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Blasenschwäche- kein Tabu!

Kontinenzzentrum lädt zum Informationstag am 22.04.2006 ein

Jede dritte Frau und jeder zehnte Mann leiden an einer Harninkontinenz- doch die wenigsten Betroffenen sprechen darüber. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet dieses Beschwerdebild als ein- „medizinisches Tabu“. Selbst in einer aufgeklärten Gesellschaft ist den meisten Betroffenen das Thema unangenehm und sie behalten es lange für sich. Dabei ist oft nur wenig über dieses Thema bekannt. Was Blasenschwäche ist, welche Formen sie annehmen kann, wie sie diagnostiziert wird und welche möglichen Behandlungsformen es gibt- mit diesen Themen beschäftigt sich der Informationstag, zu dem die Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten der Johannes-Gutenberg Universität Mainz am Samstag, 22. April 2006, ab 10:00 Uhr einlädt. Die Veranstaltung findet in der Frauenklinik, Gebäude 102, Erdgeschoss (Universitätsklinikum, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz) statt. Nach kurzen Vorträgen durch die behandelnden Ärzte der Frauenklinik, ist ab 11:30Uhr die Möglichkeit gegeben, eine offene Diskussion zu führen, die Untersuchungsräume zu besichtigen oder an einer Einführung in die Beckenbodengymnastik durch die Krankengymnasten der Frauenklinik teilzunehmen. Zu dieser öffentlichen Veranstaltung sind alle Betroffenen, Interessierten und Angehörigen eingeladen. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Blasenschwäche, auch Inkontinenz genannt, bezeichnet den Verlust der Fähigkeit Urin sicher in der Blase zu speichern und auszuscheiden. Normalerweise sollten sowohl der Ort, als auch der Zeitpunkt für das „Bedürfnis“ selbst bestimmt werden können. In Deutschland leiden derzeit rund fünf Millionen Menschen jeden Alters an Blasenschwäche. Man unterscheidet verschiedene Formen. Die häufigsten sind die sogenannte Belastungsinkontinenz und die Dranginkontinenz. Auch die Ursachen sind vielfältig und reichen von Bindegewebsschwäche bis zu Geburtstraumen und zu ungünstigen Lebensweisen. Eine Harninkontinenz kann mit einer erheblichen psychischen Belastung einhergehen, weil die Patienten oftmals in Ihrer gewohnten Lebensweise schwer beeinträchtigt sind und sich manchmal auch nicht mehr als gesellschaftsfähig empfinden, was zu einer zunehmenden Isolation führen kann.

Harninkontinenz kann behandelt werden. Nach einigen Untersuchungen kann die Art der Harninkontinenz bestimmt und damit eine optimale, den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Patienten angemessene, Behandlung gewählt werden. Je nach Schwere und individuellen Voraussetzungen kann dann die Therapie konservativ oder operativ erfolgen. Konservative Behandlungen umfassen neben dem Beckenbodentraining, der Elektrostimulation und dem Biofeedback auch medikamentöse Ansätze sowie Änderungen der Lebensweise. Ebenso stehen vielfältige operative Möglichkeiten die sich durch den Zugang zu dem betroffenen Bereich unterscheiden.

Wie die Diagnostik verläuft und welche konkret möglichen Formen der Behandlung zur Verfügung stehen- das Alles steht im Mittelpunkt der Veranstaltung der Klinik und Poliklinik für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe des Klinikums der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 22.04.2006.

„Mit unserem Patienten-Seminar wollen wir das Thema Blasenschwäche enttabuisieren. Wir möchten informieren und die Möglichkeiten der Behandlung aufzeigen. Denn es ist oft nicht nötig, dieses Beschwerdebild und die damit zusammenhängenden Unannehmlichkeiten zu ertragen, so der Abteilungsleiter derUrogynäkologie Dr. Naumann. „Ebenfalls möchten wir verdeutlichen dass es sich bei der Blasenschwäche um ein Beschwerdebild handelt, das viele Menschen betrifft und somit eine gesellschaftliche Relevanz hat. Die medizinische Forschung ist bemüht, die Behandlung immer weiter voranzubringen um den Betroffenen optimale Therapiemöglichkeiten bieten zu können, ergänzt Funktionsoberärztin Dr. Skala.

Auch aus diesem Grund hat sich in den letzten Jahren am Universitätsklinikum Mainz ein Kontinenzzentrum als ausgewiesenes interdisziplinäres Zentrum für die Diagnostik und Behandlung von Harn- und Stuhlinkontinenz etabliert. Daran beteiligt sind neben der Frauenklinik auch die Urologische Klinik, die Chirurgie, Pädiatrie, Neurologie und Physiotherapie. Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen geben die Experten gerne an Betroffene, Interessierte und Angehörige weiter, so auch am

Informationstag zum Thema „Blasenschwäche“

am Samstag, 22. April 2006 von 10.00 bis 13.00 Uhr
in der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten,
Gebäude 102, Erdgeschoss
Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz


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