Patientenaufklärung mittels neuer Medien

Youtube-Film zeigt Verlauf und Nutzen eines minimal-invasiven Herz-OP-Verfahrens an der Universitätsmedizin Mainz

(Mainz, 29. Juli 2013, ok) Zahlreiche herzkranke Patienten könnten von neuen OP-Verfahren profitieren, doch in Unkenntnis dieser OP-Verfahren kommt es manchmal nicht dazu. Was klassische Medien nicht vermitteln können, soll jetzt ein 10-minütiger Film auf der Internetplattform Youtube (http://www.youtube.com/watch?v=Ez_JNsAmsT8&feature=c4-overview&list=UUC1FWGCjgjYljHMsT9as_6A) veranschaulichen: Den Nutzen des minimal-invasiv durchgeführten Ersetzens der Aortenwurzel – für Patienten mit Aortenklappenerkrankungen eine operative Maßnahme, die überlebenswichtig sein kann. Diesen digitalen Film realisierte die Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Universitätsmedizin Mainz mit Unterstützung des Forschungsschwerpunktes Medienkonvergenz der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

„Unser Ziel war es, Informationen über ein hochkomplexes chirurgisches OP-Verfahren mit einem hohen Patientennutzen möglichst vielen herzkranken Menschen zugänglich zu machen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Christian Friedrich Vahl, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Der 10-minütige Film leistet nach Überzeugung von Oberarzt Dr. Ahmad Abugameh, der das Projekt für die Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie betreute, genau das. Mit Unterstützung des Forschungsschwerpunktes Medienkonvergenz wurde ein digitaler Film hergestellt, der eine dreistündige Operation in zehn Minuten zusammenfasst. Das Faszinierende: Nicht nur Patienten bekommen umfassende Einblicke in das OP-Verfahren, sondern auch versierten Chirurgen vermittelt der Film Schritt für Schritt, worauf es bei dem Verfahren ankommt. „Das heißt, das OP-Verfahren lässt sich für Chirurgen auf Grundlage dieses Films erlernen“, so Dr. Abugameh. Auf konventionellem Wege, also durch Publikationen, Schemazeichnungen, Bildserien, Beschreibungen und im persönlichen Gespräch ließe sich das bezeichnete OP-Verfahren laut Prof. Vahl nicht adäquat vermitteln. „Diese Internet-basierte Prozedur vermag es zu veranschaulichen“, meint Prof. Vahl.

Der digitale Film verdeutlicht den minimal-invasiv durchgeführten Ersatz der Aortenwurzel mit einer gerüstlosen Klappenprothese. Es ist ein Ansatz, der nach Überzeugung der Mainzer Herzchirurgen prädestiniert ist, eine wichtige Lücke in der Aortenklappen- und der Aortenchirurgie in Deutschland zu schließen. Dieses Operationsverfahren wurde bereits Ende der neunziger Jahre in den USA entwickelt und seitdem unterschiedlich modifiziert und perfektioniert. In Deutschland bieten nur die Universitätsmedizin Mainz und eine andere Universitätsklinik diese ausgereifte Operationsmethode an. Sie vereint die Vorteile des minimal-invasiven Zuganges mit einer längeren Haltbarkeit der Prothese, guten Flusseigenschaften und der fehlenden Notwendigkeit zur Blutverdünnung. Es profitieren nicht nur alte und geschwächte Patienten von diesem Verfahren, sondern auch junge Menschen, die zeitnah ins Berufsleben zurückkehren wollen. Das Verfahren wurde in der Forschungsgruppe um Oberarzt Dr. Ahmad Abugameh nach Sichtung der kompletten Literatur weiter ausgefeilt und standardisiert.

„Transparenz schafft Vertrauen. In der Arzt-Patienten-Beziehung hat Vertrauen eine kaum zu unterschätzende Bedeutung. Mittels dieses 10-minütigen Films lassen sich Vorbehalte zerstreuen und ein OP-Verfahren mit hohem Patientennutzen nachvollziehbar darstellen“, ist der Medizinische Vorstand und Vorstandsvorsitzende, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer überzeugt. „In Zeiten, in denen Konzepte der Telemedizin zunehmend an Bedeutung gewinnen, ist dies ein gelungener Ansatz, der sowohl einem hohen wissenschaftlichen Anspruch gerecht wird, als auch patientenorientiert ist“, unterstreicht der Wissenschaftliche Vorstand, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann und ergänzt: „Ich würde mich freuen, wenn dieses Beispiel Schule macht, und auch andere klinische Einrichtungen diesem Beispiel folgen.“

Der Film ist im Internet unter http://www.youtube.com/watch?v=Ez_JNsAmsT8&feature=c4-overview&list=UUC1FWGCjgjYljHMsT9as_6A zu finden.

Pressekontakt

Oliver Kreft, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
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Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de