Center for Translational Nanomedicine auf dem Mainzer Campus eröffnet

Interdisziplinäre Forschung zwischen Materialwissenschaft und Medizin vereint synthetische Chemie mit Applikationen der Biomedizin

v.l.n.r.: Prof. Dr. Katharina Landfester (MPI-P), Univ.-Prof. Dr. Stephan Grabbe (Hautklinik, Unimedizin), Prof. Dr. Rudolf Zentel (Organische Chemie, JGU), Univ.-Prof. Dr. Volker Mailänder (Hautklinik, Unimedizin), Prof. Ferry A. Ossendorp (Leiden University Medical Center, Niederlande), Dr. Peter Wick (EMPA, St. Gallen, Schweiz). Im Hintergrund: Prof. Kenneth B. Wagener (University of Florida, USA) © MPI-P

Am 22. Februar 2016 nahm das neu gegründete Center for Translational Nanomedicine (CTN) mit einem Eröffnungs-Symposium seinen Forschungsbetrieb auf. Als Kooperations-Plattform des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung (MPI-P), der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) und der Universitätsmedizin Mainz erforschen die Wissenschaftler der drei Institutionen Nanostrukturen für die Anwendung in der Medizin. Das CTN ermöglicht die rasche Übertragung von Erkenntnissen in der Grundlagenforschung ans Krankenbett. „Ziel ist es, Wirkstoffträger zu entwickeln, um Arzneimittel zielgerichtet an vorbestimmte Stellen im Körper zu transportieren und erst dort freizusetzen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Volker Mailänder von der Universitätsmedizin Mainz. „Denn vor allem im Bereich der Immuntherapie bei Tumorerkrankungen bietet die Nanomedizin große Chancen“, ergänzt Univ.-Prof. Dr. Stephan Grabbe, Direktor der Hautklinik der Universitätsmedizin Mainz. Intelligente Medikamenten-Transporter, sogenannte Nanocarrier, schaffen hier neue Möglichkeiten. „Sie sorgen dafür, dass der Wirkstoff während des Transportes im Blut geschützt werden kann und direkt in das Innere der Zielzellen gelangt“, bestätigt Prof. Dr. Katharina Landfester vom MPI-P. Tumore und chronische Autoimmunerkrankungen wie Rheuma können hierdurch besser behandelt werden.

Translational: von der chemischen Forschung zur medizinischen Anwendung

Die Forschung am CTN nimmt ganz wörtlich eine Übersetzerrolle ein, denn der Fokus liegt nicht nur darauf, intelligente Verpackungen von pharmazeutischen Substanzen zu entwickeln, sondern diese auch anzuwenden. Den Startpunkt bilden hier die Materialwissenschaften: Ausgangssubstanzen sollen nach den Richtlinien der „Guten Herstellungspraxis für Arzneimittel“ hergestellt, getestet und in ersten klinischen Studien erprobt werden. Das CTN schließt damit die Lücke zwischen chemisch-synthetischen Systemen und den daraus resultierenden Anwendungsmöglichkeiten in der Biomedizin. Als renommierter Standort für Nanotechnologie etabliert Mainz dadurch eine weitere Einrichtung und baut seine führende Rolle auf dem Gebiet der Nanomedizin aus.

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Max-Planck-Institut für Polymerforschung

Das Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPI-P) zählt zu den international führenden Forschungszentren auf dem Gebiet der Polymerwissenschaft. Durch die Fokussierung auf weiche Materie und makromolekulare Materialien ist das MPI-P mit seiner Forschungsausrichtung weltweit einzigartig. Seine Aufgabe ist es, neue Polymere herzustellen und zu charakterisieren. Zum Aufgabengebiet gehört auch die Untersuchung ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften. Das MPI-P wurde 1984 gegründet. Es beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem In- und Ausland, von denen die große Mehrzahl mit Forschungsaufgaben befasst ist.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.mpip-mainz.mpg.de

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de