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Wie gesund ist die Bevölkerung? Zehn Jahre Arbeit für die Prävention

Jubiläumsveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen der Gutenberg-Gesundheitsstudie – bevölkerungsbasierte Gesundheitsforschung im Fokus

Als eine der weltweit größten Studien ihrer Art startete die Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) im Jahr 2007 an der Universitätsmedizin Mainz. Über 15.000 Frauen und Männer aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt und dem Landkreis Mainz-Bingen wurden in die Studie eingeschlossen. In regelmäßigen Abständen werden sie außergewöhnlich detailliert untersucht und der Gesundheitsverlauf standardisiert erfasst. Das Ziel der GHS ist es, das individuelle Risiko für die Entstehung und den Verlauf verschiedener Erkrankungen früher vorhersagen zu können. Die Erkenntnisse sollen helfen, die medizinische Prävention, Diagnostik und Therapie zu verbessern. Aus Anlass des 10-jährigen Bestehens wurden Ergebnisse der Studie in der Mainzer Rheingoldhalle im Beisein von rund 3.500 Gästen präsentiert. Darunter waren sowohl Teilnehmer der Studie als auch Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Industrie, Medizin und Unterhaltung.

„Mit ihrer internationalen Strahlkraft ist die Gutenberg-Gesundheitsstudie ein bedeutendes Leuchtturmprojekt in der Forschungslandschaft der Universitätsmedizin Mainz. Sie liefert beeindruckende Erkenntnisse, aus denen sich ableiten lässt, warum Krankheiten entstehen, aber insbesondere auch warum manche Menschen bestimmte Erkrankungen gerade nicht bekommen. Langfristig werden sich daraus auch neue präventive Optionen und Therapiekonzepte entwickeln lassen“, betonte der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, bei der Jubiläumsveranstaltung.

Nach Auffassung des Wissenschaftlichen Vorstands der Universitätsmedizin Mainz,
Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, ist die GHS ein Paradebeispiel für exzellente Forschung, wie sie in dieser Größenordnung hierzulande nur von Universitätsklinika geleistet wird. „In unserem Selbstverständnis ist tief verankert, dass es Aufgabe der Hochschulmedizin ist, für den Fortschritt zu forschen. Denn moderne Medizin lebt von Innovationen in Diagnostik und Therapie, und genau dafür schaffen die Erkenntnisse der GHS die Voraussetzungen.“

Die übergeordneten Fragestellungen der GHS lauten: Was hält gesund und was führt zur Entstehung von Krankheiten? Im Fokus der Studie stehen die Erforschung des Herz-Kreislaufsystems, aber auch Erkrankungen des Stoffwechsel- und Immunsystems, der Psyche, der Lunge, der Niere, der Augen, des Gehörs und der Haut sowie die Entstehung von Krebserkrankungen. „Durch die Einbindung vieler medizinischer Fachdisziplinen können wir die Gesundheit der regionalen Bevölkerung aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Das versetzt uns in die Lage, Einflussfaktoren auf die Gesundheit sowie die Entstehung und den Verlauf von Erkrankungen zu erforschen“, erklärte der Direktor des Zentrums für Kardiologie/Kardiologie I, Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel.

Bislang sind aus der GHS bereits hunderte wissenschaftliche Publikationen aus unterschiedlichen medizinischen Disziplinen hervorgegangen. Bei der Jubiläumsveranstaltung wurden einige exemplarische Ergebnisse vorgestellt.

Zur Perspektive der GHS sagte GHS-Studienleiter Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild: „Wir haben sehr ambitionierte Ziele. Da die meisten Volkserkrankungen multikausal entstehen bedarf es eines interdisziplinären und umfassenden Ansatzes. Nicht zuletzt deshalb binden wir in einem zweiten, zehnjährigen Untersuchungszeitraum weitere Fachdisziplinen und auch weitere Altersgruppen mit ein. Auf diese Weise können wir zum einen besser die Einflussfaktoren auf die Gesundheit und noch frühere Vorstufen von Erkrankungen analysieren, und zum anderen Faktoren erforschen, die zu einem Leben in körperlicher und geistiger Gesundheit im Alter beitragen.“ Die durch Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz initiierte Studie wird auch künftig von einem interdisziplinären Forschungsverbund innerhalb der Universitätsmedizin durchgeführt. Die überwiegende Finanzierung erfolgt weiterhin aus öffentlichen Mitteln. Daneben gibt es aber auch verschiedene öffentliche und industrielle Kooperationspartner, die sich wie bisher auch im zweiten zehnjährigen Studienzeitraum an der Finanzierung der GHS beteiligen werden.

Bei der Jubiläumsfeier hatten die Teilnehmer unter anderem Gelegenheit, die „GHS zum Anfassen“ zu erleben. An Informationsständen konnten sie mit dem Team der GHS ins Gespräch kommen und sich über die Studie informieren. Sie erhielten Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbereiche der Studie, die in die Durchführung der Studie und die Datenauswertung eingebunden sind. So erfuhren sie etwa ganz konkret, wie Untersuchungen von Herz und Halsschlagader mittels Ultraschall funktionieren und welche Erkenntnisse sich daraus ableiten lassen. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung gab es zudem ein unterhaltsames Ratequiz, bei dem Prominente wie beispielsweise der aus der Fastnacht bekannte Obermessdiener Andreas Schmitt, der Manager des 1. FSV Mainz 05 Rouven Schröder, oder der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling ihr medizinisches Wissen unter Beweis stellten. Auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz Staatssekretär Prof. Dr. Salvatore Barbaro, der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch und der Geschäftsführer der Verlagsgruppe Rhein Main (VRM) Hans Georg Schnücker zählten zu den am Quiz teilnehmenden Gästen. Auf diesem Weg und umrahmt von einem medizinischen Expertenteam wurden auf unterhaltsame Weise Ergebnisse der GHS vorgestellt.

 

Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild, MSc, Studienleiter GHS,
Tel.: 06131 17-7163,
E-Mail:  philipp.wild@unimedizin-mainz.de,
URL: www.gutenberg-gesundheitsstudie.de



Pressekontakt
Barbara Reinke,
Unternehmenskommunikation der Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7428, Fax 06131 17-3496,
E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de

 

Über die Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS):

Die Gutenberg-Gesundheitsstudie ist interdisziplinär ausgerichtet. Die nachstehenden Einrichtungen gehören dem Forschungsverbund an:

  • Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I, Universitätsmedizin Mainz
    (vertreten durch: Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel)
  • Augenklinik, Universitätsmedizin Mainz
    (vertreten durch: Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer)
  • Institut für klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Universitätsmedizin Mainz
    (vertreten durch: Univ.-Prof. Dr. Karl Lackner)
  • Institut für medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik, Universitätsmedizin Mainz (vertreten durch: Univ.-Prof. Dr. Maria Blettner)
  • Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin Mainz
    (vertreten durch: Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Psych. Manfred Beutel)
  • Centrum für Thrombose und Hämostase, Universitätsmedizin Mainz
    (vertreten durch: Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild, MSc)
  • Hautklinik, Universitätsmedizin Mainz
    (vertreten durch: Univ.-Prof. Dr. Stephan Grabbe)
  • HNO-Klinik, Universitätsmedizin Mainz
    (vertreten durch: Univ.-Prof. Dr. Christoph Matthias)
  • Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen, Universitätsmedizin Mainz
    (vertreten durch: Univ.-Prof. Dr. Matthias Theobald)
  • Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften - ISAS - e.V.
    (vertreten durch: Univ.-Prof. Dr. Albert Sickmann)