Hintergrund
Das Gespräch stellt ein zentrales Element der ärztlichen Arbeit dar und zieht sich durch alle Behandlungsphasen. Eine gelungene Kommunikation und Interaktion zwischen ÄrztInnen und PatientInnen führt zu einer besseren Kooperation und kann sich positiv auf den Behandlungserfolg, die Zufriedenheit und Gesundheit der PatientInnen auswirken.
Daher ist die Ausbildung kommunikativer Fertigkeiten wichtig. Diese sollte mögliche frühzeitig beginnen und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Auch sollte die Überprüfung kommunikativer Kompetenz in das Curriculum aufgenommen sein. Bei der Entwicklung medizinischer Ausbildungscurricula sind aber auch systemische und organisatorische Faktoren z.B. Versorgungsstrukturen, Arbeitsbedingungen und Qualifikation des Personals zu berücksichtigen, da diese als Ursache gescheiterter Kommunikation bekannt sind.
Mit der Änderung der Approbationsordnung im Mai 2012 wurden die Ausbildung in ärztlicher Gesprächsführung und deren Prüfung in den abschließenden Staatsexamina festgeschrieben. Es wurde aber schnell deutlich, dass es an den Fakultäten an geeigneten strukturellen Rahmenbedingungen und Strategien mangelt um diese Konzepte umzusetzen und nachhaltig zu implementieren.
Ziel des Projektes
Um die Umsetzung longitudinaler Kommunikationscurricula zu ermöglichen und an den Fakultäten nachhaltig zu etablieren, werden drei Ziele verfolgt:
Vorgehen
Zunächst wird in einer Pilotimplementierung ein longitudinales Kommunikationscurriculums an vier repräsentativen Standorten (Heidelberg, Hamburg, Mainz und Magdeburg) mit unterschiedlicher Ausgangslage durchgeführt und wissenschaftlich begleitet. Parallel werden Musterlösungen für die Prüfung kommunikativer Kompetenzen für Fakultätsinterne Prüfungen und Staatsexamina entwickelt. Die gewonnen Ergebnisse werden:
a) zur Implementierung von Kommunikationscurricula
b) zur kompetenzbasierten Prüfung von Arzt-Patienten-Kommunikation
gesichert und bereitgestellt.