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Drittmittelprojekte

„Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen: individuelles Selbstverständnis, Krankheitskonzepte und Gesundheitspolitik – eine medizinanthropologische Annäherung“

Leitung

Prof. Antje Kampf (PhD Auckland, M.A. Cincinnati)
Juniorprofessorin für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin (gender aspects)

Bearbeiter

Kontakt

 wolfme@uni-mainz.de

Kooperation

  • Gutenberg-Herzstudie, II. Medizinische Klinik des Klinikums,
    Johannes Gutenberg-Universität, Mainz
  • „Präventives Selbst“, Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt Universität, Berlin

Förderung

Gefördert durch MAIFOR (Forschungsförderungsprogramm des Fachbereichs Medizin)

Laufzeit

01.11.2007 – 31.10.2008

Projektbeschreibung


Kardiovaskuläre Erkrankungen gehören zu jenen Krankheitsbildern, die angesichts der stetig steigenden Lebenserwartung in Deutschland für eine immer größere Bevölkerungsgruppe an Bedeutung gewinnen. Bei Männern ab 50 Jahren zählen sie als zweithäufigste, bei Frauen ab 55 Jahren als dritthäufigste Todesursache (Statistisches Bundesamt 2007), dabei weist die Pathophysiologie der Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems geschlechtsspezifische Muster auf, deren Ursachen Gegenstand neuester klinischer Forschung sind.

In der Praxis zielen Präventionsmaßnahmen zur Vorbeugung von kardiovaskulären Erkrankungen derzeit noch immer vorrangig auf eine Modifizierung des Lebensstils, auch wenn sich in der klinischen Forschung das Augenmerk vermehrt auf molekulare Grundlagen kardiovaskulärer Erkrankungen und ihre Nutzung für eine an spezifischen Risiko-Gruppen ausgerichtete Prävention richtet (vgl. insbesondere die PREVENT it-Studie der II. Medizinischen Klink des Klinikums der Johannes Gutenberg-Universität). Der aktuelle Forschungsstand weist für die Verhaltensprävention erhebliche geschlechtsspezifische Differenzen in der Wirksamkeit präventiver Strategien nach. Da es hier immer auch um die Inanspruchnahme gesundheitsbezogener Leistungen geht, bedarf dieser Umstand der empirischen Klärung. Untersucht werden soll daher, inwieweit die Wahrnehmung und Umsetzung präventiver Angebote durch die Betroffenen abhängig von deren individuellem und geschlechtsspezifischem Verständnis der Grundlagen von Krankheit, Gesundheit und Körperlichkeit ist. Dieses Verständnis ist an einen spezifischen sozialen und kulturellen Kontext geknüpft, den die vorliegende Studie als Pilotprojekt für ein geplantes DFG-Projekt mit Hilfe eines medizinanthropologischen Instrumentariums erschließen wird; die Studie erfolgt in Kooperation mit der PREVENT it-Studie der II. Medizinischen Klinik des Klinikums der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Projekt „Präventives Selbst“ des Instituts für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität Berlin; sie versteht sich somit als Beitrag zum Entwurf effektiverer Maßnahmen zur Verhaltensprävention kardiovaskulärer Erkrankungen, die die besonderen geschlechtsbedingten Unterschiede bei der Wahrnehmung und Akzeptanz von Präventionsmaßnahmen besser berücksichtigt, als dies bisher der Fall ist.


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