Epidemiologische Auswertung von im DKKR erfassten Second-Tumor Ereignissen nach therapeutischer Exposition zu Strahlung (SCAR)

Im Deutschen Kinderkrebsregister am IMBEI in Mainz werden seit 1980 systematisch alle Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren und seit 2009 unter 18 Jahren erfasst. Darüber hinaus werden alle Folgeneoplasien der ehemaligen Kinderkrebspatienten erfasst. Dies erfolgt zum einen über ein direktes Follow-up der Patienten und zum anderen über regelmäßige Abgleiche mit den Krebsregistern der jeweiligen Bundesländer. Zum 31.12.2014 erfasste das DKKR insgesamt über 55.000 primäre Krebserkrankungen und 1100 Folgeneoplasien.

 

Im zweiteiligen AP 1 werden zuerst alle im DKKR registrierten Fälle mit Folgeneoplasien betrachtet und eine deskriptive Auswertung und Beschreibung dieses Betroffenenkollektivs vorgenommen. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den Kombinationen von Primär- und Folgeneoplasie, dem Alter bei Primär- und Folgeneoplasie sowie den Behandlungszeiträumen.

Im zweiten Teil wird eine in die Kohorte des DKKR eingebettete Fall-Kontroll-Studie vorgenommen. Hierbei werden zu allen bis 2014 registrierten Fällen von Folgeneoplasien zwei nach Geschlecht, Alter bei Erstdiagnose, Datum der Erstdiagnose und Überlebensdauer gematchte Kontrollen (ehemalige Krebspatienten ohne Folgeneoplasie) zugordnet. Für beide Gruppen werden möglichst präzise dosimetrische Angaben erhoben. Ein Teil dieser liegt bereits am DKKR vor, andere werden aus den Therapieplänen der Probanden extrahiert werden. Ziel ist es, für alle Probanden eine möglichst genaue Dosimetrie für das Zielvolumen der Strahlentherapie zu erhalten und daraus eine Streudosis für den Ort des Folgetumors abzuleiten. Ist dies nicht für alle Probanden möglich, wird die Analyse mindestens für Probanden mit einer akuten lymphatischen Leukämie, Brustkrebs und Schilddrüsentumoren durchgeführt.

Ansprechpartner: Dr. Peter Scholz Kreisel
Institut Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz