Visual Universitätsmedizin Mainz

Die prothetische Versorgung des Implantates:

 

Der Behandlungsverlauf hängt von vielen individuellen Faktoren und der Planung vor der Operation ab. Die Zeit bis zur Belastung des Implantates wird dabei meist mit einer provisorischen prothetischen Versorgung überbrückt. In der Regel wird das Einheilen des Implantates im Knochen abgewartet, bevor sich die weitere Versorgung mit den sichtbaren Aufbauten anschließt. Die Einheilphase dauert in der Regel zwei bis sechs Monate. Ist eine aufwendige Knochenauflagerung notwendig, kann dies den Behandlungsverlauf verlängern. In speziellen Fällen lässt sich das eingebrachte Implantat jedoch auch sehr zeitnah, ggf am OP-Tag bereits versorgen. Die Entscheidung über die Länge der Einheilphase wir individuell nach Therapieplan erstellt. Meist wird zur Überbrückung der Einheilphase eine vorhandene oder angefertigte provisorische Prothese individuell angepasst.

 

Risiken und mögliche Operationsfolgen:

 

Vor dem Eingriff wird im Rahmen des ärztlichen Beratungsgespräches ausführlich über mögliche Risiken und Operationsfolgen einer Implantation informiert. Diese Risiken gleichen dem einer operativen Zahnentfernung. Im Seitenzahnbereich des Unterkiefers kann es bei der Implantation manchmal bei geringem Knochenangebot zur Irritation des Nervs, der die Lippe und das Kinn mit Gefühl versorgt, kommen, was aber durch eine sorgfältige Planung fast immer vermieden werden kann.

In sehr seltenen Fällen kann sich das Implantat entzünden oder hält der ersten Belastungsphase nicht stand, da es nicht zu einem festen Einwachsen der künstlichen Zahnwurzel im Kieferknochen kam, und geht vorzeitig verloren.

Zudem kann sich im Verlauf der Behandlung eine Entzündung der Schleimhaut und des Knochengewebes (=Periimplantitis) um das Implantat entwickeln, was zum Knochenabbau um das Implantat herum führen kann. Dies kann jedoch meist durch eine frühzeitige Behandlung verhindert werden.

 

Regelmäßige Nachsorge:

 

Entscheidend für den Erhalt des Implantates ist, wie beim natürlichen Zahn auch, eine sorgfältige Pflege der Implantate und eine regelmäßige zahnärztliche Kontrolle. Es empfiehlt sich eine sechs- bis zwölfmonatige Kontrolle durch den Hauszahnarzt und ggf. nach individueller Absprache regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Eine optimale Mundhygiene garantiert letztendlich die Vorzüge des neuen implantatgetragenen Zahnersatzes, um diesen eine lange Zeit genießen zu können.

 Insgesamt ist  eine hohe Erfolgsrate zu erwarten, so dass man heute davon ausgehen darf, dass auch nach 5 Jahren noch 95% der Implantate und nach 10 Jahren noch ca 90%  der Implantate in Funktion sind. Daher können die Implantate heute bei entsprechender Indikation und notwendigen Voraussetzungen als Alternative und Ergänzung der bisherigen prothetischen Therapie empfohlen werden .