III. Cementum - B. Classification

IV. Zement

B. Klassifikation


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Abb. 81: Zementverteilung auf der Zahnoberfläche (siehe Klassifikation unten)

Zement kann sowohl auf der Wurzel als auch auf der Zahnkrone vorkommen. Zement kann sich auch in seiner Struktur unterscheiden. Einige Zementformen können zellulär sein, andere dagegen azellulär. Einige Formen haben eine fibrilläre kollagene Matrix, andere dagegen eine afibrilläre.



Zement kann nach verschiedenen Kriterien klassifiziert werden:

Nach der Lokalisation:

Wurzelzement: Zement, das auf der Wurzeloberfläche gefunden wird
Kronenzement: Zement, das sich auf dem Schmelz der Zahnkrone bildet

Nach der Zellularität:

Zelluläres Zement: Zement, das Zementozyten in Lakunen innerhalb der Zementmatrix enthält
Azelluläres Zement: Zement ohne irgendwelche Zellen in seiner Matrix

Nach dem Vorkommen von Kollagenfibrillen in der Matrix:

Fibrilläres Zement: Zement mit einer Matrix, die deutlich abgegrenzte Fibrillen aus Kollagen Typ I enthält
Afibrilläres Zement: Zement mit einer Matrix ohne erkennbare Fibrillen aus Kollagen Typ I. Stattdessen neigt die Matrix zu einer feinen, granulären Konsistenz.

Nach dem Ursprung der Matrixfasern (gilt nur für die fibrillären Kollagenformen):

Fremdfaserzement: Zement, das hauptsächlich zementfremde (extrinsische) Fasern enthält, d.h. Sharpeysche Fasern, die in die primären Fasern des Desmodonts übergehen. Da die Fasern von desmodontalen Fibroblasten produziert worden sind, werden sie als "fremd" für das Zement angesehen. Diese Fasern sind mehr oder weniger senkrecht zur Zementoberfläche angeordnet und spielen eine Hauptrolle bei der Zahnverankerung.

Eigenfaserzement: Zement, das hauptsächlich zementeigene (intrinsische) Fasern enthält, d.h. Fasern, die von Zementoblasten produziert worden sind und eine mehr oder weniger parallele Anordnung zur Zementoberfläche haben. Diese Zementform befindet sich vorrangig an Stellen, die eine Oberflächenresorption erfahren haben und nachfolgend repariert werden. Diese Zementform hat keine Bedeutung für die Zahnverankerung.

Gemischtfaserzement: Zement, das eine Mischung aus Fremdfaserzement und Eigenfaserzement darstellt 

Die oben gegebenen Beschreibungskriterien können in verschiedenen Kombinationen benutzt werden, um einen spezifischen Zementtyp genauer zu beschreiben, z.B.:

1. Azellulär-afibrilläres Zement

Dieses Zement besteht hauptsächlich aus einer mineralisierten Matrix ohne nachweisbare Kollagenfibrillen oder Zementozyten. Es wird ausschließlich von Zementoblasten produziert. Es wird typischerweise als Kronenzement an menschlichen Zähnen gefunden.

2. Azelluläres Fremdfaserzement

Dieser Zementtyp hat eine Matrix von gut definierten Fibrillen aus Kollagen Typ I. Diese Fibrillen sind Teil der dicht gepackten Sharpeyschen Fasern, die in die primären Fasern des Desmodonts übergehen. Aufgrund der dichten Anordnung können die einzelnen Sharpeyschen Fasern, die den Großteil der Matrix bilden, nicht länger als individuelle Fasern innerhalb der Zementschicht wahrgenommen werden. Dieses azelluläre Zement befindet sich in den zervikalen zwei Wurzeldritteln bei menschlichen Zähnen. Es spielt eine Hauptrolle bei der Zahnverankerung.

3. Zelluläres Eigenfaserzement

Dieses Zement enthält Zementozyten in einer Matrix, die beinahe ausschließlich aus Eigenfaserzement besteht. Es ist fast ausnahmslos an Stellen der Zementreparation lokalisiert. Es spielt keine Rolle bei der Zahnverankerung. Es kann jedoch von Fremdfaserzement oder Gemischtfaserzement, die beide eine neue Verankerung ermöglichen, überschichtet sein.

4. Zelluläres Gemischtfaserzement

Es wird im apikalen Wurzeldrittel und in Furkationen (d.h. zwischen den Wurzeln) gefunden. An diesen Stellen ist die Zementbildungsrate gewöhnlich höher als in der zervikalen Region. Die mineralisierten zementfremden Kollagenfasern (Sharpeysche Fasern) haben einen unregelmäßigeren Verlauf als im azellulären Fremdfaserzement. Zementeigene Fasern befinden sich zwischen den zementfremden Fasern der Zementmatrix, so dass einzelne Sharpeysche Fasern leichter als im Fremdfaserzement erkennbar sind. Zementoblasten sind in Hohlräumen (Lakunen) gefangen, wo aus ihnen Zementozyten werden. Für zusätzliche Details siehe Schroeder, 1986, 1991.

Die Dicke des Wurzelzements nimmt mit dem Alter zu. Das Wurzelzement ist apikal dicker als zervikal. Die Dicke kann zwischen 0,05 und 0,6 mm schwanken.