AG Karbach

Oberflächenmodifikationen zur Therapie von periimplantären Infektionen Funktionalisierte antibakterielle, zellfreundliche Implantatoberflächen zur Therapie der periimplantären Infektion (Osteoblasten, Gingivafibroblasten).

Arbeitsgruppe: Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie (Dr. Dr. J. Karbach, Dr. Dr. P. Kämmerer, Univ.- Prof. Dr. Dr. B. Al-Nawas)
Kooperationspartner: MPI, HNO, University of Bath


Implantate stellen einen hochwertigen Ersatz von Zähnen zur Rehabilitation des orofacialen Systems dar. Den sehr hohen Überlebensraten zahnärztlicher Implantate steht eine ansteigende Prävalenz (15-47%) periimplantärer Infektionen gegenüber. Wird eine periimplantäre Infektion nicht therapiert, kann dies zum Verlust des Implantates führen und ist für den Patienten mit einem kaufunktionellen, ästhetischen und finanziellen Verlust verbunden.

Zur Anwendung kommen je nach Ausprägung der Entzündung in der nicht chirurgischen Therapie der periimplantären Infektion die Säuberung des Implantates, die desinfizierende Spülung mit Chlorhexidindiglukonat und die Anwendung von lokalen oder systemischen Antibiotika.

Ein Einsatz der modifizierten antibakteriellen, zellfreundlichen Oberflächen in der Therapie der periimplantären Infektion wäre durch einen Austausch der Suprakonstruktion gegen ein modifiziertes Abutment (glatt) für einen definierten Zeitraum möglich. Dies könnte in der Phase der akuten Entzündung durch die antibakteriellen und zellfreundlichen Eigenschaften die Heilung unterstützen, indem es kontinuierlich Zink abgiebt.

Ein zweites Einsatzgebiet stellt das Implantat selbst dar. Eine intelligente Modifikation der Beschichtung der rauen Implantatoberfläche könnte bei der Insertion durch die zellfreundliche Oberfläche die Osseointegration verbessern und bei Exposition dieser Flächen gegenüber der Mundhöhle bei einer periimplantären Infektion aktiviert werden und das in der Oberfläche enthaltene Zink freisetzen. Um dies zu gewährleisten wurde in

Zusammenarbeit mit dem MPI ein Schichtsystem entwickelt, mit dem in reproduzierbaren Schichtdicken auf glatten und rauen (Promote, Firma Camlog) Titanoberflächen die beiden Schichten aufgetragen werden. Ziel unserer derzeitigen Untersuchungen ist der Nachweis des zellfreundlichen verhalten der modifizierten Oberflächen gegenüber Fibroblasten und Osteoblasten und die antibakterielle Wirkung der modifizierten Oberflächen gegenüber parodontal pathogenen Bakterien. Für alle Untersuchungen kommen folgenden Methoden zum Einsatz:

-  LIFE/DEAD imaging cell Kit
-  Zellproliferations- und aktivitätsassays: Alamar Blue Assay, MTT-Assay.
-  Resistenztestung gegenüber parodontal pathogenen Keimen