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Gesundheitliche Vorausplanung im internationalen Vergleich zwischen Deutschland und Großbritannien

Im Rahmen eines Kooperationsprojekts zwischen dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universitätsmedizin Mainz und der School of Art, Media and American Studies an der University of East Anglia, Großbritannien, wird aktuell eine Befragung zum Thema "Gesundheitliche Vorausplanung im internationalen Vergleich zwischen Deutschland und Großbritannien" durchgeführt.

Das Projekt untersucht im interkulturellen Vergleich die Perspektive medizinischer Laien auf Fragen der Selbstbestimmung am Lebensende.  Ziel der Untersuchung ist es unter anderem die Bedürfnisse von medizinischen Laien in Bezug auf Unterstützungsbedarf in diesem Bereich zu erheben, um so zu einer verbesserten und zielgerichteteren Beratung zu kommen.

Wir laden alle Interessierten herzlich ein, an der Befragung teilzunehmen! Die Information hierzu kann gern an andere Personen und Gruppen weitergegeben werden. 

 

Zum online Fragebogen geht es hier: http://vplan.imbei.de/

Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

 

 

Projekthintergrund

Ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen hat heute für die meisten Menschen einen sehr hohen Stellenwert. Selbstbestimmung, auch im Alter und am Lebensende, ist damit zu einem wichtigen Diskussionsgegenstand sowohl der bioethischen als auch einer gesellschaftlichen Debatte geworden. Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht als Instrumente der Vorsorge sollen, insbesondere durch die rechtliche Verankerung, Menschen die Möglichkeit bieten, für sich selbst und ihr Lebensende zu entscheiden. Advance Care Planning - Gesundheitliche Vorausplanung soll diese Vorsorgeinstrumente in Gespräche einbetten, die sicherstellen sollen, dass Entscheidungen informiert getroffen werden und die Hürden zum Abfassen einer Patientenverfügung abgebaut werden. Aus Sicht von Patientinnen und Patienten machen Fragen der gesundheitlichen Vorausplanung nur einen Teil von Entscheidungen aus, die sich mit Sterben und Tod stellen. Sorge um die Familie oder Umgang mit finanziellen Belangen bilden weitere für viele wichtige Aspekte. 

Das Projekt widmet sich der Frage der Gesundheitlichen Vorausplanung unter dieser breiten Perspektive und untersucht, welche Formen der Vorausplanung medizinischen Laien wichtig ist und welche Information und Unterstützung sie hierfür benötigen. 

Die Ergebnisse der Befragung aus Deutschland sollen mit Ergebnissen aus Großbritannien verglichen werden. Hintergrund ist die Frage, ob unterschiedliche Gesundheitssysteme und Formen der Versorgung zu unterschiedlichen Bedürfnissen hinsichtlich der Vorausplanung führen und ob Selbstbestimmung am Lebensende in beiden Ländern unterschiedlich bedeutsam ist. 

In Norfolk, Großbritannien, wurde von Healthwatch Norfolk eine Befragung zu diesen Themen durchgeführt. Die Ergebnisse sind in einem Bericht veröffentlicht (link).

 

Das Projekt wird geleitet von:

Dr. Julia Inthorn, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universitätsmedizin Mainz (federführend für die deutsche Seite)

Dr. Sanna Inthorn, Art, Media and American Studies, University of East Anglia (federführend für die englische Seite und den Vergleich)

 

Publikationen:

Inthorn, S. (2016) ‘Representations of intergenerational care on BBC’s children’s television’. Social Semiotics 26(5): 1-13.

Inthorn S, Inthorn J 2015 Respect for autonomy? The contribution of popular magazines to the public understanding of dementia care in: Aagje Swinnen, Mark Schweda (eds.) Popularizing Dementia. Public Expressions and Representations of Forgetfulness (Aging Studies Volume VI), Transkript: Bielefeld. 315-331.

Inthorn S, Inthorn J 2015, Dementia care and families: Care decisions and emotions in popular magazines in: Einar Thorsen et al (eds.) Media, Margins and Popular Culture, Palgrave: Basingstroke, 139-152.

Inthorn J, Schicktanz S, Rimon-Zarfaty N, Raz A 2014, "What the patient wants…": Lay attitudes towards end-of-life decisions in Germany and Israel. Med Health Care Philos. 2014 Oct 26.


  

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