Kindliche Aussprachestörungen

Im Bereich der kindlichen Aussprache wird in erster Linie zwischen phonetischen Störungen (= Dyslalien, Artikulationsstörungen) und phonologischen Störungen unterschieden. Beide Störungen kommen auch in Kombination miteinander vor.

Dyslalien sind Sprechstörungen. Der Sprachlaut an sich kann nicht korrekt oder störungsfrei gebildet werden. Das häufigste und bekannteste Beispiel dafür ist der Sigmatismus (= Fehlbildung der S-Laute, "Lispeln").

Phonologische Störungen sind Sprachstörungen. Der Sprachlaut an sich kann korrekt gebildet werden, aber die Aussprache bzw. Verwendung des Lautes gelingt im sprachlichen Kontext nicht störungsfrei. Ein Kind kann beispielsweise den Laut [k] isoliert bilden, aber ersetzt ihn im sprachlichen Zusammenhang durch [t] und sagt so "Tanne" statt "Kanne". Phonologische Störungen treten häufig in Verbindung mit anderen sprachlichen Störungsphänomenen als Merkmal einer spezifischen Sprachentwicklungsstörung (SSES) auf, die bei 6-8% aller Kinder im Vorschulalter zu beobachten ist (vgl. Sprachentwicklungsstörungen).

Weitere kindliche Aussprachestörungen sind verbale Entwicklungsdyspraxien und kindliche Dysarthrien, die allerdings wesentlich seltener als die beiden oben genannten Störungen vorkommen. Sie sind neurologisch bzw. (senso-) motorisch bedingt.


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