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Was ist Internetsucht?

Internetsucht beinhaltet eine Vielzahl verschiedener Aktivitäten im Internet, die vom User exzessiv bzw. unkontrolliert ausgeübt werden. Internetsucht tritt am häufigsten beim Spielen von Online-Spielen (z.B. Browsergames, Online-Rollenspiele), der Nutzung von Social Networks und Chats, dem Surfen auf Erotikseiten, der Teilnahme an Online-Glücksspielen (z.B. Poker, Online-Casinos), dem Ansehen und Sammeln von Videos bzw. Filmen (z.B. Streaming-Angebote), ausuferndem Einkaufen von Waren (z.B. Online-Auktionen) oder dem ziellosen Recherchieren und Sammeln von Informationen gleich welcher Art, auf. Kritisch wird es, wenn die Internetnutzung vom Betroffenen über einen längeren Zeitraum (mind. 12 Monate) nicht mehr kontrolliert werden kann. Die Gedanken kreisen unablässig um die jeweilig präferierte Aktivität im Internet. Gerade bei Online-Rollenspielen wird sich oftmals eine "zweite Identität" in der virtuellen Welt erschaffen, welche dann dazu eingesetzt wird, Bedürfnisse zu erfüllen, z.B. bestehende Probleme in der realen Welt zu kompensieren. Begleitet wird die Internetsucht oftmals von sozialem Rückzug und der Betroffene kapselt sich von seiner Außenwelt ab. Wenn das süchtige Verhalten nicht ausgeführt werden kann, folgen darauf häufig Entzugserscheinungen, wie z.B. Unruhe und Gereiztheit.

Was ist Glücksspielsucht?

Glücksspielsucht ist eine Krankheit. Sie kann jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Ausbildung und
Einkommen. Raus aus dem Alltagsstress, Stress abbauen, einen "Kick" erleben. Der Gebrauch eines Suchtmittels oder das Ausüben der Verhaltenssucht Glücksspiel erzeugt zunächst angenehme, anregende Gefühle und lässt negative Empfindungen wie Stress oder Ängste zumindest zeitweise erträglicher erscheinen.
Das Gehirn "lernt", dass sich mithilfe des Glücksspiels positive Gefühle erzeugen lassen und negative Gefühle in den Hintergrund treten. Im Laufe der Zeit kann sich daraus das Verlangen entwickeln, dieses anregende Gefühl immer wieder erleben zu wollen. Gleichzeitig tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Um den gewünschten Kick zu erleben, muss immer mehr und mit immer höheren Einsätzen gespielt werden.
Obwohl Betroffene massiv unter den Folgen ihrer Glücksspielsucht leiden, können sie nicht aufhören.
Das ist kein Ausdruck von Willensschwäche, sondern das kennzeichnende Merkmal einer Sucht: Der Spieler kann sein Glücksspielverhalten nicht mehr kontrollieren. Das Glücksspiel dominiert das Leben des Betroffenen. Alle anderen Interessen und Verantwortlichkeiten werden dem untergeordnet.