Übung für den Ernstfall

Rettungsübung bei einem schweren Verkehrsunfall unter realistischen Bedingungen

Am kommenden Samstag findet im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums (Schirmherrschaft: Klinik für Anästhesiologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) eine groß angelegte Rettungsübung im Railion Center Mainz statt. Simuliert wird ein schwerer Verkehrsunfall. Das Besondere dabei: Anstelle von Statisten, die die Verletzten mimen, kommen erstmals Patientensimulatoren – spezielle Puppen – zum Einsatz, mit denen ein Unfall sehr realistisch simuliert werden kann – von der Erstversorgung bis zur definitiven medizinischen Behandlung. Wir laden Sie als Vertreter der Presse herzlich zu der Rettungsübung ein.

Rettungsübungen sind wichtig, um im Ernstfall eines Großschadens sofort und umfassend Hilfe in der Versorgung vieler Verletzter anbieten zu können. Ständiges Training dieser Situation ist bei den Rettungsdienstorganisationen etabliert und selbstverständlich. Diese Übungen finden in der Regel mit geschminkten freiwilligen Helfern statt. Da diese die Verletzungen nur mimen, können notwendige Behandlungen – wie das Anlegen von Infusionen, künstliche Beatmung, Wiederbelebungsmaßnahmen – nur symbolisch ausgeführt werden. Meistens konzentrieren sich diese Übungen daher auf die technische Rettung und den Transport der „Verletzten“ zu einem Sammelplatz.

Erstmalig wird bei der Rettungsübung am Samstag durch den Einsatz von Patientensimulatoren das Spektrum der tatsächlich möglichen Tätigkeiten erheblich erweitert und realitätsnah gestaltet. Patientensimulatoren sind Puppen – Dummys –, die aufgrund von Computermodellen alle wichtigen Lebensfunktionen sehr realistisch darstellen bzw. nachahmen. Alle wichtigen Behandlungsmaßnahmen lassen sich sofort durchführen – die Puppen können beatmet, medikamentös behandelt oder wiederbelebt werden – wobei die Computermodelle automatisch auf die durchgeführte Behandlung reagieren – zum Guten wie zum Schlechten.

In der Übung wird ein schwerer Verkehrsunfall simuliert. Eingesetzt werden vier Simulatoren, darunter auch ein Säugling. Die „Patienten“ werden vom THW aus einem Unfallfahrzeug gerettet, anschließend von einer Sondereinsatzgruppe des Malteser-Hilfsdienstes aufgenommen und zu einem Verbandsplatz transportiert. Die Behandlung wird dabei in der ganzen Phase realistisch durchzuführen sein. Mehrere Notärzte und ein leitender Notarzt nehmen die ärztliche Versorgung wahr.

„Echte“ Patienten nehmen ebenfalls teil, um den Unterschied in den Versorgungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Teilnehmer des Kongresses werden das Geschehen auf einer Großbildleinwand im Railion Center in unmittelbarer Nachbarschaft der Übungsszene mitverfolgen und kommentieren können.

Die Übung findet im Rahmen der Veranstaltung „HPSN-Europe“ statt. HPSN steht für „Human Patient Simulator Network“ und ist vor allem ein Anwendertreffen der Nutzer von Patentensimulatoren aus Deutschland und Europa. Einzelne Gäste kommen aus Taiwan, China, Australien, USA, und Südamerika. Das Symposium findet am 11. und 12. November in Mainz statt. Derzeit sind bereits über 100 Teilnehmer/innen angemeldet. In den USA wurde HPSN bereits 9-mal mit großem Erfolg in jährlicher Folge veranstaltet, so dass jetzt der Entschluss gefasst wurde, dieses Angebot auch in Europa zu etablieren. Die Organisation obliegt dabei dem Simulationszentrum Mainz unter der Schirmherrschaft der Klinik für Anästhesiologie der Johannes Gutenberg-Universität.

 


Weitere Informationen:

Die Rettungsübung findet statt am

Samstag, 12. November 2005
von ca. 10:00 bis 11:30 Uhr
im Mainz Railion Center, Rheinstraße 2, 55116 Mainz


Wir laden Sie als Vertreter der Presse herzlich zu der Rettungsübung ein.

Als Ansprechpartner – auch vorab – steht Ihnen Prof. Dr. Wolfgang Heinrichs zur
Verfügung. Tel. 0171 372 9172, E-Mail: wh@anaesthesie.klinik.uni-mainz.de

Kamerateams können nach Abschluss der Übung noch einzelne Szenen in der
Wiederholung drehen.

Das komplette Kongressprogramm und Details finden Sie unter www.hpsn.de