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Bundesweiter Fachkräftemangel in der Pflege auch an der Universitätsmedizin Mainz spürbar: Eingeschränkte Kapazitäten für planbare Behandlungen

Längere Wartezeiten für Patient:innen als Folge

Auch die Universitätsmedizin Mainz ist mit den Folgen der strukturellen Probleme im deutschen Gesundheitswesen konfrontiert. Der seit Jahren bestehende Fachkräftemangel insbesondere in der Pflege hat sich nicht zuletzt durch die Coronapandemie weiter verschärft. Um die hohe Qualität der medizinischen Versorgung an der Universitätsmedizin Mainz weiter aufrecht erhalten zu können, bedarf es für Spitzenmedizin ausgebildete Mitarbeitende. Die Personaldecke dafür ist bedauerlicherweise derzeit nicht ausreichend gegeben, weshalb es – soweit medizinisch vertretbar – bei planbaren Operationen und stationären Aufnahmen zu verlängerten Wartezeiten kommen kann. Notfälle und andere nicht verschiebbare Eingriffe werden selbstverständlich weiterhin zeitnah versorgt.

Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, erklärt: „Lange Zeit haben wir den Mangel an Fachkräften kompensieren können. Jetzt jedoch sind – auch im Hinblick auf die bundesweit geltende Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) – Grenzen erreicht, wodurch es bundesweit in vielen Krankenhäusern bei planbaren Operationen und stationären Aufnahmen zu Engpässen kommt. Dies betrifft nun trotz aller Anstrengungen auch die Universitätsmedizin Mainz. Wir bedauern, dass es dadurch zu Enttäuschungen und Unzufriedenheit kommen kann, und bitten unsere Patient:innen um Verständnis und Geduld.“

Die Ursachen für die aktuelle Situation sind komplex: Zum einen ist der attraktive und spannende Pflegeberuf mit Belastungen verbunden, wie beispielsweise Dreischicht-System mit Nacht- und Wochenenddiensten. Zum anderen verfügt Deutschland über mehr stationäre Kapazitäten als die meisten anderen europäischen Länder. Aber gerade dadurch verteilt sich die knappe Anzahl an qualifizierten Fachkräften auf zu viele Standorte. Professor Pfeiffer betont: „Die geplante Krankenhausreform ist dringend erforderlich. Wir brauchen weniger Krankenhäuser, aber diese müssen vor allem personell besser ausgestattet sein.“

Um den Bedarf an qualifizierten Fachkräften zu decken, ist die Universitätsmedizin Mainz sehr aktiv. So bietet sie unter anderem ein umfassendes Programm für Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie einen in der Region besonders attraktiven Haustarifvertrag. So erhalten beispielsweise Pflegekräfte, die seit mindestens einem Jahr in der Patientenversorgung tätig sind, monatlich einen Treuebonus von 300 Euro.

Zudem hat die Universitätsmedizin Mainz auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Blick. Neben flexibler Dienstplangestaltung mit unterschiedlichen Teilzeitmodellen, wird in naher Zukunft die Zahl der Krippenplätze auf dem Gelände der UM verdreifacht.

Die erforderlichen Spitzenkräfte als zufriedene Mitarbeitende langfristig zu binden steht im Fokus, weshalb zukünftig weniger externe Unterstützungskräfte zum Einsatz kommen sollen. Verschiedene Dienstmodelle und die genaue Umsetzung des Entlastungstarifvertrags sind weitere Maßnahmen. Die Universitätsmedizin Mainz erachtet das durch den besonderen Tarifvertrag erzielte Mehr an freier Zeit langfristig als richtige und wichtige Maßnahme.

Professor Pfeiffer erläutert: „Wir erachten unsere Strategie als mittel- und langfristig erfolgreich. Bundesweite Reformen sind unumgänglich. Doch bis diese greifen, versuchen wir mit neuen Wegen, wie beispielsweise einer verstärkten ambulanten Patientenversorgung und vermehrten Kooperationen mit niedergelassenen Kollegen, Lösungen zu bieten.“

 

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Pressekontakt
Barbara Reinke, Unternehmenskommunikation Universitätsmedizin Mainz,
Tel. 06131 / 17-7428, Fax 06131 / 17-3496, E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de