Universitätsmedizin Mainz bietet innovative Ansätze zur Behandlung sozialer Phobien

Teilnehmer für Studie zur Behandlungsoptimierung gesucht

Präsentationen halten, auf Partys gehen oder andere „pulkartige“ Menschenansammlungen sind Ereignisse, die bei Menschen unangenehme Gefühle hervorrufen können. Doch bei manchen steigert sich diese Emotion bis hin zur Angst. Möglicherweise leiden diese Menschen an sozialen Ängsten. Hilfe bietet die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz. Sie hat in den letzten Jahren einen Schwerpunkt zur Behandlung sozialer Ängste aufgebaut und kooperiert hierbei mit niedergelassenen Psychotherapeuten in Mainz und Umgebung. In einer aktuellen Studie zur Behandlungsoptimierung untersuchen Wissenschaftler des Schwerpunkts, ob und wie sich eine auf die Soziale Phobie angepasste, manualisierte, tiefenpsychologische Kurzzeittherapie (STPP) in die ambulante Regelversorgung umsetzen lässt. Interessierte Betroffene können noch an der Studie teilnehmen.

Bei der seit April 2011 laufenden Studie „Der Transfer von manualisierter supportiv-expressiver Psychotherapie (SET) bei Sozialer Phobie in die Klinische Praxis“ handelt es sich um die Folgestudie einer groß angelegten multizentrischen Psychotherapievergleichsstudie (Sopho-Net). In dieser hatte sich die psychodynamische Kurzzeittherapie als wirksam erwiesen. In einer sogenannten Praxistransferstudie wird nun der Frage nachgegangen, inwieweit sich der Behandlungsansatz in den Praxisalltag niedergelassener Psychotherapeuten übertragen lässt und der bisher üblichen Behandlungsweise überlegen ist. In den drei beteiligten universitären Studienzentren (Universitätsklinikum Gießen, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden und Universitätsmedizin Mainz) konnte bislang rund 75 Betroffenen eine Behandlung bei niedergelassenen Psychotherapeuten angeboten werden, von denen die Hälfte in dem neuen Behandlungsmanual geschult worden ist. Gefördert wird die Studie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Soziale Ängste gehören zu den häufigsten Angsterkrankungen. Den Betroffenen fällt es schwer, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, sie fühlen sich im Umgang mit anderen Menschen deutlich gehemmt oder befangen, oder sie haben den Eindruck, durch Leistungsdruck stärker beeinträchtigt zu sein als andere. Jeder Zehnte ist während seines Lebens von klinisch-relevanten Einschränkungen betroffen. Aus Scham wird jedoch oft keine Hilfe in Anspruch genommen. Ein entsprechendes Angebot mit umfangreicher Diagnostik, Beratung und Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Behandlungsmöglichkeiten bietet die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz.

 

Weitere Informationen zur Studie und Anmeldung:
Achim Knebel,
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Tel.: 06131 17-2999 (vormittags),
E-Mail:  achim.knebel@unimedizin-mainz.de

 

Pressekontakt
Barbara Reinke,
Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7428, Fax 06131 17-3496,
E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de