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Stammzelltransplantations-Einheit der Universitätsmedizin Mainz erneut ausgezeichnet

JACIE-Akkreditierung für Stammzelltransplantation

Eine Stammzelltransplantation bietet für viele bösartige und auch einige gutartige Erkrankungen eine vielversprechende Möglichkeit der Heilung. Die einzige Einheit für allogene und autologe Stammzelltransplantation in Rheinland-Pfalz befindet sich an der Universitätsmedizin Mainz. Diese Stammzelltransplantations-Einheit in der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik wurde erneut von der Europäischen Gesellschaft für Blut- und Knochenmarktransplantation (EBMT) für vier Jahre als „JACIE-akkreditiertes Stammzelltransplantationszentrum“ ausgezeichnet. JACIE bezeichnet das „Joint Accrediation Committee ISH-EBMT“ und ist eine Prüforganisation. Die Akkreditierung bezieht sich auf die Durchführung allogener und autologer Transplantationen von Stammzellen bei Erwachsenen sowie die Gewinnung und Aufbereitung von Blutstammzellen. Die Transfusionszentrale der Universitätsmedizin Mainz führt in enger Kooperation mit der Stammzelltransplantationseinheit der III. Med. Klinik und Poliklinik die Entnahme der Stammzellen durch autologe und allogene periphere Stammzellseparation durch.

Um die JACIE-Akkreditierung nach europaweit gültigen Standards zu erhalten, gilt es bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen: Zum einen muss eine Mindestanzahl an durchgeführten Transplantationen nachgewiesen werden, zum anderen bedarf es einer bestimmten personellen und räumlichen Ausstattung. Entscheidend sind zudem ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem und der Nachweis der Qualifikation des ärztlichen und pflegerischen Personals. Die Klinik ist zudem im Hinblick auf alle Transplantationen, Zelltherapien und Behandlungsverläufe dokumentationspflichtig. Die Dokumentation erfolgt in einer speziellen Datenbank der EBMT.

„Die JACIE-Akkreditierung gibt unseren Patienten Gewissheit, dass sie in einem hochspezialisierten Zentrum gemäß internationalen Standards behandelt werden“, sagt der Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Univ.-Prof. Dr. Matthias Theobald, und fügt hinzu: „Außerdem liegen der Behandlung neueste, wissenschaftlich fundierte Forschungsergebnisse zugrunde.“ Des Weiteren versetzt die JACIE-Akkreditierung die Stammzelltransplantations-Einheit der Universitätsmedizin Mainz in die Lage, auf weltweite Datenbanken zuzugreifen und den für den Patienten am besten geeigneten Spender auszuwählen. „Der Patient profitiert also definitiv von der JACIE-Akkreditierung. Damit ist dies auch ein großer Erfolg für das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) Mainz“, so Professor Theobald.

Die unabhängigen Auditoren bescheinigen dem Team der Stammzelltransplantations-Einheit – bestehend aus Ärzten, Pflegekräften und den medizinisch-technischen Assistenten – höchste Kompetenz. „Die spezifische Stärke des Teams ist einerseits das Know-How im Bereich der allogenen Transplantation (seit 1993 am Standort durchgeführt) und andererseits das bewährte Qualitätsmanagement-System“, heißt es im Prüfbericht. Von der allogenen Stammzelltransplantation spricht man, wenn die Zellen von einem fremden Spender kommen. Bei der autologen Stammzelltransplantation stammen die Stammzellen vom Empfänger selbst, das heißt, dass sie beispielsweise zuvor entnommen und konserviert wurden.

„Für uns ist die JACIE-Zertifizierung eine wertvolle Bestätigung unserer täglichen Arbeit“, berichtet Dr. med. Dipl.-Biol. Karin Kolbe, langjährige oberärztliche Leiterin der Stammzelltransplantations-Einheit und federführende leitende Oberärztin des Qualitätsmanagements innerhalb der Stammzelltransplantation. „Die Auszeichnung zeigt, dass die Stammzelltransplantation an der Universitätsmedizin Mainz höchsten Qualitätsansprüchen entspricht".

In Mainz wurden erstmals 1993 Stammzellen transplantiert. Unter der damaligen oberärztlichen Leitung von Dr. Kolbe entwickelte sich die Stammzelltransplantations-Einheit an der Universitätsmedizin Mainz zum größten Zentrum für Stammzelltransplantationen im Rhein-Main-Gebiet: Pro Jahr erfolgen hier circa 80 allogene und 60 autologe Stammzelltransplantationen bei unterschiedlichen hämatologischen Erkrankungen. Die Blutstammzellen werden in der Transfusionszentrale der Universitätsmedizin Mainz gewonnen. Die Aufbereitung der Stammzellen erfolgt im Herstellungslabor für Zelltherapie der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik.

 

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Matthias Theobald
Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik
Universitätsmedizin Mainz
Telefon 06131 17-7281
E-Mail: direktor-3med@unimedizin-mainz.de

Prof. Dr. Walter Hitzler
Direktor der Transfusionszentrale der Universitätsmedizin Mainz,
Tel 06131 17-3211
E-Mail: hitzler@uni-mainz.de

Pressekontakt
Oliver Kreft, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7428, Fax 06131  17-3496, E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

 
Über die Stammzelltransplantation:
Bei der Stammzelltransplantation können die Stammzellen entweder aus dem Knochenmark oder aus dem Blut des Patienten oder eines Spenders gewonnen werden. Letzteres - also die Übertragung von Blutstammzellen - ist heutzutage die Methode der Wahl. Ob die eigenen Stammzellen des Patienten  oder Stammzellen eines Spenders transplantiert werdend, hängt von der Art und dem Stadium der Erkrankung sowie vom Alter des Patienten ab. In der Regel schließt sich eine Stammzelltransplantation einer hochdosierten Chemo- oder Strahlentherapie an, die durchgeführt wird, um Leukämie-, Lymphom- oder andere Tumorzellen zu zerstören. Da diese Therapien aber auch gesunde blutbildende Zellen zerstören, müssen diese durch vorher entnommene autologe oder allogene Stammzellen ersetzt werden.

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de