinalanästhesie spüren.

Durchführung der Spinalanästhesie
Mit einer hauchdünnen, atraumatischen Nadel der neuesten Generation, sticht der Anästhesist nun zwischen zwei Lendenwirbelkörpern hindurch in den sogenannten Spinalraum. In diesem Raum zirkuliert das Nervenwasser (Liquor) kontinuierlich um das Rückenmark und das Gehirn. Jetzt werden 3-4 ml Lokalanästhetikum in diesen Raum injiziert, verteilen sich und umspülen die aus dem Rückenmark nach unten abzweigenden Nervenfasern. Das Rückenmark selbst endet wohlgemerkt mehrere Zentimeter oberhalb der Einstichstelle. Die Nadel wird sofort nach der Injektion des Lokalanästhetikums wieder entfernt. Das Medikament unterbricht nun die Schmerzweiterleitung von der Peripherie ins Gehirn. Zunächst wird das Gesäß warm und innerhalb weniger Minuten wird der gesamte Unterkörper schmerzunempfindlich. In den meisten Fällen spüren Sie gar keine Berührung mehr. In jedem Fall prüft der Anästhesist vor Operationsbeginn noch einmal die Ausdehnung und Wirkung der Spinalanästhesie.

Beenden der Teilnarkose
Die Spinalanästhesie kann nicht gezielt beendet werden. Je nach verwendetem Lokalanästhetikum hält die Wirkung zwischen einer und sechs Stunden an und lässt dann von alleine nach.

Sollten Sie Angst davor haben während des Eingriffs wach zu sein, so können wir Ihnen auf Wunsch gerne ein leichtes Schlafmedikament verabreichen. Dadurch nehmen Sie die Umgebung um sich herum kaum noch war. Wenn Sie möchten, können Sie sich auch gerne Musik in Form von transportablen CD- oder MP3-Playern mitbringen.

Kontraindikationen für eine Spinalanästhesie
Bei einigen wenigen Patienten ist die Durchführung einer Spinalanästhesie leider nicht möglich. In erster Regel sprechen folgende Gründe gegen eine Spinalanästhesie:

  • Einnahme gerinnungshemmender Medikamente ab einer bestimmten Menge
  • Stenosen (also Engstellen) im Bereich des Abgangs der Aorta aus dem Herzen
  • Wunden oder Infektionen im Bereich der potentiellen Einstichstelle

Gegebenenfalls können im Einzelfall noch anderen Gründe gegen eine Spinalanästhesie sprechen. Ihr Anästhesist in der Anästhesiesprechstunde wird dies bei Bedarf mit Ihnen besprechen.