Wenn die Harnblase in ihrer Funktion stark beeinträchtigt ist oder gar bei bösartigen Neubildungen der Harnblase entfernt werden muss, stehen verschiedene Möglichkeiten der Harnableitung zur Verfügung:
Die Harnleiter können in den Enddarm eingepflanzt weden, so dass der Urin gemeinsam mit dem Stuhl ausgeschieden wird (kontinente anale Harnableitung).
Eine andere Möglichkeit ist die Ausschaltung eines Darmsegmentes aus dem dann zwei verschiedene Formen der Harnableitung geschaffen werden können:
- Bei der inkontinenten Form der Harnableitung (Conduit) wird der Urin über das ausgeschaltete Darmstück durch die Bauchdecke nach außen in einen auf die Haut aufgeklebten Beutel geleitet. Die Hautöffnung des Conduit nennt man Stoma.
- Bei der kontinenten Form der Harnableitung wird aus einem längeren Darmstück ein Reservoir (Pouch) operativ hergestellt, das als Ersatzblase dient und ca. 500 ml Urin fassen kann.
Die regelmäßige Entleerung der Ersatzblase kann über die Harnröhre auf natürlichem Wege (orthotoper Blasenersatz) oder über ein kontinentes, im Nabel gelegenes Stoma (kontinente kutante Harnableitung) erfolgen.