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Psychoanalytische und kognitiv-verhaltenstherapeutische Langzeittherapien bei chronischer Depression: Kurz- und Langzeitwirkungen bei präferierter und randomisierter Therapiezuweisung

Projektleiter: Univ.-Prof. Dr. ME Beutel

Ziel des Gesamtprojektes ist es, bei Patienten mit einer chronischen Depression (CD) zwei bewährte Psychotherapien (PAT = die psychoanalytische Psychotherapie und KVT = Kognitiv-behaviorale Therapie) hinsichtlich deren kurz- und längerfristigen Wirksamkeit zu vergleichen, sowie deren Verläufe und die Stabilität der Effekte bei CD zu untersuchen. Es wird erwartet, dass beide psychotherapeutischen Behandlungen sowohl kurz- als auch langfristig positive Behandlungsergebnisse erzielen. Es wird ferner angenommen, dass die KVT raschere Effekte erzielt als die PAT; letztere jedoch langfristig zu deutlicheren und stabileren Effekten führt als die KVT. Ermittelt werden psychosoziale Patientenmerkmale, die eine Vorhersage erlauben, welcher Patient auf welche Intervention besonders gut anspricht. Die Ergebnisse der Studie werden sich zudem für die Weiterentwicklung der Behandlungstechniken der einzelnen Verfahren als interessant erweisen. Für die psychoanalytischen Therapien wird zudem der differentialdiagnostische Vergleich der Psychodynamik der CD weiterführende Einsichten in unterschiedliche Typen depressiver Erkrankungen bieten.

Unseres Wissens wurde bisher noch kaum empirisch untersucht, welchen Einfluss die Randomisierung verglichen mit einer Präferenz eines bestimmten Therapieverfahrens auf die erzielten Ergebnisse verschiedener Psychotherapien haben. Dies soll in dieser Studie erstmals versucht werden. Wie in der üblichen Praxis können depressive Patienten entscheiden, ob sie eine psychoanalytische oder eine kognitiv- behaviorale Therapie vorziehen. Beide Patientengruppen (Randomisiert vs. Naturalistisch) werden mit den gleichen Instrumenten untersucht. Die erzielten Behandlungsergebnisse werden miteinander verglichen.

Schließlich wird, wie in der Studie von Keller et al. (2000), der DPV Katamnesestudie und in der „Stockholmer Studie“ (vgl. u.a. Sandell, 2001), die Hypothese geprüft, ob die Behandlungen zu einer dauerhaften Reduktion der Gesundheitskosten (Reduktion der Arbeitsfehltage, der Krankenhaustage etc.) führen

  • Kurz- und längerfristige Wirksamkeit
  • Verlauf und Stabilität der Effekte bei chronischer Depression
  • Einfluss der Randomisierung verglichen mit Präferenz für ein bestimmtes Therapieverfahren im Hinblick auf die oben genannten Faktoren.
  • Reduktion der Gesundheitskosten (Arbeitsfehltage, Krankenhaustage etc.) durch die Behandlung.

Laufzeit : 2007-2012