Das Ziel des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) an der Universitätsmedizin Mainz ist klar definiert: Eine optimale interdisziplinäre und ganzheitliche Betreuung und Therapie von Tumorpatienten gemäß neuesten Standards anzubieten. Um diesem Ziel gerecht zu werden, bedarf es hoher fachlicher Anforderungen und der Erfüllung definierter Qualitätskriterien. Das UCT wurde jetzt – fünf Jahre nach seiner Gründung – von der Zertifizierungsstelle OnkoZert im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum zertifiziert. Mit der Erteilung des renommierten Siegels der Deutschen Krebsgesellschaft wurde den Krebsspezialisten der Universitätsmedizin Mainz die Einhaltung anspruchsvoller Qualitätsrichtlinien und damit eine hohe Behandlungsqualität bescheinigt.
„Jährlich erkranken in Deutschland fast eine halbe Million Menschen an Krebs – davon rund 33.000 in Rheinland-Pfalz. Vor diesem Hintergrund verstehen wir es als unseren unbedingten Auftrag, der Bevölkerung in unserer Region eine qualitätsorientierte und umfassende onkologische Versorgung anzubieten. Den Menschen, die zu uns kommen, wollen wir die Sicherheit geben, dass sie an der Universitätsmedizin Mainz mit Krebserkrankungen jedweder Art auf höchste Behandlungsmaßstäbe vertrauen können“, sagt die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon, und ergänzt: „Dass wir nun ein von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Onkologisches Zentrum sind ist ein großer Erfolg und Anerkennung der enormen Leistungen und das großartige Engagement aller Beteiligten.“
„Menschen, die an Krebs erkranken, verbindet in der Regel, dass sie nichts dem Zufall überlassen wollen und eine bestmögliche onkologische Versorgung erwarten und natürlich auch erwarten dürfen. Dabei ist ein zertifiziertes Onkologisches Zentrum ein anerkanntes Qualitätskriterium für eine sehr gute onkologische Versorgung“, unterstreicht der Leiter des Onkologischen Zentrums und Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Univ.-Prof. Dr. Matthias Theobald. Während einzelne Organkrebszentren auf ein Organ spezialisiert sind, betreuen onkologische Zentren mehrere Tumorarten unter einem Dach. Alle Zentren unterziehen sich freiwillig einer strengen Qualitätskontrolle nach einheitlichen Maßstäben.
Einer dieser Maßstäbe ist die reibungslose Zusammenarbeit aller an der Behandlung von Tumorpatienten beteiligten medizinischen Disziplinen. Hierzu hat das Onkologische Zentrum der Universitätsmedizin Mainz eine umfassende Organisationsstruktur aufgebaut. Innerhalb dieser interdisziplinären Organisationsstruktur sind laut Audit-Bericht von OnkoZert alle Abläufe nachvollziehbar dokumentiert. Damit hat das Onkologische Zentrum eine ganz zentrale Voraussetzung für die Zertifizierung – die routinemäßige Vernetzung aller relevanten Fachdisziplinen für den Behandlungsprozess von Krebspatienten – erfüllt.
„Im Rahmen der Zertifizierung galt es unter anderem, die Organisation der interdisziplinären Zusammenarbeit und die Dokumentation relevanter klinischer Daten und Abläufe nachzuweisen. Des Weiteren richteten die Auditoren von OnkoZert den Blick auch auf die Prozesse in der interdisziplinären UCT-Ambulanz sowie die Einbindung von Tumorpatienten in klinische Studien“, so Professor Theobald. Hier konnte das Onkologische Zentrum die unabhängigen Auditoren überzeugen.
Die interdisziplinäre Organisationsstruktur spiegelt sich auch in den gleichermaßen interdisziplinär besetzten Tumorboards wider. Die Tumorboards bilden den perfekten Rahmen dafür, dass Spezialisten aus verschiedenen medizinischen Bereichen gemeinsam onkologische Patientenfälle diskutieren. Im Konsens wählen sie die beste Therapie für den einzelnen Patienten aus. Daran beteiligt sind internistische Onkologen, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Radiologen und Pathologen, sowie gegebenenfalls auch Nuklearmediziner, Palliativmediziner und Psychoonkologen. Im Hinblick auf die palliativmedizinische Versorgung wird im Bericht hervorgehoben, dass diese „hervorragend strukturiert“ sei, bei den psychoonkologischen Angeboten wird insbesondere die „ausgezeichnete Kooperation“ mit der Seelsorge herausgestellt.
Explizit im Audit-Bericht vermerkt ist, dass sich die „technische Ausstattung der Radioonkologie auf höchstem Niveau“ befindet und sämtliche für ein Onkologisches Zentrum geforderten Techniken angeboten werden. Vorbildlich sei zudem die Einbindung der Radioonkologen in die interdisziplinäre Versorgung von Metastasen. Darüber hinaus überzeugten sich die Auditoren davon, dass die räumliche und technische Ausstattung der Nuklearmedizin „auf neustem Stand“ sei. Auch kämen die relevanten Therapien aus diesem Bereich zum Einsatz. Auch das radiologische Leistungsspektrum überzeugte die Prüfer: „Hervorzuheben ist die große Expertise der Abteilung im Bereich der Intervention, bezüglich dieser Leistung genießt die Abteilung überregionale Bedeutung.“
Positive Erwähnung fanden im Rahmen der Zertifizierung zum Onkologischen Zentrum auch solche Maßnahmen und Therapiemöglichkeiten, die nicht in erster Linie medizinischer Natur sind. Hierzu zählt beispielsweise der Plan zur Implementierung eines sogenannten „PatientenCoach“, der den Patienten unter anderem zur kontinuierlichen Betreuung und zur pflegerischen Therapiebegleitung zur Verfügung steht. „Dieses Projekt ist vorbildlich und Erfolg versprechend“ heißt es im Prüfbericht. Darüber hinaus stellten die Auditoren fest, dass seitens des Sozialdienstes des Onkologischen Zentrums „ausgezeichnete Kontakte zu geeigneten Reha-Einrichtungen“ existieren. Auch sei die Überleitung in ambulante Pflegeinrichtungen „sehr gut organisiert“.
Die unabhängigen Auditoren stellten auch fest, dass die Leistungen über die Anforderungen an ein onkologisches Zentrums hinausgehen. Im Auditbericht heißt es dazu: „Im UCT Mainz finden sich viele Qualitätsmerkmale eines ‚Comprehensive Cancer Centers‘ wie zum Beispiel im Bereich der translationalen Forschung, der Biobanken oder der interdisziplinären Tagesklinik mit Sprechstunden und Therapieambulanz.“
Bildunterzeile: Die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon, und der Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik und Leiter des UCT, Univ.-Prof. Dr. Matthias Theobald, freuen sich mit dem gesamten UCT-Team über die erfolgreiche Zertifizierung
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Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de