Siri Hustvedt und Carl Djerassi zu Gast in der Universitätsmedizin

Kick-Off des DFG-Graduiertenkollegs „Life Sciences, Life Writing“ zu Grenzerfahrungen menschlichen Lebens am 17. Juni

Mit Beteiligung prominenter Persönlichkeiten findet am 17. Juni um 18 Uhr im Hörsaal der Chirurgie (Gebäude 505H, Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz) die Eröffnungsveranstaltung des Graduiertenkollegs „Life Sciences, Life Writing: Grenzerfahrungen menschlichen Lebens zwischen biomedizinischer Erklärung und lebensweltlicher Erfahrung“ (Pdf , 5,1 MB) statt. Die Besucher erwartet ein außergewöhnlicher Abend mit Lesungen, Vorträgen und Gesprächen von und mit der amerikanischen Bestseller-Autorin Siri Hustvedt (Die zitternde Frau) und Carl Djerassi, Literat (Der Schattensammler), Biochemiker und Erfinder der Antibabypille. Cellist Sonny Thet begleitet die Veranstaltung musikalisch. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

Das Graduiertenkolleg "Life Sciences - Life Writing: Grenzerfahrungen menschlichen Lebens zwischen biomedizinischer Erklärung und lebensweltlicher Erfahrung" schlägt die Brücke zwischen der naturwissenschaftlich-medizinischen und der geisteswissenschaftlichen Sphäre. Ziel der beteiligten wissenschaftlichen Disziplinen ist es, alternative Blickweisen auf den Menschen zu gewinnen und gemeinsame methodische Zugänge zu menschlichen Grenzerfahrungen an den Schnittstellen von Medizin, Individuum und Gesellschaft zu entwickeln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte für dieses außergewöhnliche Verbundprojekt der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) und der Universitätsmedizin Mainz knapp zwei Millionen Euro für eine Förderdauer von zunächst viereinhalb Jahren. Schwerpunkte des Kollegs sind Grenzerfahrungen auf den Ebenen Körperlichkeit, Fähigkeiten und Zeitlichkeit. Forschungsquellen für die Teilnehmer des Graduiertenkollegs sind beispielsweise Erlebnisberichte Essgestörter, Traumaexpositionen und Analysen autobiografischer Zeugnisse zu Krankheitswahrnehmung und Krisenbewältigung.

Siri Hustvedt ist Mainz als Kooperationspartnerin des Instituts für Amerikanistik und dem dortigen Schwerpunkt „Life Writing“ wie auch als assoziiertes Mitglied des Graduiertenkollegs „Life Sciences - Life Writing“ verbunden. Als Autorin von Weltrang ist sie insbesondere am engen Austausch mit Wissenschaftlern und dem wissenschaftlichen Nachwuchs interessiert, für die sie neue Zugänge zu Narrationen (Erzählungen) als Wissensform eröffnet.

Carl Djerassi ist ein international renommierter Biochemiker. Er war maßgeblich an der Entwicklung der Pille beteiligt und hat damit einen Meilenstein der Medizingeschichte geschaffen. Seit mehreren Jahrzehnten bearbeitet er literarisch mit dem von ihm geprägten Genre „Science in Fiction“ die Projektionsfläche, auf der sich Individuum, Lebenswissenschaften und Biomedizin begegnen. Damit erschließt er einen neuen Zugang zum wechselseitigen Verhältnis zwischen dem Leben und den Lebenswissenschaften.

Weitere Informationen unter www.grk-grenzerfahrungen.de

 

Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich willkommen.

 

Wir bitten um redaktionellen Terminhinweis und Terminankündigung im Veranstaltungskalender!

 

Die Veranstaltungen finden Sie auch auf unserem YouTube-Kanal:
www.youtube.com/UnimedizinMainz

 

Kontakt:
Claudia Buir,
Coordinator Graduate School Life Sciences - Life Writing,
Coordinator International Programs;
Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131  17-9518, Fax 06131  17-9479,
E-Mail:  buir@uni-mainz.de

Pressekontakt
Barbara Reinke,
Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131  17-7428, Fax 06131  17-3496,
E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

 

Über die Lebenswissenschaften
Spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind die Lebenswissenschaften zentral für unser Verständnis von der Welt und dafür, was es bedeutet, Mensch zu sein. Die Einbettung des Menschen in einen soziokulturellen Kontext einerseits und in eine Sphäre der Materialität andererseits hat historisch die Differenzierung der Wissenschaften in Natur- und Geisteswissenschaften, später die Lebenswissenschaften, Sozial- und Kulturwissenschaften beflügelt. In der Biomedizin, die mit wissenschaftlichen Methoden das menschliche Leben erklärt und erhält, hat sich aus der Suche nach rationalen Begründungen für Entscheiden und Handeln ein deutlicher Fokus auf naturwissenschaftliche Erklärungsmodelle als dominante Perspektive auf den Menschen als Organismus ergeben. Im Kontrast dazu haben sich die Geistes- und Kulturwissenschaften ebenfalls seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts verstärkt mit der Rolle des Individuums und seiner vielfältigen Zugänge zur Welt befasst.

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de