Das Harnblasenkarzinom ist der am zweithäufigsten auftretende urogenitale Tumor und tritt pro Jahr bei ungefähr 30/100.000 Männern und 8/100.000 Frauen auf. Leitsymptom eines Blasentumors ist das schmerzlose Auftreten von Blut im Urin, sowie unspezifische Beschwerden beim Wasserlassen. Bei sehr fortgeschrittenen Tumoren kann es zudem zu Flankenschmerzen bei einer durch ausgeprägtes Tumorwachstum bedingten Harntransportstörung kommen.
Gerade beim Harnblasenkarzinom ist eine frühe Diagnosestellung und Therapie wichtig, da 75% dieser Tumoren bei der Diagnosestellung oberflächig wachsen und relativ einfach durch organerhaltende Therapieverfahren (transurethrale Resektion, Instillation von Chemotherapeutika) behandelt werden können. Wichtig ist aber auch bei diesen Frühstadien eine sich der Therapie anschließende engmaschige Tumornachsorge.
Typischerweise wird das Blasenkarzinom mit einer Blasenspiegelung und anschließender Resektion diagnostiziert. Für die Resektion eines Blasentumors über die Harnröhre ist typischerweise 2-tägiger stationärer Aufenthalt notwendig. Abhängig von dem endgültigen histopathologischen Ergebnis, wird dann mit Ihrem behandelten Urologen die weitere Therapie festgelegt.
Liegt ein oberflächlicher Tumor vor, kann oftmals eine einfache Transurethrale Resektion des Tumors ausreichend sein. Je nach histopathologischem Befund kann eine in die Blase applizierte Chemotherapie oder angepasste Immunmodulation mit BCG (Bacillus Calmette-Guerin) durchgeführt werden. Liegt jedoch ein invasives Wachstum des Harnblasentumors vor, bleibt als Therapie meist nur die komplette Entfernung der Blase übrig. In der gleichen operativen Sitzung wird dann eine neue kontinente (orthotope Neoblase oder heterotoper MAINZ-Pouch) oder nicht-kontinente Harnableitung als künstlicher Harnausgang (Ileum-Conduit oder Harnleiter-Haut-Fistel) angelegt. Liegen bei Diagnosestellung und nach einer entsprechenden Bildgebung jedoch bereits Metastasen (gestreuter Krebs) vor, muss der Krebs mit einer Systemtherapie (Chemo- oder Immuntherapie) behandelt werden.
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