Logo der Universitätsmedizin Mainz

Humboldt-Forschungsstipendium für Nachwuchswissenschaftlerin der Universitätsmedizin Mainz

Dr. Michal Levin vom Centrum für Thrombose und Hämostase erforscht Fehlregulation eines wichtigen zellulären Programms

Die Alexander von Humboldt-Stiftung verleiht Dr. Michal Levin vom Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) ein Forschungsstipendium. Dr. Levin wird am CTH über die Regulation der sogenannten Transkriptomdiversität forschen. Das Transkriptom bezeichnet die Gesamtheit aller Boten-RNA-Moleküle, aus denen die Zelle Eiweißmoleküle herstellt. Konkret will die Medizinerin herausfinden, wie es zur Fehlregulation eines zellulären Programms kommt, das bei nahezu allen zellulären Prozessen eine bedeutende Rolle spielt: die dynamische alternative Polyadenylation. Erkenntnisse auf diesem Gebiet tragen zum Verständnis zahlreicher Krankheitsprozesse bei.

Die gebürtige Israelin Michal Levin arbeitet seit kurzem als Postdoktorandin im Labor von Univ.-Prof. Dr. Sven Danckwardt am CTH der Universitätsmedizin Mainz. Sie beschäftigt sich mit den Signalmechanismen der dynamischen alternativen Polyadenylation. Dieser weitverbreitete und bislang kaum verstandene Mechanismus spielt bei nahezu allen untersuchten zellulären Prozessen eine bedeutende Rolle. Signalstörungen treten vor allem bei Tumorerkrankungen, aber auch bei Entzündungsprozessen, der Immunmodulation (Beeinflussung des Immunsystems durch pharmakologisch wirksame Stoffe) und Seneszenz (programmierter Wachstumsstopp) auf.

In ihrem von der Humboldt-Stiftung geförderten Projekt wird Dr. Levin der Frage nachgehen, wie es zur Fehlregulation dieses zellulären Programms kommt. Darüber hinaus will sie herausfinden, wie diese Fehlregulation schädliche Auswirkungen im Rahmen der Tumorentstehung und anderer Krankheiten begünstigt.

„Damit fördert die Alexander von Humboldt-Stiftung ein Projektvorhaben mit enormer Bedeutung für das Verständnis zahlreicher Krankheitsprozesse und setzt einen weiteren Stimulus für die erfolgreiche internationale Zusammenarbeit am CTH“, unterstreicht der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann.

„Es ist schön zu sehen, wie junge, talentierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen durch das Einwerben von Drittmitteln auf den Weg zur wissenschaftlichen Unabhängigkeit gebracht werden“, sagt der Wissenschaftliche Direktor des CTH, Univ.-Prof. Dr. Wolfram Ruf, der sich sehr über den Erfolg seiner Mitarbeiterin freut. „Durch das Humboldt-Stipendium kann sich Dr. Levin ganz ihren eigenen Forschungsideen widmen und an deren Umsetzung arbeiten.“

Das renommierte Humboldt-Forschungsstipendium für Postdoktoranden wird an überdurchschnittlich qualifizierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem Ausland vergeben, die am Anfang ihrer wissenschaftlichen Laufbahn stehen und ihre Promotion vor nicht mehr als vier Jahren abgeschlossen haben. Mit dem Humboldt-Forschungsstipendium haben Postdoktoranden die Möglichkeit, ein selbst gewähltes, langfristiges Forschungsvorhaben in Kooperation mit einem wissenschaftlichen Gastgeber an einer Forschungseinrichtung in Deutschland durchzuführen.

 

Pressemitteilung "Humboldt-Forschungsstipendium" (Pdf , 55,2 KB)