Neue Studie zur optimalen Therapie von Bluthochdruck

Verschiedene Medikamente gegen Bluthochdruck werden verglichen – Interessierte können sich jetzt zur Teilnahme anmelden

Die II. Medizinische Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz startet eine neue Studie zur Behandlung von Bluthochdruck. In der „TEAMSTA protect I“ Studie sollen zwei Medikamentenkombinationen miteinander verglichen werden. Die Ärzte wollen so herausfinden, welche Kombination zusätzlich zur Einstellung des Blutdrucks die Gefäßfunktion verbessert. Außerdem wird die Wirkung der Medikamente auf Gefäßverengungen und Plaquebildung in der Halsschlagader untersucht, die unter anderem das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.

Bluthochdruck hat sich zu einem echten Volksleiden entwickelt. Besonders in den Industrienationen ist ein erhöhter Blutdruck weit verbreitet. So leiden Schätzungen zufolge alleine in Deutschland rund 20 Millionen Menschen  an dieser Krankheit – viele von ihnen ohne es zu wissen, denn ein hoher Blutdruck macht sich lange Zeit nicht durch Beschwerden bemerkbar. Das Risiko steigt mit dem Alter, jedoch sind auch junge Menschen bereits betroffen. Hauptrisikofaktoren sind – vor allem bei jüngeren Menschen – Übergewicht und Bewegungsmangel. Unbehandelt kann ein Bluthochdruck dramatische Folgen haben – etwa einen Herzinfarkt, Herzschwäche oder einen Schlaganfall auslösen.

Wer seinen Lebensstil ändert, kann bereits viel zur Behandlung des Bluthochdrucks beitragen. Daneben ist jedoch meist die Einnahme blutdrucksenkender Medikamente notwendig. Diese senken im Allgemeinen nicht nur den Blutdruck, sondern haben eventuell auch Einfluss auf die Gefäßfunktion und schützen so vor den Folgen des Bluthochdrucks. „Der Einfluss auf die Gefäßfunktion ist besonders wichtig, da eine schlechte Gefäßfunktion mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle einhergeht“, so Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der II. Medizinischen Klinik.

Welche Medikamente gegen Bluthochdruck zusätzlich den günstigsten Einfluss auf die Gefäßfunktion haben, soll mithilfe der „TEAMSTA protect I“ Studie untersucht werden. Im Rahmen der Studie werden zwei Kombinationen von Blutdruck senkenden Medikamenten miteinander verglichen, die bereits zugelassen sind und sich bei der Behandlung von Bluthochdruck bewährt haben. „Insgesamt wollen wir 576 Teilnehmer in die Studie einschließen“, erklärt Dr. Annika Jagodzinski, Studienärztin an der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. „Dabei bietet die Studie die Möglichkeit an zahlreichen Untersuchungen teilzunehmen, wie etwa Herzultraschall, Halsschlagaderultraschall oder Lungenfunktionsprüfung. Insgesamt bekommen die Teilnehmer so einen ausführlichen Check-Up ihres Herz-Kreislauf-Systems.“

Für jeden Teilnehmer erstreckt sich die Studie über insgesamt 26 Wochen, in dieser Zeit werden sie acht Termine vor Ort wahrnehmen. Dabei wird zunächst die Diagnose Bluthochdruck abgesichert, dann folgt eine ausführliche Untersuchung und der Beginn der Medikamenteneinnahme. Die Ausgabe der Medikamente erfolgt dabei verblindet, das heißt weder den Teilnehmern noch den Studienärzten ist bekannt, welche der beiden Kombinationen eingenommen wird. „Bei den anschließenden Terminen kontrollieren wir lediglich den Blutdruck und besprechen eventuell auftretende Nebenwirkungen“, so Studienleiter Univ.-Prof. Dr. Stefan Blankenberg. „Beim letzten Besuch erfolgt als Abschluss wieder der ausführliche Herz-Kreislauf-Check-Up.“

Weitere Informationen:
Wer unter Bluthochdruck leidet, über 35 Jahre alt ist und Interesse hat an der Studie teilzunehmen, kann mit dem Studienteam unter 06131 17-8119 in Kontakt treten.

Weitere Informationen finden Sie im Internet auf der Seite: www.unimedizin-mainz.de/fileadmin/kliniken/m2/Dokumente/download/forschung/ag_blankenberg/info_teamstaprotect1.pdf

 

Pressekontakt
Dr. Renée Dillinger-Reiter, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131 17-7424, Fax 06131 17-3496,
E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen sowie zwei Einrichtungen der medizinischen Zentralversorgung – die Apotheke und die Transfusionszentrale – gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de