Wundsprechstunde

Nahezu zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an einem „offenen Bein“, dem Ulcus cruris (ca. 1% der Bevölkerung, 4-5% der über 80-jährigen), die Mehrzahl davon ist rein venös bedingt. Chronische Wunden sind oft schmerzhaft, heilen schlecht und stellen für betroffene Patienten eine große Belastung dar.

Daher haben wir vor einigen Jahren neben unserer langjährigen phlebologischen Sprechstunde zusätzlich eine Wundsprechstunde in der Hautklinik Mainz eingerichtet. Hier erfolgt zunächst eine eingehende Abklärung der Ursache der chronischen Wunde (in der Regel Ulcus cruris venosum, gemischte Ulzera oder entzündlich/rheumatische Ulzerationen). Dabei können wir auf eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Universitätsmedizin zurückgreifen und arbeiten eng mit dem Gefäßtherapiezentrum, der Gefäßchirurgie und der interdisziplinären Abteilung „Diabetischer Fuß“ zusammen.

Bei uns selbst sind alle diagnostischen Möglichkeiten zur Venendiagnostik inklusive farbcodierter Duplex-Sonographie vorhanden. Die übrige radiologische (Angiographie), szintigraphische (z.B. Lymphabfluss-Szintigraphie) und kernspintomographische (z.B. MR-Angio) Gefäßdiagnostik wird konsiliarisch von den Fachabteilungen der Universitätsmedizin angeboten. Vor jeder stationären Aufnahme erfolgt zudem obligat eine bakterielle Diagnostik zum Ausschluss einer MRSA-Besiedlung.

Nach der Diagnostik der Wundursache erfolgt eine stadiengerechte Therapie im Sinne der modernen Wundversorgung. Im stationären Bereich ist es möglich, wo nötig, auf aufwendigere Verfahren wie beispielsweise die Anlage einer Vacuumpumpe zurückzugreifen. Hier stellt sich die ambulante Verordnung aufgrund der finanziellen Situation der Krankenkassen weiterhin als schwierig dar. Auch alternative Therapieverfahren wie z.B. die biochirurgische Madentherapie werden bei entsprechender Indikation bei uns durchgeführt. Medikamentöse Therapieverfahren (z.B. antiinfektiöse Therapie bei Wundinfekt, immunsuppressive Therapie oder Therapie mit Immunglobulinen bei entzündlich-rheumatischen Ulzera, rheologische Therapie bei Ulzera aufgrund von Sklerodermie oder Livedo Vaskulopathie) oder physikalische Therapien (z.B. Kompressionstherapie, manuelle und ggf. apparative Lymphdrainage bei Lymphödemen) gehören ebenfalls zum Spektrum der möglichen Behandlungsoptionen.

Ist die chronische Wunde teilweise gut verheilt, wird ein definitiver Wundverschluss (z.B. operative Deckung mittels Spalthaut- / Meshgraft- / Reverdin-Plastiken, ggf. in Kombination mit der Vacuumtherapie) angestrebt.

Diagnostik und Behandlungsangebot (auch interdisziplinär)

  • Abklärung von Venenleiden
  • Abklärung von Durchblutungsstörungen und Gefäßdiagnostik
  • Abklärung weiterer möglicher Ursachen der chronischen Wunde
  • moderne Wundversorgung
  • Biochirurgische Madentherapie
  • VAC-Therapie
  • Ulcus-Chirurgie
  • endoluminale Therapie der Stammvarikose mittels VenaSeal (Cyanoacrylatkleber)

Leitung

Leitung
Dr. med. Bettina Kleis-Fischer
Oberärztin

Dr. med., Dipl.-Biol. Hadrian Schepler MHBA
Oberarzt


Stellvertretung

Stephan Rietz
Funktionsoberarzt

Anmeldung

Aufgrund der DSGVO ist derzeit nur eine Terminvereinbarung telefonisch oder via FAX möglich.

Wundambulanz:
Montag, Dienstag und Mittwoch: 11:00-14:00 Uhr
Tel.: 06131 17-2925

Ambulanz der Hautklinik
Montag-Freitag: 08:00-12:00 Uhr
Tel.: 06131 17–2903

Anmeldeformular (Word , 35,1 KB)
per Fax: 06131 17-3499