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Durch die Radiojod-Behandlung der Schilddrüse erfolgt eine Verkleinerung des Schilddrüsenvolumens um ca. 40%. Dieser Effekt kann genutzt werden, wenn deutlich vergrößerte Schilddrüsen (Struma), die nicht mit einer Funktionsstörung der Schilddrüse einhergehen, verkleinert werden sollen. So kann ein operativer Eingriff oder auch eine langwierige Medikation umgangen werden
Viele Patienten möchten aus kosmetischen Gründen oder auch wegen mechanischer Beschwerden, eine Verkleinerung ihrer Struma erzielen. Sie scheuen sich aber vor dem operativen Eingriff, der möglicherweise zu einer Schädigung des Stimmbandnerves oder der Nebenschilddrüsen führen kann. Zudem verbleibt eine sichtbare Narbe im Halsbereich. Für Patienten bietet die Radiojod-Therapie eine gute Alternative, zumal nach Ablauf von 6 Monaten eine erneute Radiojodtherapie zur weiteren Verkleinerung der Struma, falls gewünscht, durchgeführt werden kann.
Nach konsequenter Durchführung der Verkleinerungs-Therapie mit Hilfe einer Radiojod- Behandlung ist, wie nach einem operativen Eingriff, eine dauerhafte Jodid- oder auch Schilddrüsenhormonmedikation sinnvoll.
Die Radiojodtherapie macht es sich zunutze, dass die Schilddrüse zur Produktion von Schilddrüsenhormonen Jod braucht. Dieses Jod stammt aus der Nahrung und wird von der Schilddrüse aus dem Blut aufgenommen. Die Jodaufnahme erfolgt Funktionsabhängig. Das heißt, dass die Teile der Schilddrüse, welche viel arbeiten, viel Jod aufnehmen.
Nach einem Test, wie viel Jod die Schilddrüse eines Patienten aus der Nahrung aufnimmt (der sogenannte „Radiojodtest“) schluckt der Patient eine Kapsel mit einer für Ihn speziell berechneten Menge radioaktivem Jod. Dieses Jod wird vom Darm aufgenommen und gelangt über das Blut zur Schilddrüse.
Die Schilddrüse nimmt das Jod auf, besonders in die stark arbeitenden Areale (z.B. heiße Knoten). Das radioaktive Jod (sog. 131-Jod) bestrahlt nun die Schilddrüse von innen, was zu einer Reduktion der Funktion und Größe der Schilddrüse oder eines heißen Knotens führt. Diese Behandlung ist sehr schonend, die vollständige Wirkung braucht jedoch einige Wochen.
Da andere Organe sehr wenig Jod aufnehmen, ist diese Behandlung sehr schonend.
Die wichtigste Alternative ist die Operation der Schilddrüse. Diese hat den Vorteil, dass unter dem Mikroskop untersucht werden kann, ob in den entfernten Schilddrüsenanteilen ein Schilddrüsenkrebs vorliegt. Dies kann bei Vorliegen so genannter „kalter“ Knoten wichtig sein, da diese, wenn auch selten, bösartig sein können. Nachteile der Operation, die in Vollnarkose durchgeführt wird, sind in erster Linie Komplikationen der Operation wie zum Beispiel Stimmbandlähmungen und Infektionen. Auch die entstehende Narbe empfinden manche Patienten als störend.
Die Operation der Schilddrüse kommt besonders bei sehr großen Schilddrüsen und gutem Gesundheitszustand des Patienten in Betracht. Bei „kalten“ Knoten ist eine Operation empfehlenswert einen Schilddrüsenkrebs auszuschließen.
Wenn ein Schilddrüsenkrebs vorliegt, muss zuerst operiert werden. Anschließend folgt eine oder mehrere Radiojod-Therapien.