Anfang Juli wurde in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz die 30.000ste Leber in Deutschland transplantiert. Koordiniert wurde diese Organspende über die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO). Das Team der Lebertransplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz ist stolz, diese besondere Transplantation erfolgreich durchgeführt zu haben.
„Die deutschlandweit 30.000ste Leber wurde bei uns in der Unimedizin transplantiert. Wir freuen uns, damit einem Menschen wieder mehr Lebensqualität verschafft zu haben. Gleichzeitig ist das auch ein weiterer Beleg für die hier tagtäglich geleistete universitäre Spitzenmedizin“, betont Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz.
Univ.-Prof. Dr. Hauke Lang, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie und Leiter des Transplantationszentrums der Universitätsmedizin Mainz, erläutert: „Transplantationen sind in erster Linie interdisziplinäre Teamarbeit. Expertinnen und Experten der verschiedenen Fachrichtungen und Bereiche arbeiten für die Behandlung, Versorgung und Nachsorge unserer Transplantationspatient:innen eng zusammen. Wir haben über die Jahre wertvolle Erfahrungen sammeln können und damit unsere Versorgungsqualität steigern können.“
2023 wurden in Deutschland 816 Lebern transplantiert, 51 davon in der Universitätsmedizin Mainz. Damit liegt das Team um Professor Lang und Dr. Jens Mittler, Oberarzt und Leiter des Bereichs Lebertransplantationen, im deutschlandweiten Vergleich mit an vorderer Stelle.
Die erste erfolgreiche Lebertransplantation beim Menschen gelang in den 1960er Jahren dem amerikanischen Chirurgen Tom E. Starzl in Denver. Einige Jahre später wurde auch in Deutschland mit Erfolg erstmals eine Leber verpflanzt. Seitdem hat sich die Lebertransplantation als Therapie erfolgreich etabliert – dank der Weiterentwicklung von chirurgischen Techniken sowie neuer Medikamente, um Abstoßungsreaktionen zu vermeiden, und einer optimierten Betreuung vor, während und nach der Transplantation.
Die Leber ist das größte innere Organ unseres Körpers. Ihr Gewicht beträgt bei erwachsenen Menschen ca. 1,5 kg. Sie übernimmt neben Stoffwechselprozessen auch die Entgiftung bzw. Inaktivierung von toxischen körperfremden und körpereigenen Stoffen. Wird eine Leber aufgrund einer chronischen Lebererkrankung, eines akuten Leberversagens oder eines Lebertumors, beispielsweise durch eine Leberzirrhose, stark geschädigt und in ihrer Funktionsweise gestört, kann eine Lebertransplantation als letzte Therapieoption für die Erkrankten in Frage kommen.
Gemeinsam mit den Entnahmekrankenhäusern und den Transplantationszentren setzt sich die DSO dafür ein, möglichst vielen Patient:innen auf den Wartelisten durch eine Transplantation mit einem geeigneten Spenderorgan zu helfen.
„Wir danken allen Organspenderinnen und Organspendern sowie deren Familien, die diese 30.000ste Lebertransplantation erst möglich gemacht haben. Die Organspende und die Transplantation sind eine Gemeinschaftsaufgabe, ohne Organspende gibt es keine Transplantation. Beides funktioniert nur, wenn alle Partner verlässlich und engagiert Hand in Hand zusammenarbeiten – mit dem einen Ziel, schwerkranken Patientinnen und Patienten ein besseres und längeres Leben zu schenken. Derzeit warten immer noch knapp 900 Menschen auf eine neue Leber. Für viele von ihnen ist die Transplantation die einzige Chance, um zu überleben“, erklärt PD Dr. Ana Paula Barreiros, Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), Region Mitte.
Ausgewiesene Expertise der Universitätsmedizin Mainz bei der Behandlung von Leberkrebs
Die Universitätsmedizin Mainz hat zur Behandlung von Leberkrebs im Rahmen ihres Universitären Centrums für Tumorerkrankungen Mainz (UCT Mainz) exzellente Strukturen etabliert. „Das Viszeralonkologische Tumorzentrum des UCT Mainz bietet Patientinnen und Patienten alle etablierten therapeutischen Verfahren nach modernsten Standards sowie innovative Studien zur Behandlung von Leberkrebs an“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Peter Galle, stellvertretender Leiter des Transplantationszentrums und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. „National und international hat die Universitätsmedizin Mainz mit mehr als 1.800 behandelten Leberkrebspatient:innen in den letzten zehn Jahren eine hohe Sichtbarkeit erlangt“, so Professor Galle.
Weitere Informationen:
Bildunterschrift: Das Team der Lebertransplantationschirurgie im Einsatz. 2023 wurden 51 Lebertransplantationen an der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt.
Bildquelle: Universitätsmedizin Mainz / Peter Pulkowski
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Hauke Lang, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17- 7291, E-Mail hauke.lang@unimedizin-mainz.de
Dr. Jens Mittler, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-2520, E-Mail jens.mittler@unimedizin-mainz.de
Pressekontakt Deutsche Stiftung für Organtransplantation (DSO):
Birgit Blome, Bereichsleiterin Bereich Kommunikation,
Telefon 069 677328-9400, E-Mail presse@dso.de
Pressekontakt Universitätsmedizin Mainz:
Anke Giani, Unternehmenskommunikation,
Telefon 06131 17-7771, E-Mail pr@unimedizin-mainz.de
Über die DSO
Die DSO ist die bundesweite Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende. Sie organisiert alle Schritte im Organspendeprozess von der Mitteilung eines möglichen Spenders im Krankenhaus bis zur Übergabe der Organe an die Transplantationszentren.
Über die Verteilung von Spenderorganen entscheidet die internationale Stiftung Eurotransplant mit Sitz im niederländischen Leiden. Neben Deutschland gehören sieben weitere europäische Länder dem Verbund an.