MRT - Magnetresonanztomographie

Im Gegensatz zur Computertomographie wird bei der Magnetresonanztomographie (MRT) die Information nicht mit Röntgenstrahlen, sondern durch Anregung von Wasserstoffkernen mit Radiowellen innerhalb eines starken Magnetfeldes und der daraus resultierenden Kernresonanz ermittelt (daher auch Kernspintomographie).

Die Verteilung dieser Kerne innerhalb der verschiedenen Gewebe Ihres Körpers sowie deren Bindung an andere Atome beeinflussen die Signale, die aus Ihrem Körper empfangen und mit Hilfe von Computerberechnungen in Bilder umgewandelt werden.

Die Vorteile der (MRT) liegen, neben der fehlenden Strahlenbelastung, in der ausgezeichneten Weichteildifferenzierung, sodass sich schon geringste Abweichungen vom normalen Gewebe erfassen lassen.

Da für die Bilderzeugung ein starkes Magnetfeld benötigt wird, können insbesondere bei Patienten mit Herzschrittmachern, künstlichen Herzklappen, Neurostimulatoren und Insulinpumpen sowie bei  Patienten mit Metallsplitter-Verletzungen Probleme auftreten. Bitte informieren Sie uns diesbezüglich frühzeitig, damit wir prüfen können, ob und unter welchen Bedingungen eine MRT-Untersuchung bei Ihnen möglich ist. Gegebenenfalls benötigen wir hierfür Ihren „Implantat-Pass“.

Auch bei Schwangerschaft ist eine genaue Prüfung vor der Untersuchung nötig.

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3,0 Tesla MRT mit 64 Kanal Kopfspule, "Skyra"Siemens

Eine Untersuchung dauert in der Regel zwischen 15 und 45 Minuten pro Untersuchungsregion, in denen Sie bitte ruhig liegen bleiben müssen, da Bewegungen während der Untersuchung zu Störungen in den Bildern führen. Ziehen Sie sich für die Untersuchung bitte bequeme Kleidung ohne Metall an. Bei gewissen Untersuchungen kann das Eincremen des Körpers oder das Schminken zu Bildstörungen führen, daher bitten wir Sie darauf zu verzichten.

Während der Untersuchung liegen Sie in einer 70 cm breiten und 170 cm langen „Röhre“.  Durch einen Spiegel können Sie jedoch nach draußen sehen und wenn Sie möchten, können Sie während der Untersuchung über einen Kopfhörer Musik hören. Hierzu können Sie gerne Ihr eigenes Gerät mitbringen, welches über einen Aux Anschluss verfügt.

Falls Sie unter starker Platzangst leiden, können wir Ihnen ggf. vor der Untersuchung ein Beruhigungsmittel geben. Bitte organisieren Sie in diesem Fall jemanden der Sie nach Hause bringt, da Sie anschließend nicht mehr Verkehrs tauglich sind.

Während der Untersuchung treten regelmässig, zum Teil laute klopfende Geräusche mit unterschiedlichem Rhythmus auf. Diese Geräusche kommen von schnell schaltenden Elektromagneten und lassen sich leider nicht vermeiden. Gegen dieses Klopfen erhalten Sie von uns einen wirksamen Gehörschutz. Sollten Sie sich während der Untersuchung nicht wohl fühlen, können Sie sich mittels einer Klingel bemerkbar machen.

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1,5 Tesla MRT Sola, Siemens
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Ein ganz besonderer "Ausblick" an die Deckenverkleidung über dem MRT "Sola"

Unter Umständen kann eine Kontrastmittelgabe erforderlich sein. Hierfür verwenden wir ausschließlich Kontrastmittel, welche nach deutschem und internationalem Recht geprüft und zugelassen wurden; selbstverständlich in der geringst möglichen Menge. Hierfür prüfen wir Ihre Nierenfunktion anhand des Kreatininwertes, welcher nicht älter als 6 Wochen sein sollte.

Weitere Informationen zum Thema Kontrastmittel finden Sie in der Patienteninformation der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. (DRG) und des Berufsverbandes der Deutschen Radiologen e.V. (BDR): https://www.drg.de/de-DE/3994/mrt-kt.

Die MRT wird in der Neuroradiologie vor allem für Untersuchungen von Gehirn, Augen, Kiefergelenken, Wirbelsäule oder Rückenmark sowie der Gefäße (Arterien und Venen) eingesetzt. So können beispielsweise mit Spezialverfahren (Messung der Wasser-Diffusion, der Gewebe-Durchblutung (Perfusion) und der MRT-Angiographie) frische Schlaganfälle innerhalb von 10 Minuten exakt lokalisiert und Gefäßverschlüsse erkannt werden. Auch Tumore, Hirnabbauprozesse (Alzheimer-Erkrankung, Morbus Parkinson), Gehirnentzündungen (Enzephalitiden), Anfallsursachen (Epilepsie), Entmarkungen (multiple Sklerose) oder Folgeschäden nach Unfällen lassen sich mittels MRT gut differenzieren.

Ebenso lassen sich Missbildungen von Gehirn und Rückenmark einschließlich der Gefäßmalformationen (Aneurysmen, Angiome, Fisteln) mit den heutigen hochauflösenden MRT-Angiographien ab einem Durchmesser von wenigen Millimetern erkennen. Mit 3D-Datensätzen der MRT lassen sich in Simulationsgeräten minimal-invasive Operationen planen und während der Operation Zugangswege und Ziel mittels Neuronavigation exakt lokalisieren.

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Vaskulitis mit Kontrastmittelenhancement der betroffenen Gefäßwand und Kaliberreduktion in der TOF-Angiographie
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Endolymph-Hydrops links bei Morbus Meniere (seltene Schwindel-Ursache)

Die Bedeutung der MRT erschöpft sich jedoch nicht in der reinen Bildgebung. In den letzten Jahren erweiterte sich ihr Anwendungsbereich mittels Spektroskopie auf die biochemische Gewebedifferenzierung von Zelluntergang, Stoffwechselstörungen und Tumoren. Darüber hinaus kann die Funktion bestimmter Hirnareale durch Aktivierung von Einzelleistungen wie Sprechen, Sehen, Hören oder Bewegen dargestellt und die Nervenbahnen des Gehirns (sog. „Fibertracking“) visualisiert werden. Diffusions- und Perfusionsmessungen werden außerdem zur Beurteilung von Tumoren und zum Nachweis einer chronischen Mangeldurchblutung z. B. bei Verengungen (Stenosen) der Halsschlagadern eingesetzt. Schließlich lässt sich in der MRT auch das Strömungsverhalten von Liquor (Nervenwasser) direkt messen. Damit lassen sich Einengungen und Verschlüsse der Abflusswege aus den Hirnkammern (Ventrikel und Zisternen) nachweisen.

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Tumor mit Spektroskopie => durch die Spektroskopie ist der Prozess besser einzuordnen (z.B. entzündlich oder maligne) und z.T. schon eine Aussage über die Tumorhistologie möglich (hier: Oligodendrogliom)

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