In den letzten Jahren haben Ergebnisse aus der sog. Mikrobiomforschung viel Aufsehen erregt. Dabei handelt es sich um die Erforschung der uns kolonisierenden Mikroorganismen – unsere Mikrobiota - und ihren Einfluss auf unsere Gesundheit. Denn unsere Bewohner scheinen innerhalb der Regulation unserer Körperfunktionen eine wichtige Rolle zu spielen. Wie alle unsere Organe durchläuft auch unsere Mikrobiota eine Phase der Entwicklung. Diese Phase scheint besonders anfällig für Störungen zu sein, die sich im Verlauf über metabolische und immunologische Prozesse negativ auf unsere Gesundheit auswirken können. Solche Störungen können wahrscheinlich sogar über mehrere Generationen hinweg kumulieren und bedingen möglicherweise die Zunahme von Zivilisationskrankheiten wie Allergien oder Adipositas in industrialisierten Populationen.
Das Wissen um die Funktion der Mikrobiota können wir auch nutzen, um Krankheiten zu verhindern oder zu behandeln. Im Zentrum dieser Bemühungen steht aus praktischer Sicht aktuell der sog. Fäkale Mikrobiota-Transfer (Stuhltransplantation). Über diese Maßnahme kann eine in ihrer Artenvielfalt verarmte Mikrobiota wieder angereichert werden. Die Wirkungen dieser Therapie lassen sich im Bereich der Infektionsmedizin aber möglicherweise auch in auf den ersten Blick wenig verwandten Nachbardisziplinen, z.B. der Onkologie oder Neurologie anwenden. Doch auch Weiterentwicklungen dieser noch sehr breit angelegten Methode hin zu spezifisch designten Bakterienkombinationspräparaten befinden sich bereits heute in der Entwicklung.
Zielgruppe | Ärzte, Studenten, interessierte Laien |
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Datum | Mittwoch 2. Mai 2018 |
Uhrzeit | 19:15 - 21:00 Uhr |
Ort | Hörsaal Chirurgie |
Dozent/in | Frau PD Dr. Maria Vehreschild, Köln Moderation Univ.-Prof. Dr. med. Peter Galle, Mainz
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Externe Kosten | Eintritt frei |
Fortbildungspunkte | 3 |
Teilnehmerzahl | unbegrenzt |
Kontakt | Prof. Dr. Th. Junginger, junginger@uni-mainz.de |