Geschichte des Berufes MTA

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Krankheiten nach alter Tradition mithilfe der fünf Sinne eines Arztes erkannt, d. h. durch hören – tasten – sehen – riechen und schmecken.

Da diese Methoden nicht ausreichend und zuverlässig genug waren, kamen chemische und physikalische Methoden dazu, die von den Ärzten selbst, oder durch deren Gehilfen ausgeführt wurden. Die Anzahl der Untersuchungen nahmen in sehr kurzer Zeit rasant zu, die Methoden wurden schwieriger und zeitaufwendiger. Das hatte zur Folge, dass dringend ein spezieller Labor-Beruf geschaffen werden musste.

Dieses Problem hat Adolf Lette gegen Ende des 18. Jahrhunderts erkannt und gründete 1866 in Berlin die erste private "Berufsbildungseinrichtung für Töchter der mittleren und höheren Gesellschaftsschichten". Das neu entstandene Berufsbild MTA taucht in dieser Zeit erstmals auf. Aus dem Beruf der Laborantin, oder der Laborgehilfin, entwickelte sich die Ausbildung zur "Medizinischen Laboratoriumsassistentin".

Die MTA-Ausbildung ist seit 1993 nach dem derzeit geltenden "Gesetz über technische Assistenten in der Medizin" (MTA-Gesetz MTAG vom 02. August 1993) und über die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für technische Assistenten in der Medizin (MTA - AprV vom 25. April 1994, BGBL I 1993, S.1402.) bundeseinheitlich geregelt.

Mit dessen Einführung zum 01. Januar 1994 wurde die Ausbildung von zwei auf drei Jahre verlängert und die Anzahl der Unterrichtsstunden auf 4400 erhöht. Davon sind 3.170 Stunden für den theoretischen und 1.230 Stunden für die praktische Ausbildung vorgegeben.

 

Die Mainzer MTA-Schule wurde 1946 von Prof. Dr. med. Heinrich Kliewe gegründet und im Frühjahr 1947 konnte der erste Lehrgang beginnen. Die Vorgaben des Ministeriums, die damals die staatliche Anerkennung der Lehranstalt voraussetzte, gelten noch heute:

Dass die Lehranstalt

  • von einem Arzt geleitet wird, der auch selbst unterrichtet,
  • für je 12 Schüler eine medizinisch-technische Assistentin hauptamtlich als Lehrkraft zur Verfügung stellt,
  • einem geeigneten Krankenhaus angegliedert wird,
  • für jede/n Schüler/in einen voll ausgestatteten Arbeitsplatz in allen praktischen Fächern zur Verfügung stellt.

1952 wurde das Stadtkrankenhaus Mainz in die Universitätsklinik umgewandelt. Die MTA-Schule wurde angegliedert und trägt seither die Bezeichnung: "Staatliche Lehranstalt für medizinisch-technische Assistenten".

Im Frühjahr 1970 erfolgte der Umzug der Schule in das Hochhaus am Augustusplatz, dem Institutsgebäude/Gebäude 905. Die Ausbildungslaboratorien befinden sich seither im Erdgeschoss und im 5. Stock des Gebäudes.

Seit Gründung der Schule 1947 stehen unverändert jährlich 48 Ausbildungsplätze zur Verfügung.