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Alternsforschung weiter stärken

Wissenschaftsminister Clemens Hoch übergibt rund 1,9 Millionen Euro Landesförderung

Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann (Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz), Clemens Hoch (Minister für Wissenschaft und Gesundheit RLP), Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch (Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer (Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz) (v.l.n.r.)

PRESSEMITTEILUNG DES MINISTERIUMS FÜR WISSENSCHAFT UND GESUNDHEIT RHEINLAND-PFALZ

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und die Universitätsmedizin Mainz (UM) erhalten 1,9 Millionen Euro aus den Strukturmitteln zur Spitzenforschung zum weiteren Ausbau der Alternsforschung. „Der demografische Wandel lässt sich nicht von der Hand weisen. Wir werden immer älter, und das ist ganz grundsätzlich eine schöne Nachricht. Mit der steigenden Lebenserwartung ist es aber wichtig, Präventionsansätze, Behandlungen und Therapien zu entwickeln, die ein gesundes Altern ermöglichen und dadurch ein höchstmögliches Maß an Lebensqualität und Gesundheit im Alter gewähren“, so Wissenschafts- und Gesundheitsminister Clemens Hoch bei der Überreichung der Förderung. In den vergangenen Jahren seien in Mainz bereits sukzessiv große Kompetenzen im Bereich der Alternsforschung aufgebaut worden. Die Forschung zum Thema sei nicht nur wissenschaftlich von höchster Relevanz, sondern auch für die Gesellschaft von zentraler Bedeutung, so der Minister.

„Insbesondere im Bereich der Gesundheitsforschung beschäftigen sich unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits seit Jahren intensiv mit den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft“, erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch. „Mit der Anschubfinanzierung können die bereits etablierten Strukturen für weitere erfolgreiche Forschungsarbeiten zum Thema Altern weiter ausgebaut werden, auch in Kooperation mit unseren außeruniversitären Kooperationspartnern wie dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung, dem Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie und dem Institut für Molekulare Biologie – zum Wohle der Bevölkerung.“

Der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmeidzin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, betont: „Die heute überreichte Landeszuwendung bildet einen wichtigen Baustein der von der JGU und der Universitätsmedizin Mainz verfolgten Gesamtstrategie zur Alternsforschung am Standort Mainz. Mit der Förderung werden die bestehenden und bereits mit Landesmitteln unterstützen Initiativen aus dem Bereich der Alternsforschung, das Forschungsprogramm ReALity und die Nachwuchsprogramm SHARP, in idealer Weise ergänzt.“

„Die Finanzierung durch das Land stärkt die Beiträge der JGU und der Universitätsmedizin Mainz in der translationalen Alternsforschung sowohl im Bereich der Forschung am Tiermodell als auch am Menschen. Die verschiedenen Arbeitsgruppen der Universitätsmedizin Mainz erhalten so optimierte Voraussetzungen, um ihre exzellenten wissenschaftlichen Ansätze weiter in Richtung Alternsforschung auszubauen und eine Brücke zur Forschung am Institut für Molekulare Biologie und dem Fachbereich Biologie der JGU zu schlagen“, erläutert der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann.

Zur Stärkung der grundlagenwissenschaftlichen Alternsforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Universitätsmedizin zu epigenetischen, molekularen, biochemischen und zellulären Mechanismen werden einerseits neue Studiensettings aufgebaut. Andererseits werden zusätzliche Analysen bestehender Kohorten – wie z. B. die der Gutenberg-Gesundheitsstudie – finanziert. Dies bietet die Möglichkeit, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die klinische Praxis und von dieser wieder zurück in die Grundlagenforschung zu überführen. Darüber hinaus bringt die Förderung verschiedene Akteure am Standort zusammen, die sich mit dem Thema „gesundes Altern“ befassen.

Hauptakteure im Bereich der Alternsforschung sind am Standort Mainz die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), die Universitätsmedizin Mainz (UM), das Institut für Molekulare Biologie (IMB) und das Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) mit z. B. den Forschungsprojekten ReALity, SHARP und der Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS).

„Mit den bereits bestehenden Projekten sowie der Förderung heute in Höhe von 1,9 Millionen Euro leistet die Landesregierung einen wichtigen Beitrag, um den Standort Mainz zu einem Zentrum der Alternsforschung auszubauen und Rheinland-Pfalz zu einem führenden Standort der Biotechnologie weiterzuentwickeln. Sowohl der Ausbau der lebenswissenschaftlichen Alternsforschung wie auch die Weiterentwicklung zum führenden Biotechnologiestandort sind wichtige Ziele unseres aktuellen Koalitionsvertrages“, ergänzte Clemens Hoch.

Die aktuelle Förderung und auch die bereits laufenden Förderungen im Bereich der Lebenswissenschaften bringen Grundlagenforschung mit patienten-orientierter Forschung zusammen. Das Bündeln der Expertise von Grundlagenforschung und klinisch-orientierter Wissenschaft führt zu einer schnelleren Anwendung von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung und stellt sicher, dass die Behandlung der Patientinnen und Patienten dem neuesten Stand der medizinischen Forschung entspricht.


Hintergrundinformationen:
Das gemeinsame Projekt des Mainzer Instituts für Molekulare Biologie (IMB), der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) sowie der Universitätsmedizin Mainz (UM) „SHARP - Science of Healthy Ageing Research Programme“ wird aus Landesmitteln finanziert. Für 2021 erhielten die Projektpartner eine Förderung in Höhe von rund 233.000 Euro. SHARP leistet einen wichtigen Beitrag, um ein besseres Verständnis der Alterungsprozesse und den daraus resultierenden Alterserkrankungen, wie beispielsweise Demenz, zu entwickeln.

Der Profilbereich ReALity „Resilience, Adaptation and Longevity“ an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Universitätsmedizin, unterstützt durch die Forschungsinitiative des Landes, verfolgt z. B. das zentrale Ziel, Prozesse zu verstehen, die biologischen Systemen langfristige Stabilität verleihen und sie damit widerstandsfähig (resilient) gegenüber sich ständig ändernden Umwelteinflüssen machen: Warum bleiben manche Menschen bis ins hohe Alter gesund, während andere bereits früh Krankheiten entwickeln? Was sind die Ursachen für große Unterschiede in der Lebenserwartung? Wie schützt sich unser Erbgut vor den Folgen schädlicher Umwelteinflüsse, die beispielsweise Krebs oder Alterungsprozesse auslösen? Dies sind hoch relevante Fragen, die jeden einzelnen betreffen.


Biotechnologie:
Die Landesregierung will den Biotechnologiestandort Rheinland-Pfalz in den nächsten Jahren konsequent ausbauen und die nationale und internationale Sichtbarkeit entscheidend stärken. Daher setzt sie die starke Förderung der vergangenen Jahre in den Lebenswissenschaften fort und wird in den nächsten zehn Jahren mindestens 100 Millionen Euro investieren. Diese sollen durch Bundes- und private Mittel verdoppelt werden. Weitere 10 Millionen Euro sollen als neue Schwerpunktinvestitionen in der aktuellen Legislaturperiode folgen. Mit JGU-Präsident Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch als Koordinator des Landes für Biotechnologie konnte ein großer Kenner der Forschungslandschaft in Rheinland-Pfalz gewonnen werden, der international bestens vernetzt ist.