Vorhoffflimmer-Unit

Im Oktober 2014 wurde am Zentrum für Kardiologie die erste Vorhofflimmer-Unit Deutschlands eröffnet.
Die neue Station dient der Akut- und Erstversorgung von Patienten mit Vorhofflimmern - ein logistisch sehr aufwändiges Krankheitsbild. 

Die Vorhofflimmer-Unit ist zu erreichen unter Tel. 06131-17 7788.
Sie befindet sich im Gebäude 605 im 4. OG.

Der Wegweiser zur Vorhofflimmer-Unit im Geb. 605


Die Unit umfasst vier Betten unter kardiologischer Leitung und ist mit speziell geschultem Personal sowie einer komplexen Monitoranlage ausgestattet, um kritische Situationen sofort erfassen zu können.

Die folgenden Maßnahmen können sofort eingeleitet werden:  

  • eine Schluckecho-Untersuchung (TEE) zum Ausschluss von Blutgerinseln im linken Vorhof
  • eine sogenannte Kardioversion, um die Patienten wieder in einen stabilen Sinus-Rhythmus zu versetzen

Je nach Verlauf wird der Patient dann nach entsprechender Überwachung entlassen oder stationär weiterbehandelt - zum Beispiel mittels einer interventionellen Therapie in Form einer Katheterablation.
Für die Überwachung und Behandlung in der Vorhofflimmer-Unit steht eine 24-Stun­den-Rufbereitschaft zur Verfügung.

Die Leitung der Vorhofflimmer-Unit obliegt Univ.-Professor Dr.Thomas Rostock, Leiter der Kardiologie II. Ein großer Schwerpunkt dieser Klinik ist die Behandlung von Vorhofflimmern in allen Facetten. Die neue Vorhofflimmer-Unit ist daher eine folgerichtige Weiterentwicklung dieses Schwer­punktes, um die Patienten mit Vorhofflim­mern noch frühzeitiger und damit optima­ler behandeln zu können und Patienten vor Folgeerkrankungen wie dem Schlaganfall zu schützen. 

Prof. Rostock und Dr. Sonnenschein bei der Befundbesprechung
Prof. Rostock und Dr. Sonnenschein bei der Befundbesprechung


Vorhofflimmern - eine Volkskrankheit


In Deutschland leiden fast 1,8 Millionen Menschen an Vorhofflimmern. Es handelt sich dabei um die häufigste und klinisch bedeutsamste Herzrhythmusstörung.

Atemnot, eine plötzlich aufsteigende Wärme im Kopf, ein beklemmendes Gefühl in der Brust und ein Herz, das sprichwört­lich bis zum Halse schlägt: so beschreiben viele Patienten ihren ersten Anfall von Vorhofflimmern.

Unbehandelt kann Vorhofflimmern lebens­bedrohliche Folgeerkrankungen nach sich ziehen und Schlaganfälle oder Organ­infarkte auslösen. Die Früherkennung und auch die Einleitung einer optimalen Therapie rücken verstärkt in den Vordergrund. 

Die Herzrhythmusstörung ist zwar nicht unmittelbar lebensbedrohlich, kann jedoch schwerwiegende Komplikationen wie beispielsweise den Schlaganfall nach sich ziehen. Denn bei Vorhofflimmern besteht die Gefahr der Bildung von Blutgerinnseln im Herzen, die sich ablösen und mit dem arteriellen Blutstrom ins Gehirn gelangen können. Dort verstopfen sie ein Blutgefäß, was einen Schlaganfall auslöst.

Mindestens 15 % aller Schlaganfälle sind auf Vorhofflimmern, der häufigsten Herz­rhythmusstörung, zurückzuführen. Das sind fast 40.000 Schlaganfälle pro Jahr in Deutschland. Das Risiko eines Schlaganfalls lässt sich durch blutgerinnungs­hemmende Medikamente in erheblichem Maße verringern. Sofern Patienten bereits bestehende Herzerkrankungen wie etwa eine Herzschwäche haben, kann Vorhof­flimmern das vorgeschädigte Herz zusätz­lich belasten und die Pumpschwäche des Herzens verstärken. Vor diesem Hinter­grund spielt die Früherkennung von Vorhof­flimmern eine wichtige Rolle, um präventive Maßnahmen einleiten zu können.

 

 


Wichtige Telefonnummern

Hotline nur für Ärzte: 

 

Rhythmus-Hotline
06131 17-4442   

Kardiologie-Hotline
06131 17-4444   

Vorhofflimmer-Unit:

06131-177788