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Über das EAP – Employee Assistance Program

Ein Employee Assistance Program (EAP) ist ein interdisziplinäres, ganzheitliches Beratungs- und Unterstützungsangebot und dient der Förderung der Gesundheit von Mitarbeitenden von Betrieben durch Prävention, Früherkennung und Behandlung stressassoziierter Störungen in der Arbeitswelt.


Mögliche Anlässe für die Nutzung der Angebote im Rahmen eines EAP

Diese Website soll für verschiedene Problemstellungen Hilfe bieten oder zu geeigneten Anlaufstellen weiterleiten. Anlässe könnten z.B. sein:

Psychische Anlässe

  • Belastung durch Stress oder besondere Notlagen
  • Chronifizierte Ängste, Schlafstörungen, Abklärung Suizidalität, Selbstverletzung, Schlaftabletten/ Antidepressiva („morgens gerädert“)
  • Substanzkonsum
  • Komplexe psychosoziale/ psychische Problemlagen, Einsamkeit
  • Wunsch nach Therapievermittlung

Teambezogene Anlässe

  • Konflikte mit Kolleg*innen, Beschwerden bei Teamleitung
  • Sicherheitsrisiken durch auffälliges Verhalten im Team
  • Stärkung der Rolle der Führungskraft in Krisensituationen

     

Organisationsbezogene Anlässe

  • Hoher Beratungsbedarf von Teamleitungen
  • Umstellung durch oder nach COVID-19
  • Entwicklung eines Prozederes (Gesprächsführung, Gefährdungsbeurteilung, flankierende Maßnahmen)
  • Sprechstunde „vor Ort“ bei Betroffenen, Angehörigen und Teamleitung

Das Mainzer Unterstützungsnetzwerk für Beschäftigte deutscher Universitätskliniken - EAP Unimed

Die Pandemie hat höchste Anforderungen an die Kliniken gestellt, die COVID-19-Patient*innen oft unter hohem Versorgungsdruck bei sehr knappen personellen und mentalen Ressourcen behandeln müssen. Daher wurde im Rahmen des Förderschwerpunkts Human Resource Management im Nationalen Forschungsnetzwerk COVID-19 das Employee Assistance Program in einer ersten Förderphase mitten in der Pandemie gefördert, um interdisziplinäre Modelle für die Gesundheitsförderung von Personal der Universitätskliniken zu entwickeln.

In der aktuellen zweiten Förderphase soll EAP Unimed Klinikmitarbeitenden vor allem als Sammlung von Ressourcen und Anlaufstellen dienen.
Im Fall künftiger Notlagen durch infektiöse Krankheiten soll die Website ergänzend konkrete Hilfestellen für den Umgang mit der Situation bieten.


Projektidee und Anfangskonzept

Die Projektidee entstand aus der langjährigen Zusammenarbeit des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin mit der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz. Die beiden Institute bieten seit mehreren Jahren gemeinsam ein bundesweites Employee Assistance Program (EAP) für über 3000 Luftfahrtbeschäftigte mit niederschwelliger arbeitsmedizinischer und psychotherapeutischer Diagnostik, Beratung und Krisenintervention an. 

Zu Beginn der Pandemie wurden – wie an anderen Universitätskliniken auch – telefonische Beratungsangebote durch Hotlines für die Mitarbeitenden ins Leben gerufen, die der Information, Beratung und Krisenbewältigung dienten. Später kamen weitere Interventionen wie Beratung und Supervision für Behandlungsteams hinzu.

Viel gewünscht und genutzt wurden vor allem teambezogene Beratungsangebote, die an einigen Standorten angeboten wurden, um konkrete Probleme in der Zusammenarbeit und Kommunikation und u.a. den Umgang mit Engpässen u.a. zu besprechen.

Bisherige Beratungsangebote an zahlreichen Standorten zeigten, dass es gerade bei psychischen Unterstützungsangeboten vor Ort - anders als bei vorwiegend arbeitsmedizinischen Angeboten – noch häufig Hemmschwellen und Stigmatisierungsängste der Beschäftigten gibt, die zu geringer Inanspruchnahme führen.

Bisheriger Projektablauf

Im ersten Schritt wurde eine Befragung erstellt, um die bisherigen Angebote und die konkreten Erfahrungen der Anbieter:innen und Nutzer:innen von Informationen zur Unterstützung von Mitarbeitenden in der Corona-Pandemie zu erheben.
Die Umfrage richtete sich vor allem an Mitarbeitende und Verantwortliche aus den klinischen Bereichen der Betriebsärztlichen Dienststelle, der Krankenhaushygiene, der Psychosomatik und der Psychiatrie, aber auch alle weiteren Beschäftigten waren herzlich zur Teilnahme eingeladen.

Für die Mitarbeit an der Umfrage möchten wir allen Teilnehmenden an dieser Stelle herzlich danken. Durch Ihre Mithilfe haben Sie einen wichtigen Beitrag zur Erarbeitung der Grundlagen einer konkreten EAP-Strategie für Deutschlands Universitätskliniken und zur Weiterentwicklung dieser Webpage geleistet.

In einem zweiten Schritt wurde im egePan Unimed-Projekt des nationalen Forschungsnetzwerkes der Universitätsmedizin zu COVID-19 eine Befragung aller Mitarbeitenden von deutschen Kliniken durchgeführt. Ziel der Befragung war die Erfassung und Analyse der Arbeitsbedingungen und der arbeitsplatzbezogenen Gesundheit der Mitarbeitenden in der COVID-19-Pandemie. Mit Hilfe der Ergebnisse sollten evidenzbasierte Konzepte und Maßnahmen entwickelt werden, um das Pandemiemanagement nachhaltig zu verbessern.

Zielgruppe: Klinikpersonal in ganz Deutschland

Publikationen

Ergebnisse zur Belastung von medizinisch-technischen Assistent*innen durch die Pandemie 
Ergebnisse zum Einfluss der Pandemie auf die psychische Gesundheit medizinischen Personals und der Interaktion der Belastung mit psychosozialen Ressourcen
Ergebnisse zum Krankenstand und Kündigungsabsichten von Pflegepersonal während der Pandemie 

Seit März 2020 hat die Covid-19-Pandemie die berufliche Belastung und Beanspruchung v.a. für medizinisches Personal stark erhöht. Neben der Angst vor Ansteckung der eigenen Person bzw. Nahestehender und Hilflosigkeit im Umgang mit isolierten, kritisch kranken Patienten kam es zu krisenbedingter Umorganisation der Arbeitsabläufe und Einsatzbedingungen. Hinzu kamen pandemiebedingte akute private und familiäre Sorgen, finanzielle und soziale Probleme durch Kurzarbeit von Partner:innen, Betreuung von Kindern und hilfsbedürftigen älteren Familienmitgliedern, die die Arbeits- und Leistungsfähigkeit nachhaltig beeinträchtigen können.


Angebote der einzelnen Universitätskliniken

Zusätzlich zu den gesammelten Erkenntnissen aus den Umfragen wurde Kontakt mit den Task-Forces und anderen verantwortlichen Ansprechpartnern der Universitätskliniken aufgenommen, um die bereits angebotenen Unterstützungsangebote der verschiedenen Kliniken auf unserer Webpage zentral zu erfassen. Unser Verzeichnis sollte Ihnen als Beschäftigte:r der Universitätskliniken einen raschen Überblick über die konkreten Hilfs- und Unterstützungsangebote Ihres Arbeitgebers bieten.

Diese Auflistung von Angeboten wird nun in aktualisierter Form fortgeführt, um kontinuierlich zur Versorgung des Klinikpersonals beizutragen. https://www.unimedizin-mainz.de/eap/beratungsangebote_kliniken.html


Gezielte Informationen zu relevanten arbeitsmedizinischen und psychosomatischen Themen

Ebenso haben wir Sie zentral über unsere Webpage u.a. mit relevanten arbeitsmedizinischen und psychosomatischen Informationen zum Umgang mit der COVID-19-Pandemie versorgt und auf weiterführende Links aufmerksam gemacht. Im Fall des Eintretens weiterer Notlagen oder pandemischer Entwicklungen wird derzeit ein Konzept erstellt, um auch in diesen Fällen solche Angebote bieten zu können.

Die App S.A.M. (Selbstmonitoring App für Mitarbeitergesundheit) stellt eine wöchentliche Selbsteinschätzung der eigenen Belastung inklusive direktem Feedback zum Gesundheitszustand zur Verfügung. Durch eine in die App integrierte Auflistung von Unterstützungsangeboten aus den jeweiligen Universitätskliniken soll sie Hilfestellung in der besonderen Pandemie-Situation der letzten Jahre und darüber hinaus leisten.

Die App steht weiterhin im Google Play Store und Apple App Store zum Download bereit.


Grundidee: Stufenplan des EAP

Das EAP möchte einen niederschwelligen, interdisziplinären und standortübergreifenden Ansatz etablieren, der unter anderem durch die Vermittlung von Hilfsangeboten die Reduktion von Ängsten vor Stigmatisierung ermöglicht und so Hemmnisse zur Inanspruchnahme von Unterstützung abbaut. Hierzu wurde in der ersten Förderphase dieser Stufenplan von Angeboten entwickelt.


Langfristige Ziele

  • Schnelle Hilfe in schwierigen Lebenslagen, um Gesundheit, Gleichgewicht und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu fördern und deren Stabilität auch in kritischen Situationen zu gewährleisten.
  • Mitarbeitende sollen bei der Lösungssuche für gesundheitliche, berufliche, private oder persönliche Fragestellungen unterstützt und in ihrer Eigenverantwortung gestärkt werden.
  • Führungskräfte werden bei schwierigen Führungsfragen unterstützt – z. B. im Umgang mit psychisch belasteten oder auffälligen Mitarbeitenden oder bei der persönlichen Weiterentwicklung in ihrer Führungsrolle – sowie bei eigenen Fragestellungen aus dem beruflichen oder privaten Kontext.
  • Ein krankheitsbedingter Ausfall von Mitarbeitenden soll verhindert werden. In diesem Zusammenhang sollen Maßnahmen zur schnellen und nachhaltigen Behandlung geklärt, geplant und eingeleitet werden.