Gesundheitskompetenz als Waffe gegen Essstörungen

Mainzer Präventionsprojekt erhält KKH-Allianz Innovationspreis 2011

 

 

Rund 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen elf und siebzehn Jahren leiden unter Essstörungen. Zwar treten Erkrankungen wie Magersucht und Bulimie überwiegend bei Mädchen auf, doch steigt mittlerweile auch die Zahl betroffener Jungen. Essstörungen gelten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie als schwer behandelbar. Das Risiko für ernste körperliche Folgeschäden bis hin zum Tod ist hoch.

Die KKH-Allianz hat heute im Rahmen der Verleihung ihres Innovationspreises 2011 das innovative Präventionsprogramm „MaiStep“ des Psychologen Arne Bürger von der Universitätsmedizin Mainz mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. „Begeistert hat uns an dem Konzept, dass es auf phantasievolle Weise die Gesundheitskompetenz junger Menschen mit dem Ziel stärkt, Essstörungen vorzubeugen“, so Ärztin Dr. Elisabeth Siegmund-Schultze von der KKH-Allianz.

Bei MaiStep (= Mainzer Schultraining zur Essstörungsprävention), entwickelt für Schüler der 7. und 8. Klassen, werden in erlebnisorientierten Projektstunden Bewältigungsstrategien erlernt, die Essstörungen vorbeugen sollen. Die Akzeptanz des eigenen Körpers wird dabei ebenso thematisiert wie der Umgang mit Schönheitsidealen in den Medien, mit Gefühlen oder auch Konflikten. Neu am Mainzer Präventionsprogramm ist, dass es nicht nur für Mädchen, sondern auch für Jungen entwickelt wurde und zudem Schüler aller Schulformen für die Gefahren von Essstörungen sensibilisiert. „Uns war es wichtig, die Jugendlichen zu stärken und ihnen entsprechende Kompetenzen zu vermitteln, um so den Essstörungen vorzubeugen. Deshalb haben wir einen erlebnisorientierten Ansatz für MaiStep gewählt“, sagte Bürger.  Ein weiterer wichtiger Baustein: die Vernetzung mit Beratungsstellen sowie kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken.

Den mit 8.000 Euro dotierten Preis nahm Arne Bürger heute im Rahmen des 10. Deutschen Kongresses für Versorgungsforschung in Köln entgegen. Der KKH-Allianz Innovationspreis zählt zu den bedeutenden deutschen Gesundheitspreisen und ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert. Seit 2001 werden damit im zweijährigen Turnus innovative Arbeiten von Wissenschaftlern und Praktikern ausgezeichnet, die Anstöße auf dem Gebiet der Früherkennung und Prävention geben. In diesem Jahr stand er erstmals unter einem Leitthema: psychischen Erkrankungen.

Der mit 12.000 Euro dotierte erste Preis ging an ein Forscherinnenteam vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf unter Leitung von Prof. Silke Wiegand-Grefe, das ein Beratungsangebot für Kinder psychisch kranker Eltern entwickelt hat. Über den dritten Preis und damit über 4.000 Euro freute sich PD Dr. Andreas Bechdolf von der Uniklinik Köln. Er wurde für seine Präventionsstudie PREVENT ausgezeichnet, die auf eine verbesserte Versorgung von Personen mit erhöhtem Risiko für eine Psychose abzielt.

 

 

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Die KKH-Allianz ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit rund zwei Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen Krankenversicherung. Über 4.000 Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Exklusiver Kooperationspartner der KKH-Allianz ist die Allianz Private Krankenversicherungs-AG. Das jährliche Haushaltsvolumen beträgt knapp fünf Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH-Allianz ist Hannover.