50 Jahre Kinderintensivmedizin in der Universitätsmedizin Mainz

Jubiläumsfeierlichkeiten am 1. und 2. Oktober

Die Kinderintensivstation des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Sie ist ein Ort an dem nicht nur Geschichten erlebt, sondern auch Geschichte geschrieben wurde: Sie war die erste Kinderintensivstation in Deutschland! 1965 gegründet und bis 1972 als „Aufnahmestation“ bezeichnet, war sie von Beginn an Vorbild und Lehrstätte für fast alle nachfolgenden Einrichtungen dieser Art. Um das Jubiläum gebührend zu feiern,  veranstaltet die Kinderklinik am 1. und 2. Oktober (8.30 bis 19.00 Uhr und 9.00 bis 17.30 Uhr) ein pädiatrisches intensivmedizinisches Symposium. Dessen Programm wirft den Blick zurück auf die Entwicklung der pädiatrischen Intensivmedizin und -pflege der letzten fünf Jahrzehnte. Ebenso vermittelt es einen interessanten Einblick in die aktuellen Themenschwerpunkte wie beispielsweise Kinderkardiologie. Arzt und Humorist Dr. Eckart von Hirschhausen richtet sein Grußwort am 1. Oktober um 19.00 Uhr per Video an die Festgesellschaft. Veranstaltungsort des gesamten Symposiums ist der Hörsaal Chirurgie (Gebäude 505H, Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz) vor. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

 Als erste Intensivstation Deutschlands und eine der fünf ersten Kinderintensivstationen Europas wurde am 1. Oktober 1965 die Kinderintensivstation der Universitätsmedizin Mainz gegründet. Unter dem Begriff "Aufnahmestation" war sie im provisorisch errichteten Gebäude 105, der sogenannten "Baracke" untergebracht. Ein Arzt, ein Assistenzarzt und zehn Schwestern diagnostizierten und behandelten dort im Tagdienst.

Ein halbes Jahrhundert später hat sich vieles gewandelt. So besteht das Team heute aus neun Ärzten, davon sind zwei Oberärzte, und 32 Mitarbeitern. Gearbeitet wird rund um die Uhr im Schichtdienst. Ebenfalls stets im Einsatz und aus der heutigen pädiatrischen Intensivmedizin nicht mehr weg zu denken: hilfreiche und lebensrettende Medizintechnik. Früher waren die Geräte riesig und trugen eindrucksvolle Namen wie „Eiserne Lunge“, heute sind sie weniger massiv und haben weniger eingängige Bezeichnungen. An Bedeutung haben sie aber nichts eingebüßt. Im Gegenteil: Parallel zu den wachsenden wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem erweiterten Behandlungsspektrum der interdisziplinären Kinderintensivstation, sind auch die medizin-technischen Möglichkeiten zur Diagnostik und Therapie gestiegen. Diese werden auf der Kinderintensivstation der Universitätsmedizin Mainz genutzt, um akutkranke sowie postoperative Kinder aller Altersstufen, beispielsweise Notfälle im Säuglings- und Kindesalter, Unfälle mit Brand- und Kopfverletzungen und Patienten nach schweren Operationen zu betreuen. Ein Schwerpunkt der Station liegt in der Betreuung herzkranker Kinder und von Kindern, die eine neurochirurgische Operation hatten. Früher waren neben Infektionskrankheiten vor allem Unfälle der Anlass für einen Krankenhausaufenthalt. Dank guter Verkehrserziehung, Helmen und Airbags liegen heutzutage aber erfreulicherweise weniger Unfallopfer auf Station.

Ralf Huth, Ärztlicher Leiter der interdisziplinären Kinderintensivstation und seit mehr als einem Vierteljahrhundert dort tätig, erachtet die technischen Entwicklungen im Monitoring und der Beatmung als zentrale Fortschritte: „Gerade im Bereich Beatmung ist derzeit viel Dynamik. Sehr bald werden wir unsere Patienten non-invasiv beatmen können, also ohne Schlauch, nur mit Beatmungsmaske. Solche nicht-invasiven Behandlungsmethoden sind für die Kinder schonender und tragen zur schnelleren Genesung bei.“ Gemeinsam mit der seit rund 40 Jahren auf der Intensivstation arbeiteten Kinderkrankenschwester Irene Harth, betont er aber auch einen anderen ganz entscheidenden Heilungsfaktor: „ Neben all der Technik sind es aber damals wie heute das menschliche Miteinander, die Ansprache und das Engagement der Teams, die der Genesung unserer kleinen Patienten gut tun“. Manche begleiten sie ein Leben lang, auch mit 18, 30 oder noch mehr Jahren. Einige von ihnen sogar in deren alltäglichem Berufsleben – als Kollegen im Team der interdisziplinären Kinderintensivstation der Universitätsmedizin Mainz.

 

Als Vertreter der Presse sind Sie auf dem „Symposium 50 Jahre Kinderintensivstation (Pdf , 2,3 MB)“ herzlich willkommen. Um vorherige Akkreditierung wird gebeten.

Gerne vermitteln wir Ihnen auch ein Gespräch mit den Organisatoren Ralf G. Huth, Irene Harth und Prof. Stephan Gehring. 

 

Kontakt:
Ralf Huth, Oberarzt Kinderintensivstation am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131  17-5465, E-Mail:  ralf.huth@unimedizin-mainz.de

 

Pressekontakt
Barbara Reinke,
Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131  17-7428, Fax 06131  17-3496,
E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de