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Neuromuskuläre Erkrankungen

Definition

Neuromuskuläre Erkrankungen umfassen die Erkrankungen des Muskels (der Muskelzelle), der Signalübertragung von der Nervenendigung auf die Muskulatur (neuromuskuläre Übertragungsstörungen), der peripheren Nerven (Neuropathien) und der motorischen Nervenzellen im Rückenmark und des Gehirns (Motoneuronerkrankungen).

Einteilung, Ursachen

Die subjektiven Beeinträchtigungen und Merkmale der neuromuskulären Erkrankungen sind entsprechend der Vielzahl der zugrundeliegenden Krankheitsbilder sehr unterschiedlich. Insgesamt sind derzeit etwa 650 verschiedene neuromuskuläre Erkrankungen bekannt. Es dominiert meist die Muskelschwäche bestimmter Körperregionen, z.T. begleitet von einer Verschmächtigung der Muskulatur, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfen, Muskelzuckungen, Problemen beim Schlucken oder Sprechen. Die Diagnostik hat zunächst zum Ziel, aufgrund der subjektiven Beschwerden, des körperlichen Untersuchungsbefundes und weiterer apparativer Untersuchungen die zugrunde liegende Ursache und somit das Krankheitsbild präzise festzulegen.

Diagnostik

Die Diagnostik umfasst eine ausführliche Anamneserhebung, die klinische Untersuchung mit Erhebung eines umfassenden Muskelstatus. Aufgrund dieser Befunde kann oft schon eine Zuordnung zu einer bestimmten Krankheitsgruppe (Muskelerkrankung, neuromuskuläre Übertragungsstörung, Neuropathie, Motoneuronerkrankung) vorgenommen werden. Für eine detaillierte Zuordnung des Krankheitsbildes sind aber oft weitere diagnostische Schritte notwendig, die Laboruntersuchungen, elektrophysiologische Untersuchungen, kernspintomographische Untersuchungen, molekulargenetische Untersuchungen und in besonderen Fällen auch die Untersuchung einer Muskel-und/oder Nervenprobe beinhalten können. Die Diagnostik umfasst im Einzelfall auch die Untersuchung des Lungen-und Herzfunktion mittels Überprüfung der Atmungskapazität und der Ultraschalluntersuchung des Herzmuskels, die in Kooperation mit der Inneren Abteilung des Klinikums erfolgt.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung und oft auch nach dem jeweiligen Erkrankungsstadium. Sie muß daher auf den einzelnen Patienten zugeschnitten sein und beinhaltet auch die Beratung über die Möglichkeiten der Physiotherapie, Ergotherapie, Hilfsmitttelversorgung, etc.

Weitere Informationen

http://www.dgm.org (Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V.)

Bitte lesen Sie hierzu auch die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) z.B. unter den Stichworten Motoneuronerkrankung (http://www.dgn.org/11.0.html).