SARS-CoV-2 / COVID-19 / "Coronavirus"
Liebe Patientinnen und Patienten,
uns erreichen in den letzten Tagen sehr viele Fragen von Krebspatient*innen zur aktuellen Coronavirus-Situation. Wir wissen, dass die Besonderheiten von Krebspatient*innen in vielen aktuellen Empfehlungen oft nicht explizit erwähnt werden. Bitte haben Sie aber trotzdem Verständnis dafür, dass wir nicht jede Anfrage individuell beantworten können. Hierzu fehlen uns leider derzeit die notwendigen personellen Ressourcen. Wir haben aber aus diesem Grund für Sie auf dieser Seite wesentliche Informationen und häufig gestellte Fragen von Krebspatient*innen zusammengestellt.
Sie haben eine dringende Frage, auf die Sie hier keine Antwort finden? Gerne können Sie uns in diesem Fall eine Nachricht an folgende E-Mail-Adresse senden:
covid19-bei-krebs@unimedizin-mainz.de.
Wir werden Ihnen so schnell wie möglich antworten. Wir bitten aber dringend von Telefonanrufen ohne aktuellen Handlungsbedarf abzusehen.
Weitere Informationen für Krebspatient*innen
Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums:
- www.krebsinformationsdienst.de/aktuelles/2020/news012-coronavirus-ansteckungsgefahr-bei-krebs.php
- www.krebsinformationsdienst.de/leben/alltag/coronavirus-krebs-haeufige-fragen.php
Deutsche Krebshilfe:
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie:
Für allgemeine Informationen empfehlen wir die Informationsseite der Universitätsmedizin Mainz:
Aktuell eingeschränkte Besucherregelung für Krebspatient*innen
Wir sind uns bewusst, dass gerade Tumorpatient*innen, die einen langen Aufenthalt in unserer Klinik haben, sehr unter den aktuellen Restriktionen leiden können. Eine allgemeine Ausnahmeregelung speziell für unsere Krebspatient*innen ist aber leider in der aktuellen Situation nicht möglich. In Einzelfällen können wir aber von einer individuellen Besucherregelung Gebrauch machen. Bitte wägen Sie jedoch zu Ihrer und unserer Sicherheit gut ab, ob Sie uns hierauf ansprechen. Seien Sie versichert, dass wir Ihr Anliegen mit Verstand und Herz prüfen werden. Wenn Sie besonderen Besuchs-Bedarf sehen, wenden Sie sich bitte an das ärztliche Personal der Station.
Informationen und Empfehlungen für Krebspatient*innen rund um das Coronavirus
Bitte halten Sie immer einen guten Kontakt zu Ihren Angehörigen oder Freunden, insbesondere wenn Sie alleine leben. Wichtig ist, dass Menschen über Sie und Ihren Gesundheitszustand Bescheid wissen und Sie bei Bedarf unterstützen.
Wie soll ich mich als Krebspatient*in verhalten?
Ich komme aus einem Corona-Risikogebiet
» Sie haben keinen Termin bei uns (nicht geplant, nicht notwendig):
Bitte bleiben Sie vierzehn Tage zuhause in Quarantäne.
» Sie haben einen Termin bei uns:
Bitte sagen Sie uns auf jeden Fall Bescheid! Wir veranlassen eine Corona-Testung im Rahmen dieses Termins. Vereinbaren Sie bitte keinen Termin bei uns, wenn Sie keine Symptome und keinen regulären Termin haben, NUR um eine Testung zu erhalten. Dies ist nicht notwendig!
Ich habe Anzeichen eines Atemwegsinfektes
» Sie haben keinen Termin bei uns:
Bitte wenden Sie sich zunächst an Ihren Hausarzt/Ihre Hausärztin (Ausnahme: Patient*innen nach Stammzelltransplantation; weitere Informationen hierzu s.u.)
» Sie haben einen Termin bei uns bzw. benötigen einen Termin:
Bitte informieren Sie uns über Ihren Atemwegsinfekt! Wir veranlassen eine isolierte Betreuung in der Ambulanz und ggf. eine Corona-Testung.
Ich habe einen positiven SARS-CoV-19-Nachweis ("Coronavirus positiv")
» Bitte geben Sie uns auf jeden Fall Bescheid!
» Sie sind nicht schwer krank:
Bitte bleiben Sie zu Hause und beobachten Sie Ihren Gesundheitszustand.
» Sie sind schwer krank und müssen ins Krankenhaus:
Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf. In diesem Fall – und bitte nur in diesem Fall - nutzen Sie die Telefonnummer 06131 17-5050. Abends oder am Wochenende wenden Sie sich bitte an die Notaufnahme der Universitätsmedizin Mainz.
Fragen zu meiner Tumortherapie
Patient*innen mit neudiagnostizierter Tumorerkrankung
» Die notwendige Diagnostik und alle Maßnahmen zur Therapie-Vorbereitung und -Durchführung werden über unsere Ambulanzen und Stationen wie bisher durchgeführt. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nur in begründeten Fällen Begleitpersonen erlauben können und dass es gelegentlich zu einer zeitlichen Verzögerung der Diagnostik kommen kann.
» Sollte kein dringender Handlungsbedarf bestehen, kann eine Therapie ggf. auch für einige Wochen zurückgestellt werden.
Patient*innen unter aktiver Tumortherapie
» Alle notwendigen und begonnenen Therapien werden planmäßig durchgeführt, wenn eine Verzögerung der Therapie zu einer Verschlechterung des Therapieergebnisses führen könnte. In der Regel heißt das, dass die geplanten Therapien weiter fortgesetzt werden. Natürlich überwachen wir die Therapien besonders intensiv unter Berücksichtigung aller Vorsichtsmaßnahmen. Sie sollten sich selbst so streng wie möglich schützen.
» Ein Teil unserer Patient*innen erhält eine sogenannte Erhaltungstherapie nach Abschluss der primären Krebstherapie. Hier wird Ihr behandelnder Arzt/Ihre behandelnde Ärztin gemeinsam mit Ihnen entscheiden, ob eine Pause eingelegt werden kann/soll, oder ob die Therapie weiter fortgesetzt wird.
» Wichtig: Es gibt aktuell keinen Mangel an Krebsmedikamenten. Um einem zukünftigen Medikamentenmangel vorzubeugen, verordnen wir weiterhin die üblichen Packungsgrößen.
Patient*innen nach einer Stammzelltransplantation
» Patient*innen mit aktiver GvHD, unter immunsuppressiver Therapie oder mit niedrigem Immunstatus (T-Helferzellen <200/µ) sind besonders infektionsgefährdet und sollten sich bei einer akuten Atemwegserkrankung nach der Anmeldung in der Stammzelltransplantationsambulanz vorstellen.
» Patient*innen, bei denen eine Stammzelltransplantation mehr als zwei Jahre zurückliegt und die keine der oben genannten Risikofaktoren aufweisen, verfahren analog dem Vorgehen für "normale" Krebspatient*innen.
Patient*innen in der Nachbeobachtung
» Zu Ihrem Schutz versuchen wir aktuell, die Anzahl der Patientenkontakte so weit wie möglich zu reduzieren. Wann immer vertretbar, werden wir reguläre Nachsorgekontrollen entweder verschieben oder Sie bitten, Kontrollen heimatnah bei Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin durchführen zu lassen.
» Notwendige Kontrollen werden wir - wie bisher - regulär durchführen. Bitte kommen Sie möglichst alleine zu Ihren Terminen.
Patient*innen mit überstandener Krebserkrankung
» Aktuell lässt sich die Bedeutung einer vor längerer Zeit erfolgten Krebstherapie nicht eindeutig beurteilen. In aller Regel sollten jedoch keine besonderen Maßnahmen notwendig sein, die über die allgemeinen Empfehlungen hinausgehen. Bei weiteren Fragen hierzu können Sie uns gerne eine E-Mail ( covid19-bei-krebs@unimedizin-mainz.de) schreiben. Wir antworten Ihnen so schnell wie möglich.
» Bitte achten Sie aber grundsätzlich auf einen ausreichenden Impfschutz (z.B. die jährliche Influenzaimpfung oder auch die Pneumokokkenimpfung)!
Weitere häufig gestellte Fragen (FAQ)
Findet mein ambulanter Termin statt?
» Ihr ambulanter Termin findet statt, wenn eine medizinisch notwendige Therapie oder Kontrolle durchgeführt wird. Bitte beachten Sie strikt alle Hygienemaßnahmen im Bereich der Ambulanzen!
» Ihr ambulanter Termin wird verschoben, wenn aus medizinischer Sicht ein späterer Termin möglich ist oder keine dringliche Indikation besteht (z. B. Zweitmeinungstermine).
Bleibt mein stationärer Termin bestehen?
» Alle stationären Termine finden in der Regel statt, da wir grundsätzlich eine sehr strenge Indikationsstellung verfolgen.
Wann erhalte ich eine COVID-19-Diagnostik?
» Generell können wir keine Diagnostik auf Wunsch durchführen, da wir die zeitlichen und materiellen Ressourcen unbedingt so sinnvoll wie möglich einsetzen müssen. Bitte haben Sie hierfür Verständnis!
» Wenn medizinisch angezeigt, wird eine COVID-19-Diagnostik selbstverständlich an der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt.
Welche Impfungen sind in Zeiten von Corona für Krebspatient*innen sinnvoll?
» Zurzeit steht leider noch keine Impfung gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 zur Verfügung.
» Grundsätzlich ist eine Grippeschutzimpfung sinnvoll (falls nicht im Winter 2019/2020 bereits erfolgt), da weiterhin eine relevante Anzahl an Neuinfektionen mit Influenzaviren nachgewiesen werden kann.
» Auch eine Pneumokokkenimpfung gemäß den STIKO-Empfehlungen ist für Risikopatienten grundsätzlich sinnvoll. Die Impfung schützt zwar nicht vor dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2, reduziert aber das Risiko einer Komplikation durch eine bakterielle Superinfektion.
Wie erhalte ich ein neues Rezept / Medikament?
» Zu Ihrem Schutz kommen Sie bitte als Krebspatient*in nicht persönlich in unsere Klinik, um Ihr Rezept abzuholen.
» Wenn Sie im aktuellen Quartal bereits bei uns waren:
Rufen Sie uns einfach an, wir schicken Ihnen das Rezept per Post zu.
» Wenn Sie im aktuellen Quartal noch nicht bei uns waren:
Bitte fragen Sie Angehörige oder Freunde, ob diese für Sie das Rezept abholen können - und vergessen Sie bitte nicht, Ihre Versichertenkarte mitzugeben!