Logo der Universitätsmedizin Mainz

Spielsuchtprävention

 

Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu Hilfsangeboten zu den Themen Glücksspiel und Glücksspielsucht sowie zu den Entstehungs- und Erkennungsmerkmalen von Glücksspielsucht.

Telefonberatung zur Glücksspielsucht

Hotline Verhaltenssucht, Universitätsmedizin Mainz:

Kostenlose und anonyme Hotline für Betroffene und Angehörige
Mo-Fr von 12-17 Uhr: 0800 1529529

Selbsttest

Testen Sie mit Hilfe unseres Selbsttestes Ihr Spielverhalten:
Selbsttest Glücksspiel

Mit Hilfe unseres Selbsttests können Sie überprüfen, ob ihr Spielverhalten im Normalbereich ist oder sich in einem problematischen Bereich befindet und Handlungsbedarf besteht.

Spielersperre

Die Spielersperre kann durch eigene Initiative oder durch Dritte (z. B. Angehörige oder Personal der Spielstätte) beantragt werden. Anträge zur Selbst- und Fremdsperre können auf der BZgA-Homepage www.spielen-mit-verantwortung.de abgerufen werden. Alternativ finden Sie die Sperranträge auch auf der Homepage des Regierungspräsidiums Darmstadt

Hilfe und Unterstützung für Betroffene und Angehörige

  • Ambulanz für Spielsucht, Universitätsmedizin Mainz
    Beratung für Betroffene von Verhaltenssüchten sowie deren Angehörige und Partner aus dem Rhein-Main-Gebiet.
  • Informationsangebot der BZgA zu den Themen Glücksspiel und Glücksspielsucht
    Informationsangebot der BZgA

Entstehungs- und Erkennungsmerkmale von Glücksspielsucht

Entstehung von Glücksspielsucht - Phasen einer Spielerkarriere

Bei der Entstehung von Glücksspielsucht werden mehrere Phasen durchlaufen, welche fließend ineinander übergehen. Dieser Prozess dauert im Schnitt rund 10-15 Jahre. Betroffenen wird oft erst spät bewusst, dass sie die Kontrolle über ihr Spielverhalten verloren haben. In Anlehnung an Custer (1987: 3-7) unterscheiden Grüsser & Albrecht (2007: 32-38) und Meyer & Bachmann (2017: 45-48) drei Phasen der Glücksspielsucht:

Phase 1 – Positives Anfangsstadium (Gewinnphase): In dieser Phase spielen Spieler nur gelegentlich. Aufgrund häufiger gewinne empfinden sie ein gesteigertes Selbstwertgefühl und verbinden Glücksspiel mit positiven Erfahrungen. Daraus ergibt sich ein unrealistischer Optimismus verknüpft mit Phantasien über große Gewinne. Gewinnerwartungen sowie Risikobereitschaft wachsen.

Phase 2 – Kritisches Gewöhnungsstadium (Verlustphase): Diese Phase ist durch eine gesteigerte Spielintensität gekennzeichnet. Durch erste Gewöhnungseffekte, müssen Einsätze und Spielhäufigkeit erhöht werden, um die positive Wirkung aus Phase 1 weiterhin empfinden zu können. Spieler erleben häufigere Verluste und jagen diesen hinterher (Chasing). Das Glücksspiel beginnt ihr Denken zu beherrschen. Es kommt zu beruflichen und sozialen Konflikten und zu Versuchen das Glücksspiel durch Lügen zu verheimlichen. In dieser Phase haben Spieler noch die Möglichkeit ihr Spielen einzuschränken, sich Grenzen zu setzen und mit Gewinnen die Spielstätte zu verlassen.

Phase 3 – Suchtstadium (Verzweiflungsphase): Das Suchtstadium ist gekennzeichnet durch den Kontrollverlust. Betroffene können nicht mehr mit dem Spielen aufhören und sind nicht in der Lage die Spielstätte mit Gewinnen zu verlassen. Es kommt zu massiven Folgeschäden, wie sozialem Abstieg, illegalen Handlungen (z. B. Beschaffungskriminalität) und dem Empfinden von Hoffnungslosigkeit bis hin zu Suizidgedanken.

In jeder dieser Phasen ist es möglich helfend einzuwirken oder den Ausstieg zu finden!
Wenn Sie sich selbst in diesem Verlauf wiederfinden, nutzen Sie unsere Hotline oder wenden Sie sich an eine der genannten Beratungsstellen!

Erkennungsmerkmale von Glücksspielsucht

Problematisches Glücksspielverhalten frühzeitig erkennen - worauf Sie achten sollten!

Sie...

  • spielen häufiger als früher
  • setzen höhere Geldbeträge ein als früher
  • haben sich im äußeren Erscheinungsbild nachteilig verändert, wirken ungepflegter als früher
  • sind zunehmend trauriger oder gereizter
  • sind bei Nicht-Gewinn gereizt bis aggressiv oder verzweifelt
  • reagieren selbst bei größeren Gewinnen emotionslos
  • sind wie zum Glücksspiel getrieben, sind unruhig und gereizt
  • spielen, obwohl sie es ursprünglich gar nicht vorhatten oder wollten; verspüren oft ein unwiderstehliches Verlangen nach dem Glücksspiel
  • spielen um sich abzulenken, wenn sie gelangweilt, gestresst oder traurig sind
  • beschäftigen sich häufig mit Zahlenkombinationen, Gewinnsystemen, Quoten
  • versuchen, ihr Glücksspielverhalten zu verheimlichen
  • bitten andere um Geld oder möchten anschreiben lassen, leihen sich Geld um das Glücksspiel zu finanzieren
  • haben finanziellen Schwierigkeiten, die evtl. auf das Glücksspiel zurückzuführen sind
  • vernachlässigen ihre Familie, den Beruf oder Interessen
  • versuchen zuvor verlorenes Geld wieder zurückzugewinnen
  • wollen mit dem Glücksspiel aufhören oder es einschränken und haben es nicht geschafft
  • leiden unter ihrem Glücksspielverhalten
  • haben Probleme mit dem Glücksspielen
  • haben Suizidgedanken

 

Literatur:

Grüsser, S.M. & Albrecht, U. (2007). Rien ne va plus - wenn Glücksspiele Leiden schaffen. Huber.

Meyer, G. & Bachmann, M. (2017). Spielsucht. Ursachen Therapie und Prävention von glücksspielbezogenem Suchtverhalten, 4. vollst. überarb. u. erw. Aufl. Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54839-4


Telefonberatung zur Glücksspielsucht

Hotline Verhaltenssucht, Universitätsmedizin Mainz:

Kostenlose und anonyme Hotline für Betroffene und Angehörige
Mo-Fr von 12-17 Uhr:
0800 1529529