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Public Health Genetics: Development, Conception, Normative Evaluation

Hintergründe: Von der strukturellen Genomik zur medizinischen Genomforschung


Das Konzept genetischer Information (LENOIR 1999) hat auf der Basis genetischer Risikodiagnostik und der genombasierten Identifikation von gesundheitsrelevanten Merkmalen neue Ansätze der Prädiktion hervorgebracht (HOLTZMAN 1989; MARTEAU und RICHARDS 1996; CENTERS OF DISEASE CONTROL AND PREVENTION IN THE UNITED STATES 1997; WORLD HEALTH ORGANIZATION (WHO) 1997; PAUL 2002; PAUL 2003; PAUL 2004). Zwar hat die medizinische Genomforschung vor allem durch Arbeiten auf dem Gebiet der genetischen Epidemiologie inzwischen zeigen konnte, dass die Identifikation von gesundheitsrelevanten Genotypen oder Haplotypen nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll ist, es ist jedoch vor allem eine große Zahl nicht-rationaler, sozialer, politischer und individueller Faktoren, die unsere Lebensbedingungen formt und somit entscheidend für unsere Gesundheit ist.

Aus diesem Grunde ist ein vertieftes Verständnis darüber gefragt, wie genetische Eigenschaften, Verhalten und Umwelt in engem gegenseitigem Zusammenspiel unsere gegenwärtige und zukünftige Gesundheit beeinflussen. Im Rahmen der Molekularen Medizin wird ‚Risiko’ unter dem Stichwort der Suszeptibilität als erbliches oder erworbenes genetisches Merkmal mit prädisponierendem Charakter verstanden, das zu unterschiedlichen Graden in der Bereitschaft des Organismus führt, Krankheiten zu entwickeln. Dabei hat sich die Molekulare Medizin seit geraumer Zeit von einem so genannten „genetischen Determinismus“ verabschiedet und die Grenzen der genetischen Vorhersagbarkeit von Gesundheit und Krankheit akzeptiert (HOLTZMAN und MARTEAU 2000; PAUL und GANTEN 2003).


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