Herzkatheter / Elektrophysiologisches Labor


Unser elektrophysiologisches Labor befindet sich im Gebäude 401K im 2. Obergeschoss.

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Das Team des EP Labors

Ärztliche Leitung

Dr. med. Raphael Spittler, M.Sc.
Dr. med. Raphael Spittler, M.Sc.
Funktionen:

Stv. Klinikdirektor Kardiologie II - Elektrophysiologie / Ambulante Rhythmologie / Klinische Forschung

Qualifikationen:

Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie

Zusatzqualifikation Invasive Elektrophysiologie (DGK)

Zusatzqualifikation fachgenetische Beratung (GfH)

M.Sc. in Economics and Business Administration


Teamleitung

 Nikol Stara
Nikol Stara
Funktionen:

Teamleitung EP Labor

Qualifikationen:

Gesundheits- und Krankenpflegerin


Pflegeteam

 Diana Bobaj
Diana Bobaj
Qualifikationen:

Gesundheits- und Krankenpflegerin


 Omaima El Bouyahyaoui
Omaima El Bouyahyaoui
Qualifikationen:

Medizinische Fachangestellte


 Eugen Fedotev
Eugen Fedotev
Qualifikationen:

Gesundheits- und Krankenpfleger


 Manal Naghmouchi
Manal Naghmouchi
Qualifikationen:

Gesundheits- und Krankenpflegerin


 Raquel Niehaus
Raquel Niehaus
Qualifikationen:

Medizinische Fachangestellte


 Jessica Pesut
Jessica Pesut
Qualifikationen:

Altenpflegehelferin

 

derzeit in Elternzeit


 Beate Stürer
Beate Stürer
Qualifikationen:

Gesundheits- und Krankenpflegerin


 Alina Tribus
Alina Tribus
Qualifikationen:

Medizinische Fachangestellte


Leistungsspektrum

Elektrophysiologische Herzkatheteruntersuchung und Katheterablation


Die Kardiologie II verfügt über ein speziell für die Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen ausgestattetes Herzkatheterlabor, das EPU-Labor. EPU steht dabei für elektrophysiologische Untersuchung. Im EPU-Labor können Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) durch Verödung (Katheterablation) therapiert werden.

Alle Prozeduren werden in einer sogenannten Analgo-Sedierung durchgeführt. Das heißt, dass die Patienten während der Katheteruntersuchung und Ablation schlafen und keine Schmerzen wahrnehmen. Da diese leichte Form der "Narkose" hauptsächlich zur Abschirmung der Patienten von der Prozedur während der Untersuchungszeit (in der Regel zwischen 1 und maximal 4 Stunden) dient, hat der Patient während der gesamten Prozedur eine Spontanatmung (wie bei einem nächtlichen Schlaf) und muss nicht künstlich beatmet werden wie bei einer Vollnarkose. Selbstverständlich werden während der gesamten Untersuchungszeit die Vitalparameter wie Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Blutdruck und ggf. Blutgase kontrolliert. Durch diese Form der Sedierung ist gewährleistet, dass die Patienten von dem Eingriff selbst nichts mitbekommen.

Es folgt die örtliche Betäubung an der Leiste und eine Ultraschallgesteuerte Punktion der Gefäße. Bei den meisten Untersuchungen können die notwendigen Katheter von einer Seite über die Leistengefäße ins Herz vorgeschoben werden. Bei einer elektrophysiologischen Untersuchung werden für die Diagnostik in der Regel zwei Katheter benötigt. Sollte zusätzlich eine Ablation durchgeführt werden, wird außerdem noch ein Ablationskatheter im Herz platziert.

Routinemäßig werden alle Formen von Herzrhythmusstörungen behandelt, bei denen der zugrundeliegende Mechanismus auf sehr umschriebene Ursachen zurückzuführen ist (wie z.B. die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie, das WPW-Syndrom, fokale Tachykardien oder gewöhnliches Vorhofflattern). Die Erfolgsraten der Katheter-Behandlung bei diesen Herzrhythmusstörungen liegen zwischen 95 – 99%.

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Ablation von Vorhofflimmern und Vorhofflattern

Ein Schwerpunkt der Kardiologie II ist die Katheterablation von Vorhofflimmern. Vor der Ablation von Vorhofflimmern wird zusätzlich eine Schluckultraschalluntersuchung (Transösophageale Echokardiographie, TEE) durchgeführt um Gerinselbildung im Herz (Thrombusbildung) auszuschließen. Diese Untersuchung wird in der gleichen Sitzung wie die Ablation im EP Labor durchgeführt. Eine zusätzliche zweizeitige Untersuchung entfällt daher. 

Für die Behandlung von Vorhofflimmern hat sich die Pulmonalvenenisolation (PVI) als sicheres und effektives Therapieverfahren bewährt und etabliert. Dabei wird das Gewebe um die Lungenvenen (Pumonalvenen) im linken Vorhof derart verändert, dass diese elektrisch isoliert werden. Die Pulmonalvenenisolation kann mit Hilfe von verschiedenen Energieverfahren durchgeführt werden. In der Kardiologie II in Mainz kommt fast ausschließlich die Verödung mit Hochfrequenzstrom zum Einsatz in Kombination mit einem hochauflösendem 3D-Mapping Verfahren (CARTO). 

Der Vorteil dieses Ansatzes liegt in der hochauflösenden Erfassung der Vorhofanatomie und des Substrates. Dies eröffnet die Möglichkeit Patientenindividuell auch mögliche anatomische Besonderheiten besser zu erreichen und zu behandeln oder zusätzliche Rhythmusstörungen in gleicher Sitzung zu veröden. In den letzten Jahren hat sich auch die Verwendung von höheren Energieabgaben mit kürzeren Pulszeiten (High Power Short Duration) etabliert, worunter die Prozedurzeiten erheblich kürzer wurden.

Die Erfolgsraten der Katheterablation von Vorhofflimmern sind abhängig von der Form des Vorhofflimmerns. Bei Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern (also jener Form, die immer von selbst wieder aufhört, also anfallsartig ist) liegt die Erfolgsrate mit 1 Eingriff bei 65 – 70%. Häufigstes Problem ist die elektrische Leitungserholung der isolierten Pulmonalvenen. Die Erfolgsrate kann aber durch einen 2. Eingriff auf bis zu 85% erhöht werden. Einige Patienten haben aber trotz der Pulmonalvenenisolation eine Fortschreitung des Vorhofflimmerns oder von anderen, Vorhofflimmern-verursachenden Erkrankungen. Dann kann das paroxysmale Vorhofflimmern auch in anhaltende Formen übergehen.

Persistierendes oder lang-anhaltend persistierendes Vorhofflimmern (Formen des Vorhofflimmerns, die von allein nicht aufhören und elektrisch beendet werden müssen) ist eine wesentlich komplexere elektrische Erkrankung.Es konnte gezeigt werden, dass über einen Zeitraum von mehr als 2 Jahren nur ca. ein Viertel aller Patienten nach dem ersten Eingriff keine Rhythmusstörungen mehr haben.

Bei Patienten mit länger-anhaltendem Vorhofflimmern (persistierendes und lang-anhaltend persistierendes AF) wird neben der Pulmonalvenenisolation bei Veränderung des linken Vorhofs zusätzlich eine Substratmodifikation mit der Anlage von linearen Läsionen durchgeführt. 

Einen Auszug aus unserem Jahresbericht mit dem Ablauf einer Katheter-Prozedur bei Vorhofflimmern finden Sie hier. (Pdf , 215,3 KB)

 

 

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Katheterablation von ventrikulären Herzryhthmusstörungen

Ein weiterer Schwerpunkt der Kardiologie II ist die Behandlung von bösartigen Kammerrhythmusstörungen (ventrikuläre Tachykardien).

Insbesondere bei Patienten, die einen früheren Herzinfarkt hatten und aufgrund der Narbe im Herzmuskel eine verminderte Pumpleistung haben, benötigen zur Verhinderung des plötzlichen Herztodes durch bösartige Kammerrhythmusstörungen einen sogenannten implantierbaren Defibrillator (ICD). Bei Patienten, die wegen immer wieder auftretender Kammertachykardien häufige Schockabgaben oder Stimulationstherapien (ATP) haben, kann eine Katheterablation der Kammertachykardien durchgeführt werden. Ziel der Ablation dieser ventrikulären Tachykardien ist es das zukünftige Auftreten dieser zum Teil lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen zu verhindern. 


Wichtige Telefonnummern

Hotline nur für Ärzte: 

 

Rhythmus-Hotline
06131 17-4442   

Kardiologie-Hotline
06131 17-4444