Den Krebs bekämpft, die Behandlung überstanden und dann?

Krebsregister Rheinland-Pfalz beteiligt sich an der bundesweiten CAESAR Studie

Über das Befinden und die Probleme der Betroffenen nach überstandener Krebserkrankung ist wenig bekannt. Das Projekt „CAESAR“ (Cancer Survivorship - a multi-regional population-based study) will dies mit Unterstützung verschiedener Landeskrebsregister ändern, darunter auch das Krebsregister Rheinland-Pfalz. Angesiedelt ist dieses zum Teil am Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz.

Nach aktuellen Schätzungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) leben gegenwärtig in Deutschland etwa 3 Millionen Frauen und Männer mit der Diagnose Krebs. In Rheinland Pfalz werden jährlich jeweils etwa 3000 Neuerkrankungen an Prostata-, Brust-, und Darmkrebs gemeldet. Fortschritte in der Früherkennung sowie in der Therapie haben dazu geführt, dass viele Patientinnen und Patienten geheilt werden können. Fragen zur gesundheitlichen Lebensqualität und zu möglichen Spätfolgen werden daher immer bedeutsamer. So wurde im Rahmen von Studien des DKFZ gezeigt, dass viele Krebspatientinnen und -patienten trotz guter körperlicher Genesung noch Jahre später an Spätfolgen, wie psychischen, sozialen und finanziellen Problemen beispielsweise durch Frühberentung, leiden.

Da nur wenig über die Langzeit-Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten nach Abschluss der Therapie bekannt ist, führt das DKFZ jetzt in Zusammenarbeit mit ausgewählten Krebsregistern verschiedener Bundesländer die von der Deutschen Krebshilfe geförderte CAESAR-Studie durch. Im Rahmen dieser Studie sollen insgesamt bundesweit etwa 6.000 Personen mit einer mindestens fünf Jahre zurückliegenden Krebsdiagnose (Brustkrebs, Darmkrebs oder Prostatakrebs) mittels eines Fragebogens zu ihrer Krebserkrankung, ihrem Gesundheitszustand und ihrer Lebensqualität befragt werden. Neben Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Bremen und Saarland beteiligt sich auch das Krebsregister Rheinland-Pfalz an der CAESAR-Studie.

Hierzu wird per Zufall ausgewählten Patientinnen und Patienten mit einer früheren Prostata-, Brust-, oder Darmkrebsdiagnose ein Fragebogen vom eigens eingerichteten Studienzentrum zugesendet. Nach der Zustimmung der Ethikkommission der Ärztekammer Rheinland Pfalz und der Abstimmung mit dem Datenschutzbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz wurden die Angeschriebenen auf der Grundlage des Krebsregistergesetzes ausgewählt und schriftlich gefragt, ob sie bereit sind, sich an dieser Studien zu beteiligen. Die gesammelten Angaben der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer aus den Fragebögen werden dann zusammen mit den Ergebnissen aus den weiteren beteiligten Bundesländern im DKFZ in Heidelberg anonym ausgewertet. Die Antworten tragen dazu bei, die langfristigen Folgen einer Krebserkrankung besser zu verstehen, die Versorgung zu optimieren und damit die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu erhöhen.

Um ein möglichst realistisches Bild zur gesundheitlichen Situation zu erhalten, hoffen die Initiatoren der Studie auf die Teilnahme möglichst vieler Personen.

Pressemitteilung (Pdf , 45,0 KB)

Kontakt
Dr. Sylke Zeißig,
Leiterin der Vertrauensstelle des Krebsregisters Rheinland Pfalz          
Tel: 06131- 173002, E-Mail: sylke.zeissig@unimedizin-mainz.de

Pressekontakt
Dr. Renée Dillinger-Reiter, Stabsstelle Kommunikation und Presse, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131  17-7428, Fax 06131  17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen sowie zwei Einrichtungen der medizinischen Zentralversorgung – die Apotheke und die Transfusionszentrale – gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de