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Dr. Jörn Fredrik Dopheide erhält UCB-Pharma-Preis der Deutschen Gesellschaft für Angiologie

Auszeichnung für Forschungsarbeit über Rolle der Immunzellen bei Durchblutungsstörungen der Beine

 

Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie und UCB Pharma haben Dr. Jörn Fredrik Dopheide von der Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und PD Dr. Matthias Hoke von der Medizinischen Universität Wien den Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Angiologie und UCB Pharma verliehen. Mit einer Donation von 10.000 Euro handelt es sich um den höchstdotierten Preis, den die Deutsche Gesellschaft für Angiologie zu vergeben hat. Er wurde anlässlich der 16. Dreiländer-Jahrestagung der Österreichischen, Deutschen und Schweizerischen Gesellschaften für Angiologie feierlich in Graz verliehen. Dr. Dopheide erhielt den Preis für seine Arbeit mit dem Titel "Phänotypische Charakterisierung proinflammatorischer Monozyten und Dendritischer Zellen bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK)". Diese ist im Jahr 2012 in der Zeitschrift „Thrombosis and Haemostasis“ erschienen.

Dr. Jörn Fredrik Dopheide richtete in seiner Forschungsarbeit sein Interesse auf Menschen, die unter der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK)leiden, einer Durchblutungsstörung der Beine. Er untersuchte insgesamt 90 pAVK-Patienten in verschiedenen Stadien der Erkrankung. Bei allen Patienten wurden aus dem peripheren Blut mit Hilfe der Durchflusszytometrie, einem Verfahren zur Zellvermessung, spezielle Immunzellen (Monozyten und Dendritische Zellen) analysiert. Im Vergleich zu gesunden Menschen wiesen Patienten mit pAVK vermehrt Monozyten mit bestimmten Oberflächenmolekülen auf, die mit der Entstehung einer Arterienverkalkung, der Atherosklerose, einhergehen. Patienten mit kritischer pAVK, bei denen das Bein von einer Amputation bedroht ist, zeigten eine gestörte Regulationsfähigkeit des Immunsystems. Entsprechende Oberflächenmoleküle waren herunterreguliert. Dies konnte insbesondere auf den sogenannten plasmazytoriden Dendritischen Zellen festgestellt werden. Diese Zellen wirken anti-inflammatorisch und können so vor Atherosklerose schützen. Eine Störung dieser Regulationsmöglichkeiten führt möglicherweise zu einer Begünstigung weiterer ungebremster Inflammation. Die Folge hiervon ist ein Fortschreiten der Atherosklerose und damit auch der pAVK.

Univ.-Prof. Dr. Christine Espinola-Klein, Ärztliche Leiterin der Angiologie in der II. Medizinischen Klinik und Poliklink der Universitätsmedizin Mainz, erläutert: „Unsere Forschung zeigt, dass Immunzellen eine zentrale Rolle in allen Stadien der Durchblutungsstörung der Beine spielen. In einer Fortführung des Projektes überprüfen wir, welchen Einfluss das auf die Behandlung der Erkrankung hat, damit wir unseren Patienten später besser und noch gezielter helfen können.“ Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik, ergänzt: „Diese Forschungsarbeit leistet einen wichtigen Beitrag in der Atheroskleroseforschung und es freut uns sehr, dass dies mit einer so hohen Auszeichnung geehrt wird.“

Die ausgezeichnete Arbeit wurde in der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel in der Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Dr. Christine Espinola-Klein in Kooperation mit Univ.-Prof. Dr. Andreas Daiber (Institut für Molekulare Kardiologie der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik), Univ.-Prof. Dr. Tommaso Gori (ebenfalls II. Medizinische Klinik) und PD Dr. Markus Radsak (Institut für Immunologie an der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz) durchgeführt.

 

Weitere Informationen zur Originalpublikation:
Phenotypic characterisation of pro-inflammatory monocytes and dendritic cells in peripheral arterial disease. Dopheide J.F., Obst V., Doppler C., Radmacher M.C., Scheer M., Radsak M.P., Gori T., Warnholtz A., Fottner C., Daiber A., Münzel T., Espinola-Klein C. Thromb Haemost. 2012; 108(6):1198-207. doi: 10.1160/TH12-05-0327. Epub 2012 Oct 23.

 

Bildunterschrift: (vlnr.) Univ.-Prof. Dr. Christine Espinola-Klein, Dr. Jörn Fredrik Dopheide und Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel präsentieren stolz die Urkunde des UCB-Pharma Preises Bildquelle: Peter Pulkowski

 

Pressekontakt
Barbara Reinke,
Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
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