Landesärztekammer ehrt im Namen der Bundesärztekammer Univ.-Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner für sein außerordentliches Engagement

Eine Pressemeldung der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz

Hohe Auszeichnung für Univ.-Prof. Dr.med. Dr.med.dent. Wilfried Wagner (l.). Stellvertretend für die Bundesärztekammer überreicht ihm Landesärztekammer-Präsident Dr. Günther Matheis (2.v.l.) die Urkunde. Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Univ.-Prof. Dr.med. Dr. med.dent. Bilal Al-Nawas (r.), Direktor der Mainzer Klinik für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie - plastische Operationen, gehören zu den ersten Gratulanten. Foto: LÄK RLP

Für sein außerordentliches Engagement um die berufliche Fortbildung der Ärztinnen und Ärzte hat die Bundesärztekammer Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Wilfried Wagner, langjähriger Leiter der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie - Plastische Operationen der Universitätsmedizin Mainz, mit der Ernst-von-Bergmann-Plakette ausgezeichnet.

Diese Auszeichnung vergibt die Bundesärztekammer an verdiente Persönlichkeiten, um deren außerordentlichen Einsatz insbesondere im Bereich der ärztlichen Fortbildung anzuerkennen und sich dafür zu bedanken. Die Ernst-von-Bergmann-Plakette wird vom Präsidenten der Bundesärztekammer verliehen. Stellvertretend für die Bundesärztekammer hat Landesärztekammer-Präsident Dr. Günther Matheis diese Ehrung in Mainz an Prof. Wagner übergeben.

Die Fortbildung war Prof. Wagner immer ein großes Anliegen, welches er mit stetigem Engagement zielgerichtet verfolgt hat - insbesondere mit Vorträgen bei internationalen und nationalen Kongressen oder mit von ihm und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern organisierten Veranstaltungen. Er hat während seines ganzen Berufslebens die Verbindung zwischen Medizin und Zahnmedizin gefördert und damit die Zahnmedizin fest an der Seite der Medizin verankert.

Wilfried Wagner wurde 1950 in Ludweiler/Saar geboren. Er studierte von 1968 bis 1975 Human- und Zahnmedizin in Homburg/Saar und Mainz. Im Jahr 1978 kam er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universitätsmedizin Mainz, wo er zunächst in der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie arbeitetew und 1980 in die Mund-, Kiefer- Gesichtschirurgie (MKG) wechselte. Von 1988 bis 1990 fungierte er als Leitender Oberarzt der MKG der Universitätsmedizin Mainz. Im Jahr 1990 wurde er zum kommissarischen Leiter der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie der Universitätsmedizin Mainz bestellt. Zwei Jahre später nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Mainz an. Die Mainzer MKG-Klinik leitete er 25 Jahre lang bis zu seinem Ruhestand 2017. Auch heute noch widmet er sich seinem Lieblingsthema: den Wechselwirkungen zwischen Medizin und Zahnmedizin.

Prof. Wagner hat sein Fach geprägt und Maßstäbe gesetzt. Zu seinen wichtigsten Eigenschaften zählen seine Beharrlichkeit, seine Bereitschaft, in Problemen stets Herausforderungen zu sehen, die es zu meistern gilt und seine Fähigkeit, sich in hohem Maße für Dinge begeistern zu können, die über das Alltägliche hinausgehen. Er hat die universitäre Zahnmedizin in Mainz mit seinem gesamten Team zu einer ganz besonderen Marke zu entwickelt. Höchsten Stellenwert hat für ihn bis heute die Empathie für die Patienten, deren klinische Behandlungen sowie die gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern.

Professor Wagner hat dazu beigetragen, den exzellenten Ruf der Mainzer MKG insbesondere bei der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie von Tumorpatienten und der Behandlung von Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zu begründen. Auch führte er unterschiedlichste mikrochirurgische Techniken ein und war führend im Bereich der Implantationschirurgie - unter anderem mit Knochenersatzmaterialien.

Er engagiert sich für die Fortbildung und für die Forschung in vielen Gremien im In- und Ausland. Prof. Wagner war unter anderem Vorstandsmitglied verschiedener wissenschaftlicher Fachgesellschaften und Funktionsträger im Wissenschaftsrat. Darüber hinaus gehörte er der Enquete-Kommission zur Neufassung der zahnärztlichen Approbationsordnung an und ist derzeit noch als stellvertretender Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften aktiv.

Zahlreiche Ehrungen verschiedener in- und ausländischer Fachgesellschaften wurden ihm zuteil - darunter auch die goldene Ehrennadel der Bundeszahnärztekammer.

 

Informationen zum Namensgeber der Bundesärztekammer-Plakette:

Ernst von Bergmann (1836 - 1907) war Chirurg und Professor der Medizin an der Universität Dorpat, der Universität Würzburg und ab 1882 bis 1907 an der Universität Berlin. Dort übernahm er den Lehrstuhl sowie das Direktorat der Chirurgischen Universitätsklinik. Bergmann gilt als größter Chirurg seiner Zeit. Seine wesentlichen Verdienste sind die Mitbegründung der Hirnchirurgie und die Einführung der Asepsis bei der Wundbehandlung. Als bahnbrechend wird zudem seine Methode der streng konservativen Behandlung der Verletzungen des Kniegelenks gewertet: Er behandelte dies nicht mehr operativ, sondern stellte es mit Bandage im Gipsverband ruhig. Viele weitere operative Methoden entwickelte er neu oder weiter.


Pressekontakt:
Landesärztekammer Rheinland-Pfalz
Ines Engelmohr, M.A.

Tel. 06131/28822-25
Handy 0170/4771471
Fax 06131/28822-8625
E-Mail: engelmohr(at)laek-rlp.de