(i) Blutversorgung:
Die gingivale Blutversorgung erfolgt über Blutgefäße im Desmodont, in den Knochenmarkräumen des Alveolarfortsatzes sowie über supraperiosteale Blutgefäße. Diese Gefäße wiederum versorgen wichtige Kapillarplexus, die sich im Bindegewebe direkt unter dem oralen Gingivaepithel und dem Saumepithel befinden.
Abb. 34 (Schnitt mit freundlicher Genehmigung von Dr. D.W. Cohen): Bukkolingualer Schnitt durch die Gingiva und benachbarte Strukturen beim Affen. Die Gewebe wurden aufgehellt und das Gefäßsystem wurde mit indischer Tusche perfundiert, um die Verteilung der Blutgefäße darzustellen. Beachten Sie die aus der supraperiostalen Region (SP) und dem parodontalen Spalt (PL) stammenden größeren Gefäße, die das Kapillarbett unter dem Saumepithel (A) und dem oralen Gingivaepithel (B) versorgen.
Abb. 35 (Rateitschak, K.H. et al., 1989): Schematische Darstellung eines Schnitts, der Abb. 34 ähnelt. Beachten Sie, dass zusätzlich zu den Blutgefäßen aus dem Desmodont (1) und der supraperiostalen Region (3) auch Blutgefäße innerhalb des Alveolarfortsatzes (2) zur regionalen Blutversorung beitragen.
Abb. 36 (Mikroskopische Abbildung mit freundlicher Genehmigung von Dr. N.J. Selliseth): Rasterelektronenmikroskopische Abbildung eines Korrosionspräparats der Gingiva. Vor der Weichgewebeentfernung mit Hilfe einer korrosiven Substanz wurden die Blutgefäße mit Kunststoff infiltriert. Der Kunststoffausguss der Blutgefäße wurde sodann mit einer dünnen Schwermetallschicht vor der Untersuchung am Elektronenmikroskop überzogen. Diese Präparationsart bietet eine exzellente Darstellung der dicht gepackten Kapillarschlingen (CL) unter dem oralen Gingivaepithel.
(ii) Lymphgefäße:Die gingivalen Gewebe sind mit lymphatischen Gefäßen ausgestattet, die den Lymphabfluss hauptsächlich zu den submandibulären Lymphknoten gewährleisten.
(iii) Nerven:Zweige des Trigeminusnervs stellen sensible und propriozeptive Funktionen bereit. Zusätzlich sind autonome Nervenenden mit dem Gefäßsystem verbunden.