Konzepte

Konzept Mainz

Das Erkennen und richtige Behandeln von Herzinfarkt, Lungenembolie und Einriss der Hauptschlagader (Aortendissektion) ist lebenswichtig und beeinflusst entscheidend die Prognose der betroffenen Patienten. In der Universitätsmedizin in Mainz werden mittlerweile alle Patienten, die sich mit akutem Brustschmerzen selbst vorstellen oder mit dem Rettungsdienst oder Notarzt eingeliefert werden, in der CPU versorgt. Die CPU der Universitätsmedizin ist derweil als alleinige Anlaufstelle für Patienten mit akutem Brustschmerz regional akzeptiert und erleichtert dabei nicht nur den Patienten selbst, sondern auch niedergelassenen Ärzten, Notärzten und zuweisenden Klinik eine schnelle und gezielte qualitativ hochwertige Diagnostik und Therapie. Einzige Ausnahme sind hierbei Patienten, bei denen schon vor Erreichen des Krankenhauses vom Notarzt ein schwerer Herzinfarkt (STEMI) diagnostiziert und somit eine sofortige Herzkatheterbehandlung eingeleitet wird, sowie Patienten in kritischem Zustand, die einer sofortigen Therapie auf der Intensivstation bedürfen. Im Rahmen der Versorgung von Brustschmerzpatienten hat die CPU der Universitätsmedizin zusätzlich eine besondere Situation, da die größte kardiologische Praxis in Mainz ihre Notfallsprechstunde an die Universitätsmedizin verlegt hat. Die Räume hierfür liegen direkt neben der universitären CPU. Mit dieser strategisch günstigen lokalen Situation konnte eine optimale Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung von Patienten mit Brustschmerzen geschaffen werden.

In der CPU steht Ihnen rund um die Uhr speziell geschultes pflegerisches und ärztliches Personal zur Verfügung. Neben der Basisdiagnostik, EKG und Laborwertbestimmung zu mehreren Zeitpunkten werden je nach Beschwerdebild auch weitere bildgebende Verfahren eingesetzt (z.B. Echokardiographie, Computertomographie, Magnetresonanztomographie). In der Regel kann so schon nach wenigen Stunden entschieden werden, ob weitere Maßnahmen – wie z.B. eine Herzkatheteruntersuchung – notwendig sind oder ob eine Entlassung mit weiterer ambulanter Abklärung möglich ist. Letzteres ist möglich, wenn akut lebensbedrohliche Erkrankungen ausgeschlossen werden können. Der Vorteil für den Patienten liegt dabei klar auf der Hand. So konnte die Analyse von über 1200 Patienten, die sich in der CPU der Universitätsmedizin vorstellten, im Vergleich zu 550 Patienten, die sich in der Notaufnahme mit Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt vorstellten, die Erwartungen an eine Verbesserung der Patientenversorgung eindruckvoll erfüllen. Durch die Einführung der CPU in Mainz mit ihrer leitliniengerechten und effizienten Patientenversorgung konnte so die Sterblichkeit sowie die Rate erneuter Infarkte und des Schlaganfalls drastisch gesenkt werden. Parallel werden Behandlungskosten gering gehalten, Fehlbelegungen reduziert und somit verfügbare Ressourcen für die kranken Patienten optimal eingesetzt.

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Konzept CPUs in USA

Das Konzept einer CPU wurde in den USA bereits in den 80er Jahren von einzelnen Einrichtungen eingeführt. Ziel war damals, die Patientenversorgung für Patienten mit akutem Herzinfarkt zu verbessern. Mittlerweile wurde, wie in Deutschland auch, die Zuständigkeit auf das gesamte Feld des akuten Brustschmerzes ausgeweitet.
Im Unterschied zu den CPUs in Deutschland werden die CPUs in den USA von den sogenannten „Emergency Physicians“ geleitet. Die CPUs in den USA verstehen sich, eingebettet im interdisziplinären „Emergency Room“, als virtuelle Einheiten zur Prozessoptimierung mit speziell geschultem Personal und zusätzliches diagnostisches Equipement. Grundlage bilden Algorithmen basierend auf standardisierte Diagnostik- und Behandlungspfaden. Angeleitet und überwacht werden diese CPUs von der „Society of Chest Pain Centers“. Seit Einführung dieser spezialisierten Untereinheiten in den dortigen zentralen Notaufnahmen konnte eine Qualitätsverbesserung einerseits in Hinblick auf eine flächendeckende und zeitgerechte Einleitung einer schnellstmöglichen lebensrettenden Therapie für die Hochrisikopatienten erzielt werden, andererseits konnte parallel eine Verbesserung der Versorgungsstrategie von Patienten mit geringem Risiko erreicht werden.
Innerhalb der USA sind derzeit bereits mehr als 300 CPUs zertifiziert worden. Regelmäßige Aktualisierungen gewährleisten eine stete Weiterentwicklung. 

Weitere Informationen zum Konzept der CPUs in den USA erhalten Sie bei der Society of Chest Pain Centers unter SCPCP.org


Notfall-Telefonnummern

Chest Pain Unit:
Arzt-Telefon:    06131 17-7777

Auskunft

Hauptpforte
06131 17-2555

Kontakt

Kontakt zu weiteren Ansprechpartnern finden Sie auf der Homepage des Zentrums für Kardiologie