Bezirksärztekammer Rheinhessen ehrt Univ.-Prof. Dr. Hellmut Oelert mit der Peter-von-Aspelt-Medaille

Eine Pressemeldung der Bezirksärztekammer Rheinhessen

Große Ehrung: Mit der Peter-von-Aspelt-Medaille hat die Bezirksärztekammer Rheinhessen Univ.-Prof. Dr. Helmut Oelert (Mitte) ausgezeichnet. Bezirksärztekammer-Vorsitzender Dr. Jürgen Hoffart (2.v.l.) überreicht ihm die Urkunde; Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Landesärztekammer-Präsident Dr. Günther Matheis (l.) gehören zu den ersten Gratulanten. Foto: LÄK RLP

Für seine außerordentlichen Verdienste um Patientinnen und Patienten, um die Gesundheit in Rheinhessen sowie für sein Engagement für die Ärzteschaft hat die Bezirksärztekammer Rheinhessen Univ.-Prof. Dr. Hellmut Oelert mit der Peter-von-Aspelt-Medaille geehrt. Seine Ehrung fand während des Sommerfestes der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz in Mainz statt.

Die Peter-von-Aspelt-Medaille ist die höchste Auszeichnung der Bezirksärztekammer Rheinhessen und spiegelt den Dank der Ärzteschaft für außergewöhnliches Engagement wieder.

Hellmut Oelert gilt als einer der renommiertester Herzchirurgen Deutschlands, der sich sehr für die Belange der Kinder mit angeborenem Herzfehler einsetzte. Die Kinderherzstiftung hat er durch seine Persönlichkeit maßgeblich geprägt. Sein Name ist fest verbunden mit dem Aufbau und der Etablierung der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Universitätsmedizin Mainz und dem Schwerpunkt in der Kinderherzchirurgie.

Oelert wurde 1936 in Dessau geboren, wuchs in Hamburg auf und studierte in Hamburg, München und Innsbruck Humanmedizin. Nach dem Studium folgten berufliche Stationen in Berlin, München und Hannover. Dort gestaltete er den Aufbau der Klinik für Thorax-, Herz und Gefäßchirurgie an der neu geschaffenen Medizinischen Hochschule Hannover entscheidend mit. Seine Expertise in der Kinderherzchirurgie vertiefte er anschließend in London. Seit 1973 war er Oberarzt, seit 1976 leitender Oberarzt der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover und dort seit 1979 auch Stellvertreter des Klinikdirektors.

1984 führte ihn sein Weg schließlich nach Mainz. Oelert wurde auf die neu geschaffene Professur für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen, verbunden mit der Leitung und dem Aufbau der neugegründeten Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. In den Folgejahren erarbeitete sich die Klinik unter seiner Leitung ein außerordentliches nationales und internationales Renommee. Die Klinik leitete er bis zum Jahr 2004 und somit drei Jahre über seinen offiziellen Ruhestand hinaus.

Früh hat Hellmut Oelert die Notwendigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit erkannt. Auf seine Initiative ging die Gründung des Interdisziplinären „Gefäß- Therapie- und Forschungszentrums” am Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zurück, in dem sich alle an der Gefäßmedizin interessierten Kliniken und Institute, sowie extrauniversitäre Einrichtungen zusammengeschlossen haben. Hieraus sind vielfältige klinische und wissenschaftliche Projekte entstanden, die immer noch nachwirken.

Oelert war stets offen für neue Entwicklungen, interessiert an Kontakten zu anderen Kliniken und seine Klinik war Anlaufpunkt für Hospitanten aus aller. Vielen seiner Schüler ermöglichte er Auslandsaufenthalte an den renommiertesten Ausbildungsstätten.

Oelert ist ein stiller Leistungsträger, der die Geschicke der Klinik ohne großes Aufheben lenkte. Seinen Erfolg will er weniger sich selbst als seinen Mitarbeitern zuschreiben. Hellmut Oelert wurde und wird geschätzt wegen seiner exzellenten wissenschaftlichen und klinischen Erfolge aber besonders auch wegen seiner aufrichtigen, menschlichen Art und seinem mitfühlenden Umgang mit Patienten, Mitarbeitern und Kollegen.

Neben seiner Arbeit in der Klinik hat er auch viele weitere Aufgaben wahrgenommen. Etwa in der akademischen Selbstverwaltung, als Mitglied des Fachbereichs Medizin, des Senats und der Versammlung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, als Prodekan, als Vorsitzender des Koordinationsausschusses der Chirurgischen Kliniken im Universitätsklinikum Mainz und als stellvertretendes Mitglied im Aufsichtsrat des Klinikums.

Seit seinem Ruhestand kümmert sich Hellmut Oelert ehrenamtlich um die Belange von Herzpatienten und setzt sich für ihre Interessen ein. Mehr als zehn Jahre lang war er bis 2010 Mitglied im Vorstand der Deutschen Herzstiftung und ist auch jetzt noch Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Von 2004 bis 2018 war er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Stiftung für Herzforschung.

Für sein Lebenswerk und seine Verdienste um die Herzforschung wurde Hellmut Oelert mehrfach ausgezeichnet, sogar gleich zwei Mal mit dem Bundesverdienstkreuz.

 

Informationen zum Namensgeber der Ehrenmedaille der Bezirksärztekammer Rheinhessen:

Peter von Aspelt (geb. um 1250, gest. 05.06.1320) war einer der bedeutendsten Gestalten auf dem Bischofsstuhl des Heiligen Bonifatius und des Willigis, Sohn eines Luxemburgischen Ministerialen. Als junger Geistlicher hatte Peter von Aspelt sich verschiedenen Studiengängen, darunter auch dem Studium der Medizin, gewidmet und sich als Arzt einen hervorragenden Ruf erworben. Er wirkte im Königreich Böhmen als Kanzler von König Wenzel II. 1306 erhielt er durch päpstliche Ernennung das Erzbistum Mainz. Er kümmerte sich um seinen neuen Mainzer Wirkungsbereich, brachte die zerrütteten Finanzen des Erzstifts wieder in glänzende Ordnung und sorgte für Hebung der geistlichen Disziplin durch scharfe Kirchenvisitationen und Synoden. Peter von Aspelt nutzte seinen Einfluss bei den deutschen Königen Heinrich VII. und Ludwig dem Bayern zugunsten seiner Mainzer Untertanen. Sein Testament lässt ihn als Mann von ungewöhnlicher Bildung und weit gespannten Interessen erkennen.


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