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Entsperrdiagnostik

Das Kompetenzzentrum Spielerschutz & Prävention hat im Jahr 2009 deutschlandweit erstmalig ein wissenschaftlich fundiertes, diagnostisches Verfahren zur Einschätzung des Gefährdungspotentials bei Aufhebung einer Spielersperre gem. §8 GlüStV entwickelt. Ziel der Diagnostik ist es, den individuellen Gefährdungsgrad eines gesperrten Spielteilnehmers bei erneutem Zugang zu Glücksspielangeboten einzuschätzen. Die Einteilung des Gefährdungsgrades erfolgt in den Stufen „gering“, „mittel“ und „hoch“. Die Befunde der diagnostischen Stellungnahmen dienen als Entscheidungsgrundlage für Glücksspielanbieter, eine Spielersperre aufrechtzuerhalten oder aufzuheben.

Um die Güte der angewendeten Verfahren sowie des Entsperrverfahrens insgesamt zu prüfen, führt das Kompetenzzentrum Spielerschutz & Prävention derzeit eine langfristig angelegte Studie durch. Anwendbarkeit, Validität und Akzeptanz des diagnostischen Verfahrens sollen belegt werden, indem die Befunde der diagnostischen Stellungnahmen mit den Entscheidungen der Spielbanken sowie dem weiteren Verlauf des Spielverhaltens der Untersuchten abgeglichen werden. Gleichzeitig lassen wir im Rahmen dieser Studie das bestehende Sperrsystem als Präventions-/Interventionsmaßnahme durch davon Betroffene bewerten und mit alternativen Besuchseinschränkungen vergleichen.