Das Ziel der Gedächtnissprechstunde ist es herauszufinden, ob Probleme mit dem Gedächtnis oder anderen geistigen Funktionen bestehen und eine entsprechende Diagnostik anzubieten. Hierbei konzentrieren wir uns in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für seltene Erkrankungen des Nervensystems auf komplexe Fragestellungen, die einer umfassenden diagnostischen Abklärung bedürfen (Interdisziplinäre Fragestellungen, apparative Spezialdiagnostik, Fachexpertise, etc.). Ziel der Frühdiagnostik ist eine möglichst frühe Sicherung oder ein Ausschluss der Diagnose eines dementiellen Syndroms oder einer möglichen Vorstufe. Unter Ausschöpfung entsprechender Behandlungsoptionen sollen hierdurch Autonomie und Lebensqualität der Betroffenen möglichst lange erhalten bleiben.
Deshalb erwartet die Betroffenen bei uns eine mehrstufige Diagnostik, die in der Regel wie folgt – je nach individuellen Gegebenheiten abweichend – aussieht:
Der erste Termin dient dazu, in einem ausführlichen ärztlichen Gespräch den Patienten, seine Beschwerden und seine psychosoziale Situation kennenzulernen. Im Rahmen der Erstvorstellung werden darüber hinaus orientierende neuropsychologische Kurztests und eine psychiatrisch-neurologische Untersuchung durchgeführt, um eine erste diagnostische Einschätzung zu ermöglichen. Die Bewertung bildgebender und labordiagnostischer Voruntersuchungen ist hierbei ebenso von Bedeutung. In der Folge wird in Zusammenschau des Gesprächs, der Vorbefunde und der Untersuchungsergebnisse gemeinsam ein weiteres Procedere besprochen.
Sind in Zusammenschau der Befunde weitere Untersuchungen sinnvoll, werden diese empfohlen oder in weiteren ambulanten oder tagesklinischen Terminen in unserer Klinik durchgeführt. Diese beinhalten u. a. ausführliche neuropsychologische Untersuchungen, funktionelle (PET-CT) und strukturelle Bildgebung des Gehirns (in Zusammenarbeit mit unseren Kollegen aus der Klinik für Neuroradiologie und der Klinik für Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Mainz) und Labor- und Liquordiagnostik (tagesklinisch auf unserer gerontopsychiatrischen Station 3). Zudem besteht ein enger interdisziplinärer Austausch mit dem Zentrum für seltene Erkrankungen des Nervensystems und der Klinik für Humangenetik der Universitätsmedizin Mainz.
Nach Durchführung der ausführlichen Diagnostik erfolgt im Verlauf ein weiteres ärztliches Gespräch, in welchem die Befunde erörtert werden. Entsprechend der Ergebnisse können verschiedene Therapieformen bzw. eine. weitere Diagnostik empfohlen werden.